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087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

Titel: 087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette
Autoren: Larry Brent
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hatte.
    Der Fötus im Mutterleib schien krank zu sein. An
vielen Stellen des kleinen Körpers war das Fleisch zurückgewichen. Deutlich
erkennbar waren der totenkopfähnliche Schädel und die kleine Brust. Ein
Knochengerüst!
    In Nadine Escalliers Leib entwickelte sich ein
Skelett! Und es lebte!
     
    ●
     
    »Es ist alles in bester Ordnung«, sagte »Dr. Roche«
mit zufriedener Stimme. Ein Triumphgefühl stieg in ihm auf. »Es entwickelt sich
gut, sehr gut«, fuhr er fort, während Nadine sich hinter der Trennwand wieder
ankleidete. »Sie brauchen keine Befürchtungen zu haben.«
    Die Französin ahnte nicht, daß »Dr. Roche« nicht in
ihrem, sondern in seinem Sinne sprach. Das Präparat arbeitete schnell und
zuverlässig. Vor gut zwölf Stunden noch war das Kind in Nadine Escalliers Leib
kerngesund gewesen.
    Dr. Satanas war es gelungen, einen Fötus im
fortgeschrittenen Stadium zu beeinflussen.
    Er haßte die Menschen und wollte sie vernichten. Und
er setzte dort an, wo das Leben begann. Seine kleine Armee entwickelte sich,
und das würde jetzt immer schneller passieren.
    Er brauchte das Präparat nur in die Wasserversorgung
zu gießen. Alle Frauen würden es trinken, die kurz vor einer Entbindung standen,
ebenso jene, die das werdende Leben noch nicht in sich spürten.
    Aber alle würden zu seinen Werkzeugen, alle würden
Skelette gebären, während ihr eigenes Leben in derselben Stunde erlosch.
    Der Teuflische führte Nadine Escallier zu ihrem
wartenden Mann.
    »Sie soll die Tropfen weiter einnehmen«, sagte »Dr.
Roche« zum Abschied. »Das schlimmste ist überstanden. Eines allerdings möchte
ich Ihnen noch mit auf den Weg geben.
    Sie befinden sich fast im achten Monat Ihrer
Schwangerschaft, Madame. Wir haben alles Menschenmögliche getan. Sollten sich
wider Erwarten doch in den nächsten Tagen Wehen einstellen, suchen Sie bitte
umgehend die Gynäkologische Klinik von Dr. Lebuson auf. Ich habe meinen
Kollegen über Ihren Fall informiert, er weiß über alles Bescheid. Wie Sie
wissen, arbeite ich seit geraumer Zeit mit ihm zusammen. Er ist ein großartiger
Arzt. Bitte informieren Sie mich über jede Veränderung und Kleinigkeit, auch
wenn sie Ihnen noch so unbedeutend erscheint. Ich bin immer für Sie da. Bin ich
hier nicht zu erreichen, dann in Lebusons Klinik. Falls auch nicht dort, können
Sie sich vertrauensvoll an meinen Kollegen wenden.«
    »Danke, Doktor!«
    »Und an die Tropfen denken! Dreimal dreißig am Tag.«
    »Ja, Doktor. Sie können sich darauf verlassen.«
     
    ●
     
    Als sie gingen, blickte Dr. Satanas hinter dem
geschlossenen Fenster durch den düsteren Torbogen zur Straße. Er entließ zwei
glückliche Menschen und wußte, daß dieses Glück grausam zerstört würde.
    Erst kam die Angst, dann das Grauen, schließlich der
Tod!
    Dr. Satanas kannte keine menschlichen Gefühle. Sein
Innerstes war kälter als die Mechanik eines Roboters. Ein kranker Geist hatte
ihn geschaffen. Und dieser Geist war der Hölle verhaftet.
    Mit kaltem Blick sah Dr. Satanas den Davongehenden
nach, bis sie um eine Ecke verschwanden.
    Nadine Escallier trug ihren Mörder unter dem Herzen.
Doch das wußte sie nicht.
     
    ●
     
    Gertrude Trecon war Noel Lefrues Freundin, die auch zu
seiner Dachwohnung einen Schlüssel besaß. An diesem Samstagmorgen kam sie
früher als gewöhnlich vom Einkauf zurück. Es war Noel Lefrues
Freitagabendvergnügen, sich total zu betrinken. Schon als Gertrude die
Wohnungstür aufschloß, schlug ihr eine Wolke aus Alkoholdunst entgegen. Der
Mief drang aus dem Wohnzimmer, das gleichzeitig auch das Schlafzimmer war – nach
den obligatorischen Freitagssauftouren jedenfalls. Dann schaffte er es
grundsätzlich nicht mehr, den Wohnraum zu verlassen und sein Bett aufzusuchen.
Auf halbem Weg brach er regelmäßig auf der Couch im Wohnzimmer zusammen und
schlief dort seinen Rausch aus.
    Gertrude war Taxifahrerin. Dieser Beruf brachte es mit
sich, daß sie oft bis in die Nacht hinein unterwegs war. Freitags nahm sie
grundsätzlich die Spätschicht, weil ihr Freund nicht bereit war, auf den
Kneipenbesuch zu verzichten. Er wollte ins Chateau , da half alles
nichts.
    Mitnehmen wollte er Gertrude nicht. Die alte Clique
wollte unter sich sein. Und die bestand nur aus Männern. Diesen Brauch wollte
Noel Lefrue auch beibehalten, falls er sein Junggesellendasein einmal aufgeben
würde.
    Die Tasche mit den Lebensmitteln ließ Gertrude in
einer Ecke neben der Tür stehen und eilte schnurstracks auf das Fenster
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