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0863 - Die schlafende Göttin

Titel: 0863 - Die schlafende Göttin
Autoren: Unbekannt
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Teilen der Erde mit den verschiedensten Anliegen an ihn herantraten.
    Immer wieder bemühte er sich, soviel Arbeit wie möglich zu delegieren, aber nicht alles konnte von anderen erledigt werden.
    Die Lage Hamillers wurde noch dadurch erschwert, daß die Assistenten von Czerk Matz-lew Vermißtenanzeige erstattet hatten. Polizisten aus Kreta erschienen im Wissenschaftsministerium, um Hamiller zu verhören.
    Der Wissenschaftler traf Julian Tifflor auf dem Weg zum Konferenzraum.
    „Worum geht es denn?" fragte er, nachdem er den Ersten Terraner begrüßt hatte.
    „Wir haben mal wieder Besuch von der GAVÖK", antwortete Tifflor, der Hamiller bewußt nicht vorher informiert hatte. „Ich konnte Ihnen keine Gelegenheit geben, sich auf die Ge-spräche vorzubereiten, weil ich selbst erst in letzter Minute erfahren habe, um was es geht. Sie brauchen sich auch nicht zu Wort zu melden. Mir kommt es in erster Linie darauf an, der GAVÖK das Gefühl zu geben, daß wir ihrem Besuch genügend Gewicht verlei-hen."
    „Ich verstehe", sagte Hamiller. Er spürte, daß die Worte Tifflors ihn nur über etwas ande-res hinwegtäuschen sollten. Sie waren für ihn wie ein Alarmsignal.
    „Die Mitglieder der GAVÖK sind zum Teil immer noch mißtrauisch", fuhr Tifflor fort, wäh-rend sie in einen Antigravlift stiegen und sich nach oben tragen ließen. „Die BASIS beun-ruhigt sie. Sie wollen wissen, warum sie gebaut wurde und welche Aufgaben sie zu erfül-len hat."
    „Das Mißtrauen der GAVÖK wird sich vermutlich in absehbarer Zeit überhaupt nicht legen", bemerkte Hamiller. „Man vertraut uns eben nicht."
    „Ich hoffe, daß sich das irgendwann ändern wird. Mutoghmann Scerp habe ich überzeugt. Er glaubt mir. Ich habe ihm gesagt, daß die BASIS einer außergalaktischen Expedi-tion dient. Ich dachte, das wäre ausreichend gewesen."
    Sie verließen den Lift. Aus einer Tür in der Nähe kam Homer G. Adams hervor. Er trug eine Akte unter dem Arm. Lächelnd näherte er sich ihnen und begrüßte Hamiller. Dieser ließ sich durch das freundliche Gebaren nicht täuschen. Er spürte die forschenden Blicke des untersetzten Mannes, und er wußte plötzlich, daß Tifflor ihn einzig und allein zu dem Zweck zur Konferenz gerufen hatte, damit Adams ihn prüfen konnte. Für ihn bestand nicht der geringste Zweifel, daß das Konzept Betty Toufry, die PEW-Mutantin, in sich aufge-nommen hatte.
    „Scerp reichte das aus", fuhr Tifflor fort. „Die anderen Mitglieder der GAVÖK waren nicht zufrieden. Sie bestehen darauf, daß wir ihnen die BASIS zeigen. Sie wollen die BASIS besichtigen, um sich davon zu überzeugen, daß wir die Wahrheit gesagt haben."
    „Geht das nicht schon ein wenig zu weit?" fragte Hamiller.
    Sie hatten die Tür zum Konferenzraum erreicht. Julian Tifflor blieb stehen. Er zuckte mit den Schultern.
    „Warten wir ab", sagte er. Danach wandte er sich Hamiller wieder zu. „Mir ist zu Ohren gekommen, daß die Polizei bei Ihnen war. Hat das etwas zu bedeuten?"
    „Ein Wissenschaftler ist verschwunden", antwortete Hamiller. „Der Archäologe Czerk Matzlew, der die Ausgrabungen auf Kreta geführt hat. Er hat unter anderem die Schriftta-feln gefunden, auf denen von PAN-THAU-RA die Rede war. Ich habe Ihnen davon berich-tet. Man hat seinen Gleiter gefunden. Er trieb führerlos über Afrika. Von Matzlew gibt es vorläufig keine Spur."
    Damit hatte er Tifflor erschöpfend Auskunft gegeben. Der Erste Terraner war zufrieden. Er wandte sich wieder der Konferenz mit den Delegierten der GAVÖK zu.
    „Na, dann wollen wir mal", sagte er und betrat den Konferenzraum. Homer G. Adams und Payne Hamiller folgten ihm. Der Terranische Rat für Wissenschaften stellte fest, daß nur noch wenige andere Kabinettsmitglieder außer ihm anwesend waren.
    Das war eine weitere Bestätigung dafür, daß es Tifflor und Homer G. Adams darauf an-kam, ihn zu prüfen. Voller Unbehagen nahm Hamiller neben dem Konzept Platz.
    Er verbrachte zwei ungemütliche Stunden, bis die Besprechung endlich abgeschlossen war. Danach verabschiedete er sich unter dem Vorwand, dringende Arbeiten erledigen zu müssen.
    Julian Tifflor blickte ihm nachdenklich nach, als er den Raum verließ. Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, wandte er sich Homer G. Adams zu.
    Adams-Toufry gab ihm durch eine hilflose Geste zu verstehen, daß auch jetzt noch nicht klar war, welches Geheimnis den Terranischen Rat für Wissenschaften umgab.
     
    *
     
    Im Forschungsinstitut bei Durban dachte niemand an
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