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0862 - Eiswind der Zeit

Titel: 0862 - Eiswind der Zeit
Autoren: Unbekannt
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berichten Sie."
    Der Lare folgte der Aufforderung und gab sich alle Mühe, die Vorgänge zu rekonstruieren. Betty Toufry kontrollierte seine Gedanken, fand aber keine Widersprüche zu dem Gesagten. Adams selbst stellte Übereinstimmungen mit dem eigenen Erleben fest, ohne sich einen Reim auf das Geschehen machen zu können.
    Vielleicht, so spekulierte er bei sich, löst dieser Bericht nur bei einer ganz bestimmten Person eine Reaktion aus und lüftet so den Schleier des Geheimnisses. Ich jedenfalls scheine diese Person nicht zu sein. Diese Demeter ist zwar unglaublich schön, aber sie ist auch seit einigen Jahrtausenden tot.
    Als Hotrenor-Taak schwieg, fragte ihn Adams: „Und Sie werden nach Gäa zurückfliegen?"
    „Sicherlich."
    Er sagt nicht die Wahrheit, teilte Betty Toufry mit. Er hat seine eigenen Pläne, die aber nicht gegen unsere Interessen gerichtet sind.
    „Dann grüßen Sie Roctin-Par von uns und sagen Sie ihm Dank für seine Unterstützung."
    „Das werde ich gern tun", versprach Hotrenor-Taak.
    „Holen wir Harno", schlug Adams vor.
     
    *
     
    Klein, dunkel und unscheinbar lag das Energiewesen auf dem Kissen, das Adams behutsam aufnahm und aus dem Schiff trug. Hotrenor-Taak begleitete ihn bis zur Ausstiegluke.
    „Ich wünsche Ihnen einen guten Rückflug", sagte er zum Abschied. „Ganz bestimmt werden Sie demnächst von mir hören."
    „Nochmals Dank für Ihre Hilfe", erwiderte Adams, als er wieder auf dem steinigen Boden Mugnammors stand.
    Während er auf die wartenden Männer der HANZARO zuging, meldete sich Betty Toufry: Ich glaube, Hotrenor-Taak wird nicht sofort nach Gäa zurückkehren, aber ich konnte nicht herausfinden, was er vorhat. Doch was geht das uns an? Wir haben Harno, und das war unser Auftrag.
    Wir werden auf dem schnellsten Weg zur Erde zurückfliegen.
    Es sind fast zwei Wochen vergangen.
    Mehr als achttausend Jahre, erinnerte Adams sie lautlos.
    Kommandant Benjam rief schon von weitem: „Willkommen, Adams! Was ist mit Harno?"
    „Deaktiviert - so könnte man es nennen." Er hielt das Kissen mit der kleinen, schwarzen Kugel auf den ausgestreckten Armen. „Wir werden schon einen Platz für ihn finden."
    „Alles vorbereitet, dafür sorgte schon All Pallas. Leider hatten wir noch keinen Funkkon-takt mit Terra."
    Doc Hamilton betrachtete die unscheinbare Kugel.
    „Sieht ja richtig krank aus", meinte er mitleidig.
    „Wie wäre es mit einer Injektion?" erkundigte sich Harson spöttisch.
    Doc Hamilton schnaubte verächtlich und gab keinen weiteren Kommentar.
    Der Chefphysiker hatte gut vorgesorgt. An der Decke des kleinen Raumes war eine starke Kunstsonne angebracht worden, die ihre Energie eng gebündelt auf den darunter auf seinem Kissen ruhenden Harno abstrahlte. Es gab keine Sichtluke und keine Interko-manlage. Die Tür konnte positronisch verriegelt werden.
    In der Kommandozentrale versammelten sie sich wieder. Kommandant Benjam wollte nun endlich wissen, was Adams-Toufry in der Zeitblase erlebt hatte.
    „Wir wären Ihnen ja gefolgt, nachdem Sie nicht zurückkehrten, um Sie zu suchen.
    Aber dieser komische Nebel ließ keinen von uns herein. Wie ein Kraftfeld wirkte er.
    Manchmal sahen wir für Sekundenbruchteile die Umrisse der GORSELL, aber sie stand im Krater. Und dann war plötzlich der Krater verschwunden, und das Schiff stand unversehrt auf ebener Fläche."
    „Hat man im Labor herausgefunden, was es mit den erbsengroßen Kügelchen auf sich hat, die wir am Kraterrand fanden?"
    „Negativ. Als der Krater verschwand, verschwanden auch die Kügelchen. Selbst aus den versiegelten Analysatoren verschwanden sie."
    „Sie haben etwas mit dem Zeitvakuum zu tun", vermutete All Pallas. „Ganz bestimmt."
    „Berichten Sie endlich!" forderte Benjam energisch.
    Aber er sollte noch immer nicht zu seinem Recht kommen. Von den Kontrollen her rief Kon Takim: „Das Larenschiff! Es startet!"
    Für einen Augenblick wurden sie von ihren eigenen Problemen abgelenkt. Aber der Start Hotrenor-Taaks erfolgte ohne Zwischenfall. Ruhig hob der Raumer ab, gewann schnell an Höhe und verschwand schließlich im grünblauen Himmel von Mugnammor.
    „Wir sollten auch starten", schlug Kon Takim vor. „Ehe wieder etwas passiert."
    „Dann fangen Sie schon mal mit dem Programmieren an", forderte ihn Benjam auf, um dann Adams anzusehen. „Nun?"
    Der Mutant tat ihm den Gefallen, und dank seines photographischen Gedächtnisses fiel es ihm auch nicht schwer, sich an alle Einzelheiten genau zu erinnern. Die
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