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0862 - Eiswind der Zeit

Titel: 0862 - Eiswind der Zeit
Autoren: Unbekannt
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gewesen.
    Hotrenor-Taak starrte durch eine der Sichtluken hinaus, nachdem er einige Stunden ge-schlafen hatte. Mehr als viermal war inzwischen die Sonne unter- und wieder aufgegan-gen, ohne daß sich etwas verändert hätte.
    Die Frau, die „Demeter", genannt wurde, hatte er nicht mehr gesehen, wenn auch immer wieder Gruppen von Männern und Frauen zum Tempel wanderten, um Opfergaben zu bringen.
    Soweit er Harnos Erklärungen verstanden hatte, mußten sie an dieser Stelle abwarten, was weiter geschah. Der erste räumliche Wechsel war beabsichtigt gewesen und paßte in das unbekannte Programm - so wenigstens vermutete das Energiewesen. Ein zweiter, von ihnen selbst vorgenommen, konnte fatal sein und sie für immer im Zeitvakuum fest-halten.
    Hotrenor-Taak begann seine Voreiligkeit zu bereuen. Er hatte sich die Sache ganz anders vorgestellt, als er Roctin-Par seine Hilfe anbot. Nun saß er hier auf Terra fest, in einem unbeweglichen Schiff und in einer anderen Zeitepoche.
    Während der Lare sich innerlich darauf vorbereitete, alle seine heimlichen Pläne zu be-graben, lauschte Harno mit äußerster Konzentration in die Ewigkeit hinaus, um irgendei-nen Kontakt zu erhalten.
    Die Verbindung mit Adams-Toufry war nur schwach und kurz. Schließlich wurde sie nur einseitig. Der Telepath konnte ihn nicht mehr aufnehmen, als er in die Vergangenheit stürzte. Dann erloschen auch die letzten Impulse.
    Seitdem versuchte Harno verzweifelt, Adams-Toufry wiederzufinden. Der Mutant war zweifellos ebenfalls auf der Erde eingetroffen und hatte somit die ungeheure Entfernung, die zwischen Mugnam und Sol lag, überwunden.
    Aber die Zeitebene stimmte nicht.
    Harno konnte sich nicht entsinnen, jemals so hilflos gewesen zu sein. Seine Energie schwand von Stunde zu Stunde, so als würde sie „abgesaugt" werden. Er konnte nichts dagegen tun. Die künstliche Sonne in der Ruhekabine brannte trotz der übrigen technischen Ausfälle, sie ersetzte zum Glück einen kleinen Teil der lebensnotwendigen Energien.
    Und dann hatte Harno plötzlich wieder Kontakt mit Betty Toufry in erster, und mit Homer Adams in zweiter Linie.
    Die Gedankenimpulse wurden stärker, die beiden Komponenten näherten sich temporal einander, wobei Harno nicht feststellen konnte, ob er zusammen mit Hotrenor-Taak und der GORSELL in die Vergangenheit vordrang, oder Adams-Toufry in die Zukunft.
    Dann wurden die eintreffenden Impulse wieder schwächer.
    Dafür kamen die aufgeregten Gedanken des Laren. Mit seinen Augen konnte Harno „sehen", was geschah.
    Die Landschaft veränderte sich, wurde in Nebel gehüllt und verschwand. Das Schiff schien in einem milchigen Nichts zu schweben. Jeder Anhaltspunkt fehlte.
    Betty Toufry! Wo seid ihr?
    Es erfolgte keine Antwort.
    Hotrenor-Taak kam in die Kabine gestürzt.
    „Was ist das, Harno? Ich habe keine der Kontrollen berührt, und doch war mir, als sei das Schiff gestartet."
    Wir kehren zum Ausgangspunkt zurück, Hotrenor. Ich glaube, wir haben gesehen, was wir sehen sollten. Der unbekannte Auf trag ist erfüllt.
    „Welcher Auftrag? Von wem? Ich verstehe überhaupt nichts ..."
    Sei jetzt ruhig und warte! Ich bin schwach und erschöpft.
    Hotrenor-Taak ließ sich in den Sessel fallen und streckte die Beine aus. Das Schiff brauchte seine Fürsorge nicht, eine fremde und unbegreifliche Macht steuerte es durch die Zeiten. Und zurück nach Mugnammor, wenn Harno recht behielt.
    Er fühlte sich plötzlich ebenfalls total erledigt und schloß die Augen.
    Er sah nicht mehr, wie draußen die kahle Kraterlandschaft aus dem Nebel des Zeitvaku-ums materialisierte.
     
    8.
     
    Die Luke der GORSELL ließ sich ohne Schwierigkeiten öffnen.
    Noch einmal zögerte Adams-Toufry, aber dann betrat er voller Entschlossenheit die Schleuse, durchquerte sie und erreichte den Hauptgang.
    Ich kann Harno empfangen, aber nur ganz schwach.
    Er folgte den Impulsen, die in der Art eines Peilsenders wirkten. Sie wiesen ihm die Richtung.
    Adams blieb stehen, als er die Schwelle zu der Ruhekabine überschritt und Harno erblickte.
    Das Energiewesen lag auf dem schwarzen Kissen und schimmerte milchigweiß im Schein der an der Decke befindlichen Lampe. Nebenan ruhte Hotrenor-Taak in einem Sessel, allem Anschein nach schlafend oder bewußtlos.
    Harno gab ebenfalls keine Antwort, als er angesprochen wurde, aber auf seiner Oberflä-che, die jetzt an einen kugelförmigen Bildschirm erinnerte, wurden Konturen sichtbar. Eine Landschaft entstand, die Adams-Toufry sofort bekannt
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