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0862 - Eiswind der Zeit

Titel: 0862 - Eiswind der Zeit
Autoren: Unbekannt
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vorkam.
    Kreta ...?
    Die Landschaft wurde deutlicher. Menschen bewegten sich in ihr, aber sie sahen anders aus als jene negroiden Eingeborenen, die um das Feuer tanzten. Den gewaltigen Tempel glaubte Adams-Toufry für wenige Sekunden gesehen zu haben, als sie in die Zukunft stürzten.
    Jetzt blieb er unverändert.
    Männer und Frauen in weißen Gewändern strömten auf den Tempel zu und verschwan-den zwischen den Säulen, die das Dach trugen. Durch die Säulen hindurch erkannte A-dams ein Podium, auf der eine wunderschöne Frau stand, in ein langes, weißes Kleid ge-hüllt, das bis zum Boden reichte. Vor ihr lagen Opfergaben.
    Nun wurde auch ein monotoner Gesang hörbar, dazwischen Gebete und einzelne Rufe.
    Es schien, daß Harno seine ganze Energie dafür verwendete, das Bild zu projizieren, denn er strahlte keine gedanklichen Erklärungen aus.
    Adams-Toufry glaubte, manchmal ein Wort verstehen zu können, das sich immer und immer wiederholte. Aber er mußte sich irren. Die Frau auf dem Podest konnte doch nicht Demeter sein, die Göttin der Fruchtbarkeit ...
    Genau in diesem Augenblick erlosch das Bild. Dafür kamen Harnos Gedankenimpulse klar und deutlich, während er zu schrumpfen begann, bis er nur noch so groß wie eine Männerfaust war. Die Oberfläche wurde schwarz und lichtlos.
    Demeter! Es ist Demeter!
    „Die Göttin der Fruchtbarkeit? Harno, teile uns mit, was das alles zu bedeuten hat! Die Zeitreise, Kreta, deine Bilder..."
    Es bleibt keine Zeit! Meine Kräfte schwinden wieder. Demeter und Kreta auf Terra - alles hat einen Zusammenhang. Bald wird etwas geschehen, das Klarheit bringt. Es wird auf der Erde geschehen.
    „Wer oder was steckt dahinter? Wer ermöglichte die Zeitreise?"
    Ich weiß es nicht... bringt mich nach Terra ...
    Die letzten Impulse kamen so schwach an, daß sie nahezu unverständlich waren.
    Dann erloschen sie endgültig.
    Harno antwortete nicht mehr.
    Demeter, dachte Adams und versuchte sich zu erinnern.
    Für die Griechen stellte sie die Göttin des Ackerbaus dar. Cronus und Rhea sollten ihre Eltern gewesen sein, und Zeus war angeblich ihr Bruder, mit dem sie ihre Tochter Perse-phone zeugte.
    Gut und schön, aber was sollte das alles mit der Gegenwart zu tun haben? Wer, bei all diesen Göttern und Halbgöttern, sollte ein Interesse daran haben, eine längst vergessene Vergangenheit heraufzubeschwören? Und wer hatte die Macht, solche Mittel anzuwen-den?
    Harno allein nicht, das schien klar zu sein. Er war selbst zum hilflosen Spielball dieser unbekannten Macht geworden, zum unfreiwilligen Übermittler einer scheinbar unwichtigen Nachricht.
    Hotrenor-Taak begann sich zu regen und schlug die Augen auf.
    Adams sagte: „Ich bin Homer Adams, der Beauftragte Julian Tifflors, des Ersten Terraners. Ich habe den Auftrag, Harno zur Erde zu bringen."
    Der Lare erholte sich schnell.
    „Woher wissen Sie...?"
    „Roctin-Par gab uns einen ausführlichen Bericht. Wie fühlen Sie sich? Können Sie uns informieren, was geschehen ist?"
    „Wir befinden uns noch immer in der Zeitblase?"
    „Ich nehme es an."
    Hotrenor-Taak erhob sich.
    „Kommen Sie mit in die Zentrale. Hier sind wir blind."
    Ich empfange die Gedankenimpulse der HANZARO-Besatzung, teilte Betty Toufry laut-los mit. Ich glaube, der Spuk ist vorbei.
    Ob es wirklich nur ein Spuk war? fragte sich Adams, als er Hotrenor-Taak durch den Korridor folgte. Ein Traum vielleicht?
    Der Bildschirm funktionierte wieder einwandfrei. Auf ihm war die typische Landschaft von Mugnammor zu erkennen. In einiger Entfernung stand die HANZARO. Der Krater war nicht mehr vorhanden.
    Ehe der Lare berichten konnte, nahm Adams Funkkontakt mit Kommandant Benjam auf.
    „Hören Sie, Adams, das ist unglaublich! Sie haben uns drei Tage ohne Nachricht warten lassen! Keiner von uns hat es geschafft, Ihnen zu folgen, und nun erscheint plötzlich das Schiff des Laren an der Stelle, an der vorher ein Krater war. Wie sollen wir uns das erklä-ren?"
    „Überhaupt nicht, Kommandant. Oder fragen Sie All Pallas, Ihren Chefphysiker. Halten Sie sich in einiger Entfernung auf und kommen Sie der GORSELL besser nicht zu nahe.
    Ich werde in einer halben Stunde dieses Schiff verlassen und Harno mitbringen."
    „Verlassen Sie es besser sofort!"
    „Das Zeitvakuum existiert nicht mehr. Außerdem scheint der Zweck des... hm ...
    Experi-ments erfüllt zu sein. Wir reden später darüber. In einer halben Stunde."
    „Gut, wir warten hier."
    Adams wandte sich an Hotrenor-Taak: „Bitte,
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