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0861 - Gehirntransport

Titel: 0861 - Gehirntransport
Autoren: Unbekannt
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mußte.
    Mitleid für den anderen stieg in ihm auf. Ein bißchen glaubte er Langur zu verstehen, schließlich war er mit dem Cappin-Fragment im Gesicht auch ein Einzelgänger und Außenseiter.
    „Auch Sie sind jemand, Douc", tröstete er den Vierbeinigen. „An Bord der SOL hat man Sie anerkannt. Sie sind eine Persönlichkeit."
    „Ja", pfiff Douc matt. Er schien sich der Anwesenheit des Terraners nicht richtig bewußt zu sein, ganz so, als würde er von Gefühlen oder Gedanken überwältigt.
    „Sie werden BARDIOC doch nicht etwa beneiden?" fragte Alaska bestürzt.
    „Ich beneide jedes Wesen", erwiderte Langur.
    „Haben Sie vergessen, warum wir das Urhirn suchen?"
    „Natürlich nicht, Alaska. Perry Rhodan hatte eine traumähnliche Vision. Seither ist er da-von überzeugt, daß es unsere Aufgabe ist, das Urhirn der Superintelligenz zu finden, aus dem globalen organischen Komplex herauszulösen und nach Drackrioch zur Kaiserin von Therm zu bringen."
    Das hatte Douc wirklich sehr einfach ausgedrückt, dachte Alaska sarkastisch. In diesen kurzen Sätzen war nichts von den Schwierigkeiten ausgesagt worden, mit denen die Ter-raner im Augenblick zu kämpfen hatten. Zunächst einmal mußte die zentrale Stelle BAR-DIOCs gefunden werden. Dann erhob sich die Frage, ob es überhaupt möglich war, das Stammhirn von den Ausläufern zu trennen. Sollte das gelingen, mußte das Urhirn an Bord der SOL gebracht werden. Die Solgeborenen hatten gegen diesen Plan bereits heftig pro-testiert.
    Doch das waren nicht die einzigen Probleme. BULLOC hielt sich nach der übereinstim-menden Aussage aller Mutanten noch im Parföx-Par-System auf. Die vierte Inkarnation wartete wahrscheinlich nur darauf, ihre Gegner erfolgreich angreifen zu können. Auch die Flotte der Hulkoos durfte man nicht vergessen. Noch schienen die Schwarzpelze wie un-ter einem Schock zu stehen. Aber das konnte sich schnell ändern.
    Darüber hinaus hatte Alaska erfahren daß Callibso sich auf BARDIOC aufhielt. Das We-sen, das Alaska als den Puppenspieler von Derogwanien kennen gelernt hatte, war iden-tisch mit dem ehemaligen Mächtigen Ganerc. Ganerc war ein Bruder BARDIOCs aus dem Verbund der Zeitlosen.
    Vom Standpunkt Alaskas aus hatten diese verwirrenden Ereignisse ihren Höhepunkt mit einem kurzen Erscheinen Kytomas gefunden. Alaska glaubte nicht daran, daß er einer Halluzination zum Opfer gefallen war.
    Das Aufeinanderprallen so vieler Wesenheiten mit kosmischer Bedeutung ließ eigentlich nur den Schluß zu, daß sich auf dieser Welt Geschehnisse von außerordentlicher Bedeu-tung anbahnten.
    Alaska hatte miterlebt, wie Perry Rhodan seinen umfassenden Bericht über BARDIOC gegeben hatte.
    Dabei war ihm klargeworden, daß es um sehr viel mehr ging als um den Konflikt zweier Superintelligenzen, die sich Kaiserin von Therm und BARDIOC nannten.
    Alaska war ein aufmerksamer Zuhörer. Er hatte erkannt, daß Perry Rhodan großes Inte-resse an den geheimnisvollen Materiequellen hatte. Auch das Schicksal der sieben Mäch-tigen, zu denen einst BARDIOC gehört hatte, beschäftigte den Zellaktivatorträger.
    Eine besondere Rolle in Rhodans Überlegungen schien auch das von Bardioc versteckte Spo-renschiff zu spielen.
    Alaskas Gedanken kehrten wieder in die Gegenwart zurück, und er wandte sich erneut an Douc Langur.
    „Ich dachte immer, wir beide könnten Freunde werden, Douc.
    Aber Sie sind seit einiger Zeit sehr zurückhaltend, um nicht zu sagen ablehnend. Ich verüble Ihnen längst nicht mehr, daß Sie mich paralysiert und mir Rhodans Kristall abge-nommen haben. Sie hatten Ihre Gründe für diese Handlungsweise."
    Douc sagte traurig: „Ich kann niemandes Freund werden. Das verstößt gegen meine ... Natur."
    „Es sieht so aus, als hätte der Konflikt zwischen der Kaiserin von Therm und BARDIOC ein Ende gefunden", sagte Alaska. „Das bedeutet, daß Ihre Rolle als Forscher der Duuhrt endgültig ausgespielt ist. Die Kaiserin braucht keine Forscher mehr, die ihr von den Grenzgebieten ihrer Mächtigkeitsballung berichten."
    „Diese Zeit ist für mich sowieso längst vorbei", erklärte Langur. „Wenn ich mich zurückhalte, dann hat das ausschließlich mit mir selbst zu tun."
    „Aber Sie können doch nicht Ihr ganzes Leben abgekapselt bleiben! Sie brauchen den Umgang mit anderen intelligenten Wesen."
    „Wer sagt das?"
    „Es gehört einfach dazu. Kein Wesen kann nur für sich allein leben."
    „Ich will es so!" pfiff Langur mit Entschiedenheit.
    Alaska fühlte sich hilflos.
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