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0861 - Gehirntransport

Titel: 0861 - Gehirntransport
Autoren: Unbekannt
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ist. Er will sich zunächst noch einmal mit Bardioc darüber unterhalten."
    Hellmuts Blicke schienen die stählernen Wände der SOL zu durchdringen und in die Tie-fen des Weltraums zu sehen.
    „Das Sporenschiff stellt für Perry Rhodan eine Verlockung dar - ist es nicht so?"
    Waringer nickte langsam.
    „Ich denke schon. Ergeht es Ihnen anders, Josc?"
    Der Kybernetiker schüttelte den Kopf.
    „Ich bin es leid, zwischen den Fronten zu stehen", sagte er. „Ich möchte endlich wissen, zu wem ich gehöre. Ich weiß, daß ich diese Entscheidung vor mir herschiebe.
    Rhodan hat uns das Schiff versprochen, er wird sich daran halten müssen."
    „Es hat keinen Zeitpunkt genannt, wann die Übergabe stattfinden soll."
    „Denkt er, mit einem so billigen Trick Zeit gewinnen zu können?"
    Waringer wünschte, dieses Gespräch hätte eine andere Wendung genommen. Er wußte auch nicht, warum, aber er kam sich gegenüber den Solgeborenen immer schuldbewußt vor. Diese Menschen waren ohne eigenes Zutun in die Lage gekommen, in der sie sich jetzt befanden. Sie wollten nicht auf einem erdähnlichen Planeten siedeln, wahrscheinlich konnten es die meisten von ihnen auch nicht.
    „Ich gehe in die Lagerhalle", sagte Waringer ausweichend. „Ich treffe dort mit Rhodan zusammen. Er will erneut Kontakt zu Bardioc aufnehmen."
    Er ließ Hellmut einfach stehen und ging davon. Im Grunde genommen hatte der Sprecher der Solgeborenen recht. Das Problem des Schiffsbesitzes ließ sich nicht länger auf-schieben.
    Im allgemeinen waren die Solgeborenen Rhodan freundlich gesinnt, doch das würde sich ändern, wenn er sein Versprechen nicht in absehbarer Zeit einlöste.
    Waringer war deprimiert, und das drückte sich in seinem Gesicht aus, als er die Lagerhalle betrat. Rhodan war bereits eingetroffen und bereitete seine neue Kontaktaufnahme zu Bardioc vor.
    Er warf Waringer einen prüfenden Blick zu.
    „Man könnte denken, BULLOC wäre dir über den Weg gelaufen."
    „Es war Hellmut."
    „Was gibt es?"
    „Er redet über alle möglichen Probleme, aber letztlich läuft alles auf die eine Frage hinaus: Wann ist es soweit?"
    Rhodan nickte und kletterte auf die Bodenmasse hinauf. Waringer sah zu, wie der groß-gewachsene Mann sich neben dem Gehirn ausstreckte.
    Peysel, der ebenfalls anwesend war, seufzte.
    „Mir sind diese Zusammenkünfte unheimlich."
    „Wir sind bald am Ziel", sagte Waringer.
     
    8.
     
    Zufrieden stellte Rhodan fest, daß sich zwischen Bardioc und ihm eine Art Vertrauensverhältnis zu entwickeln begann. Bardioc fieberte den Zusammenkünften regelrecht entgegen, und wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte Rhodan alle paar Stunden in die Lagerhalle kommen können, um sich mit ihm zu unterhalten.
    Rhodan hatte großes Verständnis für die Einsamkeit des Gehirns, aber er durfte die an-deren Aufgaben, die er an Bord der SOL hatte, deshalb nicht vernachlässigen.
    Ein ständiges Zusammensein mit Bardioc hätte auch das Mißtrauen der Solgeborenen weiter anwachsen lassen. Rhodan wußte, daß auch einige seiner Freunde Kritik daran übten, daß er so oft in das „Treibhaus" ging.
    In einigen Tagen würden sie Drackrioch erreicht haben, dann erübrigten sich die Debat-ten darüber, ob Rhodan richtig handelte oder nicht, ohnehin.
    Doch Rhodan hatte sich nicht nur den Ärger vieler Solgeborenen und einiger Freunde zugezogen: Puukar begegnete ihm mit offensichtlicher Verachtung. Der Kriegsherr der Choolks konnte nicht verstehen, daß Rhodan sich auf diese Weise mit dem Erzfeind der Duuhrt einließ. Wenn Puukar seine Haltung nicht änderte, standen ihm bei der Ankunft der SOL im System der Kaiserin von Therm vielleicht weitere unliebsame Überraschungen bevor.
    Rhodan zwang sich dazu, dieses Problem zu vergessen, denn er wollte Bardioc damit nicht belasten.
    „Ich bin froh, daß du wieder gekommen bist", begrüßte ihn Bardioc mit einem Gedankenschwall. „Das macht meine Lage erträglicher. Worüber werden wir uns diesmal unter-halten?"
    „Über das Schiff", dachte Rhodan entschlossen. „Du hast mir die Koordinaten des Verstecks bereits gegeben, doch ich werde sie mir von dir noch einmal bestätigen lassen."
    „Wieso?" fragte das Gehirn überrascht.
    „Es ist möglich, daß dir nach so langer Zeit ein Fehler unterlaufen ist. Bevor ich die Koordinaten an unseren Bordrechner weitergebe, will ich sicher sein, daß sie richtig sind."
    „Warum bist du so daran interessiert?"
    „Ich dachte, wir sollten uns um dieses Schiff kümmern."
    „Das
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