Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0861 - Gehirntransport

Titel: 0861 - Gehirntransport
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
her-vortreten.
    „Callibso!" stieß er hervor.
    Das zwergenhafte Wesen trug den Anzug der Vernichtung. Der Helm war zurückgeklappt, auf dem Kopf hatte Callibso den Zylinder sitzen, in dem er seine uralten Instrumen-te verbarg.
    Alaska schloß die Augen und öffnete sie wieder, aber das Wesen vor ihm war noch im-mer da. Es war keine Halluzination.
    Rhodan hatte von der Anwesenheit Callibsos berichtet, aber Alaska hatte nicht geglaubt, daß er den Zeitlosen jemals wiedersehen würde. Erinnerungen stiegen in ihm hoch und drohten ihn zu überwältigen.
    Der Zwerg kam langsam heran, auf eine unbestimmbare Art wirkte er müde und ungeduldig.
    Er deutete auf Alaskas Rückentornister.
    „Kannst du mit diesem Flugaggregat jeden Punkt dieser Welt erreichen?"
    Die nüchterne Frage brachte Alaska schnell in die Wirklichkeit zurück. Er wunderte sich über die unmittelbare Art Callibsos. Der ehemalige Wächter des Schwarms hielt sich nicht mit umständlichen Erklärungen oder Begrüßungsreden auf.
    Wahrscheinlich gab es einen Grund für seine Eile.
    „Ja", sagte Alaska benommen. „Es ist möglich. Aber wie ..."
    „Still!" schnitt ihm Callibso das Wort ab. „Ich habe nicht mehr viel Zeit. Ich muß diese Welt bald wieder verlassen. Doch vorher werde ich dich zu ihm führen."
    „Zu ihm?" stammelte Alaska begriffstutzig.
    „Zu BARDIOC", antwortete der Zeitlose. „Ich habe das Urhirn gefunden."
     
    2.
     
    Moschkatls Welt, eine geordnete Mächtigkeitsballung, war so schnell und gründlich ge-schrumpft, daß der Oberbefehlshaber der Hulkoos im Parföx-Par-System noch immer nicht begriffen hatte, was eigentlich geschehen war.
    Die für einen Hulkoo typische Welt mit ihren festen Bezugspunkten und den klaren Befehlen der Superintelligenz BARDIOC existierte nicht mehr.
    Genauer gesagt bestand sie noch aus einem Raum von dreißig mal vierzig Meter Größe - und das war die Kommandozentrale des Flaggschiffs. Das war die überschaubare Welt Moschkatls, und in ihr waren alle Probleme zusammengedrängt, die der Schock bei allen Hulkoos so nachhaltig ausgelöst hatte.
    Die Probleme hießen Ratlosigkeit, Unwissenheit und Entsetzen.
    Sie standen in den Gesichtern der Raumfahrer geschrieben.
    In dieser kleinen Welt, in der scheinbar noch alles unverändert war, schien die Zeit still-zustehen.
    Moschkatl hatte die erste Panik zurückgedrängt, aber er fühlte sich noch immer überwäl-tigt von einem Gefühl nie gekannter Verzweiflung. Er hätte jeden anderen Ort des Univer-sums der Zentrale des Flaggschiffs vorgezogen, denn er stand vor der unlösbaren Aufga-be, eine Erklärung abzugeben.
    Die Besatzung wartete darauf.
    BARDIOC war verstummt.
    Er gab keine Anweisungen mehr.
    Moschkatl fühlte sich allein gelassen und verloren.
    Die Funkgespräche, die Moschkatl mit seinen Stellvertretern geführt hatte, waren wenig hilfreich gewesen, lediglich Need-Koorsch schien eine Art rebellischen Trotz entwickelt zu haben.
    Moschkatl kauerte vor der Funkanlage. Er fühlte die Blicke seiner Soldaten und Techni-ker auf sich ruhen. Wenn er nicht bald zu ihnen sprach, verspielte er seine Autorität für immer und leistete womöglich einer Entwicklung Vorschub, die nur in völligem Chaos en-den konnte.
    Was sollte er ihnen sagen?
    Daß der jetzige Zustand nur ein vorübergehender war?
    Moschkatl hatte dies gehofft, aber inzwischen bezweifelte er, daß BARDIOC sich jemals wieder melden würde.
    Der Oberbefehlshaber der Hulkoos sah seine Artgenossen an.
    „Dies ist eine Zeit der Prüfung", sagte er leise. Fast hätte er hinzugefügt, daß BARDIOC selbst den Hulkoos diese Prüfung auferlegt hatte, um zu sehen, ob seine Helfer auch in seiner Abwesenheit für ihn da waren. Moschkatl besann sich jedoch rechtzeitig eines Besseren. Er durfte nichts sagen, was sich später vielleicht als falsch erwies. Die Hulkoos klammerten sich an ihren Kommandanten. Wenn sie den Eindruck gewinnen sollten, daß sie sich auch auf Moschkatl nicht mehr verlassen konnten, waren sie verloren.
    Dieses Bewußtsein verlieh dem alten Raumfahrer Kraft.
    „Wir werden diese Prüfung ohne fremde Hilfe bestehen müssen", erklärte er. „Das verlangt vor allem Würde."
    „Was ist das für eine Prüfung, Moschkatl?" erkundigte sich einer der Navigationsoffizie-re. „Wenn du davon weißt, warum hast du nicht längst darüber gesprochen? Wir wären dann besser vorbereitet gewesen."
    Moschkatl senkte den Kopf.
    „Ich wußte nichts davon."
    „Wie willst du dann wissen, daß es eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher