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0860 - Rückkehr des Zeitlosen

Titel: 0860 - Rückkehr des Zeitlosen
Autoren: Unbekannt
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ansetzen.
    Geduldig wartete er ab, bis sein Bewußtsein wieder Anschluß an einen anderen Traum fand.
     
    3.
     
    Lange Zeit hatte Ganerc-Callibso unter dem Schock gestanden, den der unerwartete Anblick Bardiocs in ihm ausgelöst hatte. Unmittelbar nach seiner Ankunft hatte der Zeitlo-se seinen Flugkörper aufgelöst und mit der Atmosphäre des Planeten verwoben.
    Von dort konnte er ihn jederzeit wieder abrufen und zu einer brauchbaren Form zurückbilden.
    Vorläufig war jedoch an ein Verlassen dieser Welt nicht zu denken.
    Ganerc, der vor langer Zeit die Funktion eines Schwarmwächters übernommen hatte und nun hier war, um Kemoaucs letzten Auftrag auszuführen, saß am Rand eines Waldes auf einem umgestürzten Baumstamm und betrachtete jene Teile von Bardiocs neuem Körper, die bis in dieses Gebiet vorgedrungen waren.
    Es steht dir frei, dorthin zu gehen und Bardioc zu erlösen!
    Dieser Satz aus Kemoaucs Botschaft ging Callibso nicht aus dem Sinn.
    Callibso war hierher gekommen, um das in einer Kapsel eingeschlossene Gehirn Bardi-ocs abzutöten, denn nur auf diese Weise konnte der ehemalige Mächtige aus dem Ver-bund der Zeitlosen erlöst werden.
    Kemoauc hatte nicht ahnen können, was inzwischen geschehen war.
    Nur allmählich gewann Callibso seine Fassung zurück.
    Er versuchte, zu rekonstruieren, was sich auf dieser Welt abgespielt hatte. Durch irgendwelche Umstände war die für unzerstörbar gehaltene Kapsel aufgebrochen und hatte Bardiocs Gehirn freigegeben. Es grenzte an ein Wunder, daß das Gehirn in diesem Au-genblick nicht abgestorben war. Es mußte von Anfang an eine symbiotische Verbindung zu Pflanzen und Tieren dieses Planeten aufgenommen haben. Danach war es gewachsen und bedeckte jetzt in einem dichten Netz fast die ganze Welt.
    Damit nicht genug, schien Bardioc Mittel und Wege gefunden zu haben, Kontakt mit au-ßerplanetarischen Zivilisationen aufzunehmen. Überall auf diesem Planeten landeten und starteten ununterbrochen Raumschiffe, in erster Linie schwarze, scheibenförmige Objekte. Zweifellos standen die Wesen, die sie steuerten, im Dienste Bardiocs.
    Das konnte nur bedeuten, daß dieses gigantische Gehirn von hier aus auch andere Pla-neten kontrollierte.
    Callibso spürte die starken mentalen Ausstrahlungen des Riesengehirns, aber sie mach-ten ihm nichts aus. Er war dagegen immun.
    Bardioc hatte das Erscheinen seines Artgenossen nicht registriert, und er bewies auch in anderen Belangen eine Blindheit, die in keinem Zusammenhang mit seinen ansonsten demonstrierten Möglichkeiten und Fähigkeiten stand.
    Es gab dafür nur eine Erklärung: Bardioc befand sich trotz der gigantischen organischen Maschinerie, die ihm zur Verfügung stand, nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte. Er schien sich in einem tranceartigen Zustand zu befinden.
    Das bedeutete, daß Bardioc eigentlich nicht für das verantwortlich gemacht werden konnte, was hier geschah.
    So, wie sich das Problem jetzt darstellte, war es unlösbar.
    Callibso wußte in der Tat nicht, wie er nun vorgehen sollte. Hatte Kemoaucs Auftrag noch seine Berechtigung und war er, wenn Callibso sich dazu entschließen sollte, überhaupt durchführbar?
    Abgesehen davon, daß Callibso allein vor dem Gedanken zurückschreckte, dieses pla-netenumspannende Organgebilde zu vernichten, erhob sich die Frage nach der Durch-führbarkeit eines solchen Unternehmens. Wie hätte er Bardioc töten sollen? überlegte Callibso. Abgesehen davon, daß er dabei wahrscheinlich in Kämpfe mit den unbekannten Raumfahrern verwickelt worden wäre, hätte er die gesamte Welt zerstören und dabei die natürlichen Arten dem Untergang preisgeben müssen.
    Irgendwann in ferner Vergangenheit war es dem Gehirn gelungen, die Kapsel mit dem lebenserhaltenden System zu verlassen und sich auszudehnen.
    Den „Erfolg" dieser Entwicklung sah Callibso vor sich.
    Konnte man sagen, daß es Bardioc gelungen war, seine Verbannung und damit seine Bestrafung zu umgehen?
    Fühlte Bardioc sich glücklich? War er frei?
    Diese Fragen bewiesen, daß die philosophische Seite des Problems für sich allein bereits unlösbar war.
    Ein merkwürdiger Gedanke beschlich Callibso.
    Hatte Kemoauc vielleicht geahnt, was sich hier abspielte? Gatte er Ganerc deshalb los-geschickt?
    Auf jeden Fall, überlegte der Zeitlose, hatte er nun eine Aufgabe zu lösen, mit der er sich für einen noch unüberschaubaren Zeitraum beschäftigen mußte.
    Er nahm den Zylinder vom Kopf und untersuchte die Instrumente und Waffen,
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