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086 - Das grüne Phantom

086 - Das grüne Phantom

Titel: 086 - Das grüne Phantom
Autoren: Dämonenkiller
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wußte, daß dieser ihn furchtbar bestrafen und sogar vernichten konnte.
    Die beiden Dämonen berieten, welche Kreatur Te-Ivi-o-Ateas sich als Werkzeug für Olivaros Pläne eignete. Als der Südseedämon von dem Matrosen Werner Schmidt sprach, den er vor einem knappen halben Jahr in seinen Bann geschlagen hatte, horchte Olivaro interessiert auf. Werner Schmidt stand gewissermaßen auf Abruf für Te-Ivi-o-Atea bereit. Jeder mächtige Dämon hatte solche Kreaturen, auf die er bei Bedarf zurückgreifen konnte.
    Olivaro stellte noch einige Fragen über jenen Werner Schmidt und sah mit Te-Ivi-o-Atea in dessen Handfläche, wo Schmidt sich jetzt aufhielt und was er gerade machte. Die beiden Dämonen vereinigten ihre magischen Kräfte und vollführten ein kurzes Ritual. Danach konnten sie in Schmidts Gehirn wie in einem offenen Buch lesen. Der viele tausend Kilometer entfernte Mann war in eine kataleptische Starre verfallen.
    Olivaro war sehr zufrieden. Ein geeigneteres Werkzeug als den Ex-Matrosen hätte er kaum finden können. Das Glück war ihm hold, und er sah darin einen Wink des Schicksals.
    „Die dunkle Saat soll aufgehen, die du in diesen Mann gelegt hast, Te-Ivi-o-Atea", sagte Olivaro, „der Keim des Bösen erblühen."
    Olivaro entwickelte einen detaillierten Plan. Te-Ivi-o-Atea lauschte und erkannte wieder einmal Olivaros Überlegenheit an. Seine Augen glühten immer stärker.
    „Das werde ich tun, mächtiger Olivaro", versprach er. „Ein vorzüglicher Plan! Ich gratuliere." Olivaro winkte ab.
    „Gratuliere mir hinterher", meinte er. „Wann wirst du die Beschwörung vollführen?"
    „Heute nacht noch. Mein Sklave wird das tun, was du willst, großer Olivaro."
    „Gut. Ich will dich nicht länger aufhalten."
    Te-Ivi-o-Atea verabschiedete sich und kehrte auf seine Insel zurück. Werner Schmidts Schicksal war besiegelt.

    Dorian Hunter hatte in München Hekates Niederlage miterlebt. Da er schon einmal in Deutschland war, wollte er seinen Freund Thomas Becker und den Tempel der deutschen Loge der Magischen Bruderschaft in Frankfurt besuchen. Coco Zamis hatte kein Interesse daran, mit den Brüdern von Dorians Männerbund zusammenzutreffen. Sie hätte auch als Frau ohnehin keinen Zutritt in den Tempel der Magischen Bruderschaft gehabt. Das ärgerte sie, wenn sie es auch nicht zeigte. Sie hielt es für eine Diskriminierung und eine völlig überholte Denkweise.
    Coco flog von München nach Marseille, um sich von dort auf das Castillo Basajaun in Andorra zu begeben, neben der Jugendstilvilla in London der zweite wichtige Stützpunkt des Dämonenkillers und seiner Genossen.
    Dorian fuhr mit dem TEE von München nach Frankfurt, wo er an einem heißen Julinachmittag eintraf. Ein Taxi brachte ihn vom Bahnhof zu Thomas Beckers Villa im Westend. Becker, außerordentlicher Professor an der Frankfurter Universität und Großmeister der Frankfurter Tempelloge der Magischen Bruderschaft, war nicht da. Seine weit jüngere Lebensgefährtin, die Tochter eines angesehenen Bankiers, begrüßte Dorian. Beckers Tochter machte eine Urlaubsreise durch die Vereinigten Staaten.
    Dorian hatte sich telefonisch angesagt. Am frühen Abend kamen Thomas Becker und Peter Plank, einer seiner Lieblingsstudenten. Thomas Becker und Peter Plank waren auf Kreta dabeigewesen, als Dorian den Schlangendämon Ophit dazu brachte, sich selber aufzufressen.
    Die drei Männer begrüßten sich freundschaftlich. Im privaten Kreis gab sich Thomas Becker immer sehr leger, und er war auch sonst sehr umgänglich. Seit Dorian ihn davon überzeugt hatte, daß es Dämonen gab, war er ein leidenschaftlicher Kämpfer gegen die Schwarze Familie und die bösen übernatürlichen Mächte.
    „Du kommst zu einem günstigen Zeitpunkt", sagte Becker bei dem Begrüßungscognac in der Bibliothek. „Heute wollen wir im Tempel den Geist des Dr. Faustus beschwören. Wir müssen gegen acht Uhr dort sein."
    Sie nahmen einen Imbiß in der Villa ein und fuhren dann mit Beckers Mercedes los. Die Magische Bruderschaft hatte ein ganzes Stockwerk in einem Hochhaus in der Innenstadt gemietet.
    Becker parkte den Mercedes in der Tiefgarage, und sie fuhren mit einem Lift nach oben. Peter Plank war inzwischen der Magischen Bruderschaft beigetreten und bekleidete den niedrigsten Rang, den eines Lehrlings.
    Es war nicht die Regel, daß ein Lehrling an einer Faust-Beschwörung teilnahm. Thomas Becker hatte diese Ausnahme gemacht, weil er Peter Planks magische Fähigkeiten testen wollte und weil
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