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086 - Das grüne Phantom

086 - Das grüne Phantom

Titel: 086 - Das grüne Phantom
Autoren: Dämonenkiller
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der junge Mann auf Kreta ein Kampfgefährte von ihm und Dorian Hunter geworden war.
    Ein Bruder der Magischen Bruderschaft erwartete die drei Männer im Lift. Die Begrüßung war kurz und fand in gedämpftem Ton statt; Lärm und derlei war im Tempel der Magischen Bruderschaft verpönt, unnötiges Geschwätz auch. Es war ein Ort der Weihe und der Sammlung.
    Der Bruder brachte die drei zum Vorhof, wo der Torhüter sie in Empfang nahm. Der Torhüter versah an diesem Tag den Dienst im Tempel. Er gab Dorian, Becker und Peter Plank die Zeremoniengewänder. Es waren ärmellose, knöchellange Ponchos in grauer Farbe, die über die Kleidung gezogen wurden. Der Tempel war vollklimatisiert; man merkte nichts von der Schwüle und Hitze. Dorian empfand das als sehr wohltuend.
    Dorian begab sich mit Thomas Becker in eine Ecke des großen Raumes und unterhielt sich mit ihm über die Dinge, die sich seit ihrem letzten Zusammentreffen ereignet hatten. Peter Plank war noch ein Neuling und brauchte nicht viel zu wissen. Dorian sagte Thomas Becker nicht alles. Er gab ihm einen groben Überblick, berichtete, wie sich die Lage bei der Schwarzen Familie entwickelt hatte und erzählte ihm von Hermes Trismegistos und der Feindschaft zwischen ihm und den Dämonen. „Das klingt, als hätten wir in Hermes Trismegistos einen wichtigen Verbündeten gewonnen", sagte Thomas Becker.
    Dorian machte ein skeptisches Gesicht. „Ich bin mir nicht absolut sicher, was ihn betrifft. Hermes Trismegistos gibt sich sehr geheimnisvoll. Ich kenne seine wahre Identität nicht. Er bekämpft die Dämonen, aber er ist auch sehr rigoros in seinen Mitteln und kann eine beachtliche Grausamkeit entwickeln, wie sich jetzt wieder in München gezeigt hat. Ich habe einige Vorbehalte ihm gegenüber. Deshalb will ich auch Dr. Faustus über ihn befragen."
    Die anderen drei Logenmitglieder erschienen. Bei einer Beschwörung des Faust-Geistes mußten sechs Männer zugegen sein, nicht mehr und nicht weniger. Sechs war eine magische Zahl.
    Der Dämonenkiller wurde den drei Neuangekommenen vorgestellt. Dorian bekleidete in der Magischen Bruderschaft den Rang eines Praktikers. Jeff Parker hatte ihn mit der Magischen Bruderschaft zusammengebracht, und es war noch nicht sehr lange her, seit er ihr größtes Geheimnis erfahren hatte. Das war das Vermächtnis des Dr. Faustus und die Tatsache, daß die Magische Bruderschaft den Geist des Magisters beschwören konnte.
    Nun wurde im Meditationsraum das Brot der Erkenntnis gegessen, eine scharf gewürzte, weiße Oblate, und der Wein des sechsten Sinnes getrunken. Das alles gehörte zum Ritual. Der Wein war ein vorzüglicher Jahrgang, eine Trockenbeerenauslese. Er sollte entspannen und die Sinne erweitern. Der Oblate waren Stimulantia beigemischt, die den Geist wach und rege machten, aber nicht beeinflußten.
    Dann ging es in den Tempel. Es war ein kreisrunder Raum von zehn Metern Durchmesser. Die Decke war kuppelförmig und zeigte die zwölf Zeichen des Tierkreises und das komplette geheime Himmelsalphabet des Agrippa. Entlang der fugenlosen Wand standen extra für diesen Raum gefertigte Regale und lange Beistellschränke. Sie enthielten geheime Bücher, Reliquien und Geräte und Gegenstände der Weißen Magie. Eine reich mit Schnitzereien verzierte Truhe, die Schatzlade, stand auf einem kleinen Sockel auf rotem Samt. Sie enthielt ein Geheimnis, einen Gegenstand von hohem magischem Wert. In der Mitte des Tempels stand ein runder, einbeiniger, gläserner Tisch mit sechs gläsernen Stühlen drum herum.
    Die Männer nahmen Platz. Thomas Becker klatschte zweimal in die Hände, und die indirekte Beleuchtung erlosch - bis auf einen matten Lichtschimmer. Das war kein magischer Trick, sondern dieser Effekt wurde durch einen akustischen Schalter und ein paar Widerstände erreicht. Ein schwarzer Globus, Sinnbild für das Weltreich der Magie, thronte bereits auf dem gläsernen Tisch. Dieser Tisch wiederum stand auf einem prunkvollen runden Teppich, der eine magische Bedeutung hatte. Seine Symbole waren bei dieser Beleuchtung nicht mehr zu erkennen. In der Mitte des gläsernen Tischfußes schimmerte ein Dreieck mit einem stilisierten menschlichen Auge, das Symbol für den sechsten Sinn.
    Thomas Becker hob eine Hand, und alle sahen zu ihm hin, aufmerksam und bereit.
    „Brüder", sagte der Großmeister, „wir sind hier zusammengekommen, um den Geist des Dr. Faustus zu beschwören. Angelegenheiten der Loge erfordern dies. Zudem will unser Bruder
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