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0857 - Erbe der Aphilie

Titel: 0857 - Erbe der Aphilie
Autoren: Unbekannt
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rich-tig?"
    „Das ist richtig."
    Da brauste Hamiller auf: „Wissen Sie eigentlich, was Sie mir damit zumuten?"
     
    *
     
    Raphael zeigte keinerlei Erregung.
    „Ich glaube, ich kann es mir ausmalen", antwortete er.
    „Sie bieten mir ein Ding, das Sie BASIS nennen und dessen Funktion Sie mir nicht beschreiben können", ereiferte sich Hamiller, „und erwarten dafür, daß ich Ihnen ein sicher-lich nicht geringfügiges Quantum des kostbarsten Materials, das es in diesem Universum gibt, zur Verfügung stelle!"
    „Ich bitte um achthundertzweiundfünfzig Gramm Howalgonium", erklärte Raphael.
    „Wozu? Um ein Ding fertigzustellen, von dem die Menschheit nicht sicher ist, daß sie es überhaupt haben will? Wissen Sie, daß ich Ihnen einfach den Rücken kehren und auf der Erde wie ein Held dafür gefeiert werden könnte, daß ich Ihre Bitte einfach abschlage?"
    „Ich weiß es nicht", sagte Raphael. „Aber ich kann es mir vorstellen."
    „Und trotzdem sprechen Sie die Bitte aus?"
    „Es bleibt mir nichts anderes übrig."
    „Sagt wer?"
    „Sagt NATHAN! Verlangt das Interesse der Menschheit!"
    Payne Hamiller ballte die Faust.
    „Das ist eben der verdammte Mist", knurrte er.
    „Was meinen Sie?"
    „Daß ich Vertrauen zu NATHAN habe! Daß ich glaube, daß er tatsächlich an einer Sache arbeitet, die für die Menschheit wichtig ist. Trotz seiner Heimlichtuerei, die ich nicht verstehe. Daß ich willens bin, ihm das Howalgonium zur Verfügung zu stellen, und daß ich, wenn ich zur Erde zurückkehre, für diese Entscheidung werde Spießruten laufen müssen!"
    Da geschah etwas Seltsames: Raphael begann zu lächeln. Hamiller sah ihn verwundert an.
    „Was gibt es da zu grinsen?" fragte er barsch.
    „Der Augenblick verlangt nach großen Worten", antwortete das Energiewesen. „Was soll ich sagen? Treffen Sie Ihre Entscheidung - der Dank des Vaterlandes ist Ihnen gewiß?"
    „Scheren Sie sich zum Teufel!" fauchte Hamiller.
    „Sobald ich Ihre Zusage habe."
    Da fiel die Maske des Zornigen von Payne Hamillers Gesicht. Er wurde ernst und ruhig und trat vor Raphael hin.
    „Also gut", sagte er. „In einer Stunde haben Sie sogar ein Kilogramm Howalgonium.
    Und der Teufel soll Sie samt Ihrer Hyperinpotronik holen, sofern Sie in diesem Sektor etwas produzieren, was nicht unmittelbar den Interessen der Menschheit dient!"
    Raphaels Lächeln verschwand.
    „Ich danke Ihnen", antwortete er. „Ich weiß, daß die Entscheidung Ihnen schwer gefallen ist. Aber ich fürchte den Teufel nicht. Die Menschheit wird zu schätzen wissen, was NATHAN für sie tut!"
    Er verschwand ohne Übergang. Plötzlich war die Stelle, an der er eben noch gestanden hatte, leer.
    Payne Hamiller sah Augustus an.
    „Auf - los: wir gehen!"
     
    7.
     
    Die Autorität des Terranischen Rates für Wissenschaften genügte, um das versiegelte Schott des sublunaren Howalgonium-Lagers zu öffnen. Eine Menge, deren Masse genau ein Kilogramm betrug, wurde aus dem Lager entnommen und von einem Spezialroboter zu dem Schott gebracht, durch das Payne Hamiller und Augustus den Sektor Germyr be-treten hatten.
    Der Robot berichtete, daß ihm seine Ladung unter der Schottöffnung von einer Transportmaschine abgenommen worden sei. Man habe ihm bedeutet, daß er sich sogleich auf den Rückweg machen müsse. Er war der Anweisung gefolgt.
    Seitdem war der Germyr-Sektor wieder hermetisch verriegelt. Seit wenigen Stunden wies die Leistungsverbrauch-Kurve aus, daß die Bautätigkeit in Germyr wieder aufgenommen worden war. Die BASIS, was immer sie auch sein mochte, wurde weitergebaut.
    Payne Hamiller traf Jentho Kanthall im Kontrollraum. Er berichtet ihm mit knappen Wor-ten von dem, was er erlebt hatte.
    „Man wird von Ihnen erwarten, daß Sie Ihre Entscheidung begründen und vertreten", sagte der Chef der Terra-Patrouille ernst. „Sind Sie darauf vorbereitet?"
    „Ich bin", antwortete Hamiller. „Wie hätten Sie an meiner Stelle entschieden?"
    Kanthall zögerte eine Weile, dann antwortete er: „Ich weiß es nicht. Es würde von den Umständen des Augenblicks abhängen. Aber ich kann nicht behaupten, daß ich auf keinen Fall so entschieden hätte wie Sie."
    Hamiller bedachte ihn mit einem langen, nachdenklichen Blick.
    „Danke", sagte er schließlich. „Einem Mann in meiner Lage tut es gut, zu wissen, daß er nicht nach jedermanns Maßstäben ein Narr ist."
    Jentho Kanthall schüttelte den Kopf.
    „Nein, das sind Sie auf keinen Fall!" bekräftigte er.
    Payne Hamiller zog sich
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