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0851 - Der Kult der Shada-Gor

0851 - Der Kult der Shada-Gor

Titel: 0851 - Der Kult der Shada-Gor
Autoren: Andreas Balzer
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Abgrund.
    ***
    Es kostete Zamorra und Nicole fast übermenschliche Anstrengung, die Blockade aufrechtzuerhalten. Im letzten Moment hatten sie mit den Dhyarras Sha-Dor daran hindern können, Chin-Li in die Tiefe zu folgen. Doch lange würde der magische Schutzwall dem Toben der riesigen Bestie nicht widerstehen können.
    Zamorra suchte fieberhaft nach einem Ausweg, als ein heftiges Beben die Dämonenjäger fast von den Beinen riss. Im selben Moment brach der Schutzwall in sich zusammen -- und Sha-Dor war frei. Doch die albtraumhafte Kreatur konnte keinen Nutzen mehr daraus ziehen. Mit einem Brüllen, das Zamorra die Trommelfelle zu zerreißen drohte, bäumte sich das Monstrum auf. Seine wild zuckendem Tentakel schienen einen bizarren Tanz zu vollführen, und dann war es vorbei. Der massige Körper klatschte leblos zu Boden, die Tentakel peitschen noch ein letztes Mal über den Boden, bevor auch sie erschlafften.
    Der Herrscher von Shada-Gor war tot.
    Die gespenstische Stille nach dem Todeskampf währte nur eine Sekunde. Ein grässliches metallisches Kreischen riss die Dämonenjäger aus ihrer Erstarrung.
    »Chin-Li!«, keuchte Nicole. Während weitere Beben die Höhle erschütterten, rannten die beiden Franzosen zum Loch. Zwei von Sha-Dors Tentakeln waren über die Kante gerutscht, als wollten sie noch im Tod nach der Maschine greifen.
    Zamorra legte sich flach auf dem Boden, um nicht von einer neuen Erschütterung in die Tiefe geschleudert zu werden, und starrte in den Abgrund. Von der Maschine selbst war nichts mehr zu sehen. Nur ein Gewitter aus roten Funken und der ohrenbetäubende Krach zeugten von dem Inferno, das sich unter ihnen in der Dunkelheit abspielen musste.
    Kein Mensch konnte das überleben. Die Erkenntnis traf Zamorra wie ein Faustschlag. Chin-Li war…
    »Könnte mir mal jemand helfen?«
    Verdutzt starrte der Parapsychologe in die Dunkelheit. Und dann sah er sie: Chin-Li hing etwa zehn Meter unter ihm. Mit letzter Kraft umklammerte sie einen der beiden Tentakel.
    »Warte, wir holen dich rauf!«
    Mit vereinten Kräften zogen Zamorra und Nicole den Tentakel aus dem Loch, bis Chin-Li die Kante erreicht hatte und sich auf den sicheren Boden zog.
    Sicher zumindest für den Moment. Denn die Beben drohten inzwischen, die ganze Höhle zum Einsturz zu bringen. Schon krachten hier und da größere Gesteinsbrocken von der Decke.
    »Nichts wie raus hier!«, sagte Nicole. Die beiden anderen hatten keine Einwände.
    ***
    Sie rannten, bis ihnen die Lungen zu platzen drohten. Vorbei an einstürzenden Gebäuden und über Brücken, die gleich hinter ihnen zusammenbrachen. Endlich hatten sie den Tunnel erreicht, der zum Ausgang führte - wenn ihn die Beben nicht bereits verschüttet hatten.
    Sie hatten Glück. Der Weg war noch frei. Doch was würde am Ende auf sie warten? Und wie sollten sie von dem schmalen Vorsprung entkommen? Egal! Sie hatten keine andere Wahl. Hinter ihnen erschütterten gewaltige Explosionen die Höhle. Shada-Gor folgte seinem Herrn in den Untergang.
    Endlich sahen sie Tageslicht. Und da war noch etwas. Ein bekanntes Geräusch überlagerte den infernalischen Krach hinter ihnen - Hubschrauber! Sie hatten den Eingang fast erreicht, als die Druckwelle einer alle vorherigen Explosionen übertreffenden Detonation sie ins Freie katapultierte.
    Starke Hände fingen sie auf.
    Verwirrt sah Zamorra in ein nur allzu vertrautes Gesicht. »Yang?«
    Major Yang Kar-Fei grinste. »Ich wusste, dass Sie es schaffen würden.«
    »Wie kommen Sie hierher?«
    »Das erkläre ich Ihnen später. Erst mal müssen wir hier weg.«
    Zwei Helikopter kreisten über ihnen. Auf dem Vorsprung befand sich ein halbes Dutzend schwer bewaffneter Männer, doch sie gehörten offenbar alle zu Yang. Von Yees Elitekriegern war keine Spur zu entdecken.
    Der Geheimdienstoffizier schien Zamorras Gedanken zu erraten: »Wir haben Yees Männer in Gewahrsam genommen. Sie wirkten etwas… desorientiert.«
    Zamorra grinste. »Kann ich mir vorstellen. Sie werden Ärger für das hier bekommen, Yang.«
    »Mag sein. Aber ich glaube kaum, dass Yees Selbstmordkommando jetzt noch viele Unterstützer finden wird. Apropos: Wo ist der Oberst?«
    »Er hat es nicht geschafft.«
    Der Major nickte. »Dann haben wir hier nichts mehr verloren.«
    Unter Yangs Kommando wurde der Vorsprung im Rekordtempo evakuiert. Als die Hubschrauber abdrehten, erzitterte der ganze Berg. Gewaltige Gesteinsbrocken lösten sich vom Gipfel und rissen den schmalen Vorsprung mit in die
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