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0851 - Der Kult der Shada-Gor

0851 - Der Kult der Shada-Gor

Titel: 0851 - Der Kult der Shada-Gor
Autoren: Andreas Balzer
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Volk von Shada-Gor.«
    »Und mit dir wäre dasselbe passiert?«
    Chin-Li nickte stumm. Doch das Entsetzen, das allein der Gedanke an das Schicksal, dem sie um Haaresbreite entgangen war, bei ihr auslöste, war der Kriegerin deutlich anzusehen.
    »Wie viele von diesen Ersten leben noch?«, fragte Zamorra.
    »Die Neun Drachen und ihre Verbündeten haben alle ausgelöscht - bis auf einen. Sha-Dor. Er ist der älteste von allen, der Ursprung ihres Volkes und der Hüter der Maschine.«
    »Das ist mal wieder typisch. Der Obermotz schickt seine Truppen in die Schlacht und hält sich selbst vornehm zurück. Und wenn es eng wird, macht er einfach die Biege«, schimpfte Nicole. Doch Zamorra reichte das als Erklärung nicht. »Warum ist ausgerechnet er damals entkommen?«
    Chin-Li lächelte schmal. »Sie haben ihn nicht gefunden. Sha-Dor ist in Millionen von Jahren immer größer und mächtiger geworden, sodass selbst diese Stadt zu klein für ihn ist. Er lebt in unterirdischen Tunneln, die diesen Berg wie einen riesigen Ameisenbau durchziehen.«
    »Er ist unter uns?« Instinktiv richtete Zamorra den Blaster auf den Boden, doch es gab nicht das geringste Anzeichen einer unmittelbaren Gefahr.
    »Möglich. Er könnte überall sein. Die Zauberer wussten damals vermutlich nicht einmal, dass Sha-Dor existiert. Sie dachten, sie hätten alle getötet. Aber selbst wenn sie ihn gefunden hätten -ich bezweifle, dass es ihnen gelungen wäre, Sha-Dor zu besiegen.«
    »Wenn er sq, mächtig ist, warum hat er die Angreifer damals nicht einfach vernichtet?«
    »Um das große Werk nicht zu gefährden. Solange er lebt, lebt auch Shada-Gor. In ihm existiert alles weiter, was das Reich der Ersten je ausgemacht hat. Selbst die Seelen seiner Gefährten sind auf ihn übergegangen, und er gibt sie an seine neuen Kinder weiter.«
    »Deshalb die Erinnerungen an ein Leben im Meer, das sie nie geführt haben«, murmelte Nicole.
    Chin-Li nickte. »Doch diesmal ist es anders als vor 400 Jahren. Sha-Dor weiß, dass wir von ihm wissen. Und er weiß, dass wir die Bedeutung der Maschine kennen. Diesmal wird er sich nicht verstecken. Er wird alles tun, um uns aufzuhalten.«
    »Er hat schon damit angefangen«, sagte Zamorra und hob den Blaster. Nicole und Chin-Li sahen sofort, was er meinte. Überall um sie herum traten grauenerregende Gestalten aus den monströsen Gebäuden. In ihren Augen blitzte die reine Mordlust.
    ***
    Sie waren umzingelt von etwa zwei Dutzend Shada-Gor-Kreaturen. Kinder , hatte Chin-Li sie genannt. Doch dieser Nachwuchs konnte es mit einer ganzen Armee aufnehmen - es sei denn, diese verfügte über die richtigen Waffen.
    Zamorra und Chin-Li rissen ihre Blaster hoch und feuerten. Die blassroten Laserstrahlen stoppten die ersten Angreifer. Doch aus den umliegenden Gebäuden strömten immer mehr Kreaturen hervor, die sich mit infernalischem Geheul auf die drei Eindringlinge stürzten. Auch Merlins Stern wurde von selbst aktiv und deckte die geifernden Kreaturen mit einem Gewitter aus silbernen Blitzen ein.
    Den Waffen der Dämonenjäger konnten die Monster nicht viel entgegensetzen. Schreiend vergingen sie im Feuer der Energiewaffen oder des Amuletts. Doch Sha-Dors Kinder rückten ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben vor und drohten, das menschliche Trio durch ihre bloße Übermacht zu überrennen.
    »Vorsicht, Zamorra!«, schrie Chin-Li. Instinktiv sprang der Parapsychologe zur Seite und wirbelte herum. Keine Sekunde zu früh! Mit einem Karatetritt stieß er die Kreatur zurück, die ihn von hinten anspringen wollte. Es war Yee! Zamorra erkannte den ehemaligen Oberst an seiner zerrissenen Uniform. Ohne zu zögern erledigte der Dämonenjäger ihn mit einem gezielten Schuss. Schreiend ging das Monster in Flammen auf, doch zwei weitere Angreifer nahmen sofort seinen Platz ein.
    »Es sind zu viele!«, rief Zamorra. »Wenn wir uns nicht gleich etwas einfallen lassen, macht Sha-Dors Kindergarten uns platt.«
    »Bin schon dabei!«, erwiderte Nicole. Zamorra und Chin-Li hatten sie in ihre Mitte genommen. Die Dämonen jägerin umfasste ihren Dhyarra mit beiden Händen und versuchte, sich zu konzentrieren. Die von der Aura der Höhle ausgelösten Kopfschmerzen erschwerten es, eine bildhafte Vorstellung von dem heraufzubeschwören, was der Sternenstein bewirken sollte. Doch schließlich gelang es ihr. Gerade brandete eine neue Welle von Angreifern heran, als die Kreaturen in Flammen aufgingen. Blaues Feuer fraß sich durch ihre unförmigen Körper und
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