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0850 - Weltensterben

0850 - Weltensterben

Titel: 0850 - Weltensterben
Autoren: W.K. Giesa
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zwingen? Wie denn?«
    »Drachenfeuer.« Fooly grinste. »Ich verspreche diesen Biestern, dass ich sie und ihr ganzes Volk nicht verbrenne, wenn sie uns helfen.«
    Erneut hätte Zamorra fast seine Flugbewegungen vergessen, mit denen er sich in der Luft hielt. Sprachlos starrte er den Drachen an. Glaubte der ernsthaft, die Flugzwerge so unter Druck setzen zu können?
    Ja, er glaubte!
    »Ich rufe sie her«, sagte der Drache. »Und sage ihnen, was sie zu tun haben. Du wirst schon sehen, Chef. Es funktioniert.«
    »Probier's aus - aber ich glaub's erst, wenn ich es tatsächlich sehe.«
    Der Drache flog eine kleine Runde und rieb sich tatendurstig die vierfingrigen Hände. »Na, dann wollen wir mal!«
    ***
    In Höllentiefen sah Lucifuge Rofocale immer noch den Tanz der Amulette. Noch drei waren es, die seiner harrten - die ersten drei, die Merlin einst geschaffen hatte.
    Merlin, dem Lucifuge Rofocale mit eine magisch präparierten Sichel die Kehle durchgeschnitten hatte!
    Lange hatte der Erzdämon darauf gewartet, die Amulette in seine Hand zu bekommen. Er hatte einen tückischen Plan geschmiedet und ausgerechnet den größten Feind der Schwarzen Fkmilie, Professor Zamorra, zu seinem Werkzeug gemacht!
    Begonnen hatte es damals, als die Tafelrunde zerschlagen wurde. Lucifuge Rofocale hatte die Gefangenen befreit und zurück in ihre Welt fliehen lassen. Zumindest vorübergehend hatten sie sogar geglaubt, er habe sich auf ihre Seite geschlagen! Kein Wunder, kam er doch aus einer der Spiegelwelten, in denen vieles anders war als auf der Original-Erde. In einigen der Welten waren die Guten böse und die Bösen gut. Es war ihm leicht gefallen, den Menschen etwas vorzuspielen und sie zu täuschen. [1]
    Damals schon hatte er Zamorra zu seinem Helfer gemacht, hatte ihm an seiner mentalen Sperre vorbei etwas ins Bewusstsein gepflanzt, das der Meister des Übersinnlichen selbst gar nicht registrierte, das ihm aber den Willen des Erzdämons aufzwang.
    Unter seinem Einfluss hatte Zamorra dafür gesorgt, dass der weißmagische Abwehrschirm um Château Montagne durchlässig wurde. So war es Lucifuge Rofocale gelungen, das Buch der 13 Siegel in Zamorras Bibliothek zu schmuggeln. Und von dem Moment an, als der neugierige Zauberlehrling das erste Siegel öffnete, war er dem Buch verfallen.
    Jedes offene Siegel brachte Lucifuge Rofocale der Erfüllung seines Planes näher. Jetzt war es so weit - er konnte die Amulette an sich bringen.
    Nur beim siebten, das Zamorra gehörte, würde ihm das nicht gelingen. Das war ihm durchaus klar. Aber er wollte die anderen sechs gegen das siebte einsetzen. Es gab zwei Theorien: Entweder besiegten die sechs gemeinsam das siebte, oder umgekehrt. Lucifuge Rofocale setzte auf die erste Möglichkeit, denn er konnte seine ganze dämonische Macht zum Tragen bringen, während Zamorra nur ein paar relativ harmlose Tricks beherrschte. Damit konnte er vielleicht niedere Dämonen ermorden, aber gegen einen Erzdämon wie Lucifuge Rofocale, der noch dazu die höchste Instanz unmittelbar nach dem Höllenkaiser LUZIFER war, hatte er nicht den Hauch einer Chance.
    Und wenn Lucifuge Rofocale Zamorra und sein Amulett niedergekämpft hatte, stand ihm nichts und niemand mehr im Wege, zum Beherrscher aller Spiegelwelten zu werden. Dann besaß er die uneingeschränkte Macht im Universum, und nicht einmal LUZIFER würde es noch wagen, gegen ihn anzutreten - in den Welten, in denen er noch existierte.
    In vielen Spiegelwelten war das bereits nicht mehr der Fall, wie Lucifuge Rofocale wusste. Ob der LUZIFER der Original-Erde noch lebte, war unsicher; schon seit langer Zeit hatte er sich nicht mehr gerührt. Der Letzte, der ihn lebend gesehen hatte, war Asmodis, der damals zu einem Gespräch hinter die Flammenwand gerufen worden war, ehe er der Hölle den Rücken kehrte, um fortan seinen eigenen Weg zu gehen.
    Aber was, wenn Asmodis gelogen hatte? Wenn er gar nicht wirklich hinter der Flammenwand gewesen war? Oder wenn er von sich aus einen Weg gefunden hatte, sie zu durchdringen, und LUZIFERS Welt leer vorgefunden hatte?
    Zuzutrauen war es dem alten Gauner durchaus, der viele Jahrtausende Fürst der Finsternis gewesen war!
    Und Lucifuge Rofocale konnte es nicht überprüfen, weil ihm selbst der Weg hinter die Flammenwand versperrt war.
    Nun, schon bald würde das keine Rolle mehr spielen. Mochte er in seiner eigenen Welt verrotten. Der wirkliche Herrscher würde Lucifuge Rofocale sein. Und spätenstens in hunderttausend Jahren
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