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0850 - Weltensterben

0850 - Weltensterben

Titel: 0850 - Weltensterben
Autoren: W.K. Giesa
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dieser es bemerkt hatte. Er hatte ihm das Buch der 13 Siegel zugespielt, und Zamorra hatte den Köder geschluckt. Er hatte die Siegel eines nach dem anderen geöffnet oder so bearbeitet, dass es sich plötzlich von selbst öffnete. Dabei hatte jedes Siegel Zamorra in ein mörderisch gefährliches Abenteuer gezwungen, das ihn nur knapp überleben ließ. Das hielt ihn davon ab, darüber nachzudenken, es könne sich um eine Falle handeln.
    Zudem wurde er süchtig.
    Je mehr Siegel er öffnete, umso stärker wurde in ihm der Drang, der Zwang, auch die anderen zu öffnen. Und jeden Versuch, das Buch seinem Zugriff zu entziehen, bekämpfte er auf immer rabiatere Weise.
    Jetzt war es so weit.
    Lucifuge Rofocale fühlte, dass auch das letzte Siegel offen war. Er konnte es zwar nicht mehr finden -irgendwie schienen Buch, Zamorra und das ganze Château Montagne aus der Welt verschwunden zu sein aber er spürte die Kraft, die von ihm ausging.
    Eine Kraft, über die er aber plötzlich nicht mehr verfügen konnte!
    Er war auch nicht mehr in der Lage, weitere der noch verlockend tanzenden Amulette zu ergreifen und festzuhalten.
    Was, bei den Erzengeln, war geschehen?
    ***
    Das fragte sich auch Robert Tendyke. Allmählich löste er sich aus seiner geradezu lethargischen Starre, in der er sich für niemanden ansprechbar gezeigt hatte und nur irgendwie blicklos vor sich hin starrte.
    Er wandte sich den Peters-Zwillingen zu. »Was sagtest du, Monica?«
    Sie erwiderte seinen Blick irritiert. »Was meinst du?«
    »Eben, als wir bei den Gräbern waren. Da sagtest du etwas.«
    »Über das, was wir dort spüren konnten? Meinst du das?«
    Tendyke nickte.
    »Ich glaube, ich sagte: Da ist irgendwas. Ich kann es fühlen. Es ist hier und doch nicht hier,; so nah und so unglaublich fern. Ich weiß auch nicht, ob es die Ausstrahlungen von Menschen sind oder etwas ganz an-der es.«
    Er nickte wieder. »Habt ihr inzwischen mehr darüber herausgefunden?«
    »Nein«, sagte Uschi Peters.
    »Schade. Ich dachte, weil ihr von hier oben vielleicht eine bessere Übersicht habt, in welcher Form auch immer, und weil ja auch ein wenig Zeit vergangen ist…«
    »Wir haben mehr über dich nachgedacht und den seltsamen Zustand, in dem du warst. Um diese seltsamen Auren konnten wir uns da nicht kümmern.«
    »Auren… also mehrere?«
    »Es schien so«, sagte Uschi. »Du hoffst, wir hätten die Château-Bewohner gespürt?«
    »Ja. Hoffnung ist das Einzige, was uns noch bleibt. Verdammt, es ist alles schiefgegangen, was nur schiefgehen konnte.«
    Château Montagne war verschwunden, wahrscheinlich vernichtet. Einfach aus dem Universum gelöscht mit allem und jedem, das oder der sich gerade darin befand.
    Nachdem alle früheren-Versuche gescheitert waren, das böse Buch , wie der Silbermond-Druide Gryf es genannt hatte, zu zerstören oder Zamorras Zugriff zu entziehen, waren die Peters-Zwillinge auf die Idee gekommen, das Château mit einem Meegh-Spider anzugreifen und Zamorras »Zauberzimmer«, in welchem sich das Buch befand, mit Strahlbeschuss gewissermaßen herauszuschneiden. Die schwarzen, dennoch auf rätselhafte Weise leuchtenden Strahlen waren von verheerender Wirkung; was von ihnen getroffen wurde, hörte einfach auf zu existieren. Ob es vernichtet oder in ein anderes, auf normalem Weg unerreichbares Universum geschleudert wurde, hatte bisher niemand herausfinden können, und Meeghs, die man hätte fragen können, gab es nicht mehr. Ihr gesamtes Volk war einst von dem goldenen Schädel der Ansu Tanaar ausgelöscht worden.
    Nun - es schien wieder Meeghs zu geben, woher auch immer sie stammten. Wahrscheinlich hatte es etwas mit den Spiegelwelten zu tun. In einer davon mochten sie überlebt haben. Aber trotz mehrerer Kontakte Zamorras mit diesen »neuen« Spinnenwesen war es nicht gelungen, etwas über sie heraus--äy zufinden, erst recht nicht über ihre Technik. So konnten die Menschen, die Wissenschaftler in Tendykes unterirdischem Geheimlabor, nur mit dem arbeiten, was sie selbst erforschten.
    Und nun - der Angriff auf Château Montagne!
    Tendyke hatte vorsichtshalber verlangt, dass alle Bewohner das Loire-Schloss verließen. Aber irgendwie hatte das wohl nicht geklappt. Die telepathisch begabten Peters-Zwillinge konnten »außerhalb« niemandes Bewusstseinsaura aufspüren. Nur eine, und die gehörte zu einem Toten, zum alten Diener Raffael Bois, der auch Jahre nach seinem Tod noch keine Ruhe finden wollte und als »guter Geist des Hauses« bisweilen
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