Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0850 - BARDIOC

Titel: 0850 - BARDIOC
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht rechtzeitig zu der Zusammenkunft der sieben Mächtigen kommen, bei der die zweite Phase eingeleitet wurde. Einen Augenblick erwog er, den Plan, sich einen eigenen Machtbereich zu schaffen, wieder aufzugeben. Dann jedoch erwachte sein Trotz. Wenn tatsächlich einer der sechs anderen an Bord war, konnte er Bardioc nichts beweisen. Das Schiff war vorschriftsmäßig an der Materiequelle mit Sporen beladen worden und befand sich auf dem richtigen Kurs. Für jeden Beobachter mußte der Eindruck entstehen, daß Bardioc das Schiff in jenes Gebiet steuerte, um durch die Ausstreuung von Lebenskeimen die natürliche Evolution, die sonst erst sehr viel später oder überhaupt nicht eingesetzt hätte, einzuleiten und zu beschleunigen. Bardioc beschloß, die Initiative zu ergreifen. Er mußte den Unbekannten zur direkten Konfrontation zwingen. Nun, da er entschlossen war, den ursprünglichen Plan in jedem Fall zu realisieren, legte sich seine Panik schnell. Wer immer sich an Bord befand, war ihm bestenfalls ebenbürtig - auf keinen Fall aber überlegen. Dann jedoch kam ihm ein bestürzender Gedanke. Befand sich ein Passagier an Bord, der von jenseits der Materiequellen kam?
    Ein Gesandter der geheimnisvollen Auftraggeber, die die Sporenschiffe beladen und jedesmal an die sieben Mächtigen den RUF ergehen ließen, wenn es galt, neu entstandene galaktische Gebiete für organisches Leben zu präparieren?
    Unmöglich! dachte Bardioc Noch nie war jemand von der anderen Seite gekommen, und alle Gesetze des Universums sprachen dagegen, daß dies jemals geschehen könnte. Aber vielleicht hatten Bardiocs Auftraggeber irgend jemand an Bord geschleust, der zum Raum-Zeit-Kontinuum gehörte, in dem Bardioc seine Arbeit verrichtete.
    Es wäre leicht gewesen, dies bei der Beladeaktion zu bewerkstelligen.
    Ich muß es herausfinden! dachte Bardioc grimmig.
    Trotzdem ließ er sich Zeit. Er durfte nichts überstürzen. Wenn er zu schnell angriff und unterlag, würde er den Grund für seine Aggressivität später nur schwer erklären können.
    Schließlich machte er sich daran, eine Bombe zu bauen. Mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln war das sehr einfach. Er hielt seine Idee für genial, denn der zweite Passagier rechnete bestimmt nicht damit, daß der Schiffsbesitzer einen primitiven Trick anwenden würde. Und der andere wußte nicht, daß man ihn entdeckt hatte?
    Oder doch?
    Hatte der Unbekannte seine Spur vielleicht absichtlich hinterlassen, um Bardioc auf sich aufmerksam zu machen und ihn aus der Reserve zu locken?
    Das Problem wurde immer vielschichtiger, und Bardioc wußte, daß er aufgeben würde, wenn es ihm nicht gelang, es innerhalb kurzer Zeit zu lösen.
    Er deponierte die Bombe in das bewegliche Kontroll- und Wartungssystem des Schiffes und transportierte sie auf diese Weise in eine Sekundärzentrale.
    Dieser Vorgang erforderte Geduld, denn das System arbeitete mit konstanter Geschwindigkeit, die zu ändern Bardioc nicht wagte.
    Bevor er die Bombe losgeschickt hatte, war er bei drei verschiedenen Rechnern gewesen, um sich unabhängig voneinander den Zeitpunkt der Ankunft des Sprengkörpers in der Sekundärzentrale ermitteln zu lassen.
    Entsprechend der identischen Ergebnisse hatte er den Zünder eingestellt.
    Die Bombe explodierte zum vorgesehenen Zeitpunkt in der Sekundärzentrale. Das Kontroll- und Wartungssystem gab für diesen Teil des Schiffes Alarm.
    Bardioc schaltete alle Triebwerke ab.
    Das war sicher eine übertriebene Vorsichtsmaßnahme, aber sie ließ sich vertreten.
    Bardioc hatte Zeit gewonnen.
    Wenn der andere einer der Mächtigen war oder in ihrem Auftrag handelte, mußte er jetzt aktiv werden.
    Bardioc zog sich in seine Privatgemächer zurück und wartete. Das Sporenschiff war wesentlich größer als die kosmische Burg Bardiocs, deshalb fühlte er sich an Bord wohl.
    Zunächst hatte er auch nur daran gedacht, das Schiff zu stehlen und damit von Galaxis zu Galaxis zu fliegen, ohne ein festes Ziel. Doch das wäre für sein Machtbedürfnis ziemlich unbefriedigend gewesen. Er brauchte einen festen Standort, von dem aus er regieren und seine Macht ausdehnen konnte. Deshalb mußte er das Schiff an einem sicheren Ort verstecken, damit er es später für seine eigenen Zwecke benutzen konnte. Doch dazu mußte er zunächst einmal Phase Zwei abwarten.
    Im Vergleich zu der Aufgabe, die er sich in Zusammenhang mit Phase Zwei gestellt hatte, war der Diebstahl des Sporenschiffs eine einfache Sache. Es war jedoch verfrüht,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher