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0849 - Das letzte Siegel

0849 - Das letzte Siegel

Titel: 0849 - Das letzte Siegel
Autoren: W.K. Giesa
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über das fünfte verfügte, es aber kaum jemals einsetzte. Blieben die vier anderen. Einst hatte Lucifuge Rofocale sie in die Tiefen von Raum und Zeit geschleudert, als er feststellen musste, dass ihn die Benutzung dieser Amulette den Verstand kosten würde. Damals war er einer der Sammler gewesen. Und zwar der echte, originale Lucifuge Rofocale, der vom Dunklen Lord ermordet wurde. Der Lucifuge Rofocale, der jetzt sein Unwesen trieb, entstammte der Spiegelwelt. Ihm fehlten wohl die entsprechenden Erfahrungen.
    War er der neue Sternensammler? Wollte er mit Hilfe der Amulette die Macht über das gesamte Universum an sich reißen, nachdem er jetzt schon zwei Welten beherrschte?
    Wenn es so war, hatte Zamorra in ihm einen der stärksten Gegner, mit denen er es je zu tun bekam.
    Mühsam löste er sich aus dem Bann, in welchen ihn das Siegelbuch gezogen hatte, und kehrte in die Wirklichkeit zurück.
    Was wollte ihm dieses Kapitel sagen?
    Finde den Sammler; bevor er dich findet!
    ***
    Während Zamorra im »Zauberzimmer« in den Bildern versank, die das Buch ihm zeigte, summte das Visofon und zeigte ein externes Telefonat an. Nicole, die bedauernd ahnte, dass Zamorra in diesen Minuten keinesfalls gestört werden durfte und wollte, nahm das Gespräch entgegen. Das-Visofon, das Bildsprechgerät, war zugleich Monitor für die große Computeranlage, die mit jedem bewohnten Raum im Château vernetzt war. Sowohl über Spracheingabe wie auch über die kleine Tastatur war es möglich, Telefonnummern anzuwählen oder den Computer zu benutzen. Auch hausinterne Gespräche oder Zimmerüberwachungen waren möglich.
    Das gewaltige, sündhaft teure Netzwerk hatte nicht Zamorras Geld gekostet. Tendyke Industries hatte Kosten und Installation übernommen. Und von Tendyke's Home kam jetzt der Anruf.
    Der Bildschirm zeigte Monica Peters. »Ist Zamorra in Hörweite?«, fragte die Zwillingstelepathin nach der Begrüßung.
    »Warum? Hat er seine Unterhose an eurem Kronleuchter hängen gelassen?« Nicole grinste lausbübisch.
    »Ein bisschen ernster ist es schon«, sagte Monica. »Als wir ihn vom Flughafen abholten, machte er die ganze Zeit über bis zum Verschwinden zwischen den Regenbogenblumen einen etwas abwesenden und zugleich gehetzten Eindruck. Wir haben versucht, ihn telepathisch zu sondieren.«
    »Das funktioniert doch nicht«, wandte Nicole ein. »Er schirmt sich doch stets gegen Gedankenleser ab. Oder hat er seine mentale Sperre abgebaut?«
    »Hat er nicht. Natürlich hast du recht, Nicole. Seine Gedanken konnten wir nicht lesen. Aber da war eine seltsame Grundstimmung, und die konnten wir spüren. Mit Zamorra stimmt etwas nicht.«
    »Ich weiß«, sagte Nicole.
    »Dann erübrigt sich der Anruf vielleicht. Bist du sicher, dass du alles weißt? Ein Schatten liegt über ihm. Dieser Schatten kann ihn sogar zwingen, zu morden.«
    »Es sind die Siegel«, sagte Nicole. »Sie sind unheilvoll. Aber ich kann ihn nicht davon abbringen. Er wird aggressiv, wenn ich zu deutlich werde. Grundlos aggressiv. Er ist zu keiner vernünftigen Argumentation mehr fähig.«
    »Wie viele Siegel sind schon offen?«
    »Elf.« Nicole ahnte nicht, dass das zwölfte sich von selbst geöffnet hatte.
    »Dann wird es wohl langsam kritisch«, sagte Monica. »Irgendwie muss er von den Siegeln ferngehalten werden. Oder nimm ihm das Buch weg, zerstöre es.«
    Nicole lachte bitter auf. »Was glaubst du wohl, was ich mehrfach versucht habe? Aber das Buch lässt sich nicht fortbringen oder zerstören, und Zamorra… ich habe alles, was mir möglich ist, getan. Aber ich renne bei ihm einfach vor eine Wand.«
    »Etwas hat Macht über ihn. Dagegen kommst du allein wahrscheinlich nicht mehr an. Sollen wir zu euch kommen?«
    Nicole dachte kurz nach. Dann schüttelte sie den Kopf.
    »Nein. Ihr bringt euch nur ebenfalls in Gefahr. Das möchte ich nicht. Vielleicht finde ich ja doch noch einen Weg, ihn zu stoppen. Und wenn nicht… tja, dann war's das wohl.«
    »Das klingt mir zu fatalistisch«, sagte Monica. »Wir kommen! Du brauchst Hilfe, und du sollst sie bekommen. Genauer gesagt, Zamorra braucht Hilfe.«
    »Nein, ihr kommt nicht hierher«, sagte Nicole. Aber noch während sie sprach, wurde das Telefonat unterbrochen.
    Sie seufzte.
    Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass die Entscheidung kurz bevor stand.
    Die Entscheidung über Leben oder Tod…
    ***
    In den Schwefelklüften fläzte sich Lucifuge Rof ocale auf dem Höllenthron. Er genoss das Bild, das in seinem Kopf
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