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0849 - Das letzte Siegel

0849 - Das letzte Siegel

Titel: 0849 - Das letzte Siegel
Autoren: W.K. Giesa
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tatsächlich um die Existenz vieler Welten. Menschen würden sterben, zu Millionen und Milliarden. Das konnte nicht im Sinn der Hölle sein. Tote konnten zwar noch als Diener auftreten, aber nur, wenn sie zuvor zum Bösen verführt worden waren!
    Und Tote konn te man nicht mehr dazu verführen, Böses zu tun und damit ihre Seelen der Hölle zu weihen. Das aber war der Sinn, der hinter allem stand.
    Hatte Lucifuge Rofocale das vergessen?
    Stygia hatte ihre Informationsquellen sorgfältig überprüft. Daher wusste sie, dass sie sich nicht irrte.
    Sie hatte Lucifuge Rofocale warnen müssen. Dass diese Warnung mit einer Herausforderung gleichzusetzen war, nahm sie in Kauf. Es kam nur etwas zu früh.
    Aber damit konnte sie leben. Ohnehin wollte sie höher hinaus. Längst war ihr das Amt als Fürstin der Finsternis nicht mehr genug. Satans Ministerpräsidentin, an Lucifuge Rofocales Stelle -das war etwas, was ihr gefallen konnte.
    Und danach…
    Es musste doch mehr als alles geben. Und wenn es erreichbar war, dann wollte sie es auch erreichen.
    Allerdings stand zu befürchten, dass die Welt dann völlig anders aussehen würde. Die Welt der Menschen, und die der Dämonen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass der Erzdämon tatsächlich von seinem Plan abließ.
    Aber vielleicht bekam sie die Chance, ihn gerade deshalb öffentlich anzuklagen. Natürlich würde er seine Wächter bereits getötet haben, die Zeugen der Unterhaltung gewesen waren, damit sie niemandem etwas von dem Gespräch erzählen konnten. Aber sie hatte die Riesen als Zeugen. Zumindest den Schluss der Unterhaltung hatten sie mitbekommen, und sie konnten für Stygia aussagen. Vielleicht reichte es für ein Tribunal. Lucifuge Rofocale wäre nicht der erste mächtige Dämon, der auf diese Weise ausgeschaltet wurde.
    »Möge er die Wonnen des ORONTHOS voll auskosten!«, sagte sie höhnisch. Denn von Wonnen war in der Hölle der Dämonen keine Spur.
    ***
    »Es kann sein, dass ich deine Hilfe brauche, Roberto.«
    »Nenn mich nicht Roberto!«, fuhr Robert Tendyke den Mann an, der sich vor ihm im Besuchersessel lümmelte. »Ich bin schon längst nicht mehr der Zigeunerjunge, der einmal dein Sohn war!«
    »Mein Sohn bist und bleibst du, solange du lebst«, sagte sein Besucher.
    Es war für Asmodis, den einstigen Fürsten der Finsternis, kein Problem gewesen, das große Verwaltungsgebäude der Tendyke Industries in El Paso, Texas, zu betreten. Schließlich hatte er vor geraumer Zeit sogar hier gearbeitet. In seiner Tarnexistenz als Sam Dios, seinem Sohn Robert Tendyke dabei vorsorglich aus dem Wege gehend, weil dem das gar nicht gefallen hätte. Und es war ihm gelungen, den Konzern von den Angehörigen der Parascience-Sekte zu befreien, die hier still und heimlich die Macht an sich reißen wollte. Der Sam-Dios-Zugang war nie gelöscht worden. Asmodis konnte nach wie vor kommen und gehen, wie es ihm gerade gefiel.
    »Was willst du?«, fragte Tendyke. »Warum störst du mich hier in der Firma? Ich habe eine Menge zu tun.«
    »Nichts, was Riker nicht auch erledigen könnte. Mir helfen kannst aber nur du.«
    »Wer sagt dir, dass ich das will?«
    »Niemand sonst kann es. Du weißt, was das hier ist?« Er holte eine handtellergroße Silberscheibe aus der Tasche und warf sie auf den Schreibtisch, auf dem sich lediglich ein Visofon, ein Aktenschnellhefter und ein Tintenfüller befanden..
    »Zamorras Amulett«, sagte Tendyke, »Wird das hier ein Quiz? Was kann ich gewinnen?«
    Sam Dios ging nicht darauf ein. »Nicht Zamorras Amulett, sondern meines«, stellte er klar. »Das fünfte von sieben.«
    »Und was ist damit? Willst du es mir zum Geburtstag schenken?«
    »Das würde ich vielleicht sogar tun«, erwiderte Asmodis. »Aber ich werde es wohl nicht können. Schau es dir genau an.«
    Es vibrierte leicht.
    So etwas hatte Tendyke schon öfters bei Zamorras Amulett gesehen. Dessen Vibrieren oder auch Erwärmung zeigte an, dass es dämonische Aktivitäten oder eine dämonische Präsenz in unmittelbarer Nähe gab. Unwillkürlich sah sich Tendyke um, konnte aber natürlich keinen Dämon entdecken. Außer Asmodis, aber auf den sprach die kunstvoll verzierte Silberscheibe garantiert nicht an, weil sie ja ihm gehörte.
    »Sag's mir«, verlangte er einfach.
    »Es will fort von mir«, sagte Asmodis. »Ein anderer ist dabei, es mir zu nehmen. Aber ich weiß nicht, wer es ist. Das Ziel ist zu indifferent. Zu wenig erkennbar.«
    »Und du willst nun, dass ich für dich herausfinde, wer es
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