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0849 - Das letzte Siegel

0849 - Das letzte Siegel

Titel: 0849 - Das letzte Siegel
Autoren: W.K. Giesa
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nur.
    »Ich werde«, sagte Tendyke, jetzt wieder leise, »ihn vernichten. Dafür werde ich ihn töten, so wahr ich der Sohn des Teufels bin.«
    »Das kannst du allein nicht schaffen.«
    Der Abenteurer und Konzernchef beugte sich vor.
    »Dann hilf mir dabei!«
    Asmodis lachte, aber es war kein gutes Lachen. »Du… bittest… mich , dir zu helfen?«
    Was glaubst du, wie schwer mir das fällt!, dachte Tendyke. Aber er sprach es nicht aus. Stattdessen hörte er sich wie aus weiter Ferne sagen: »Ein Deal, Sam Dios. Ich helfe dir bei deinem Problem mit dem Amulett, und du hilfst mir, Lucifuge Rofocale auszulöschen. Er hat kein Recht mehr zu leben.«
    »So höre ich deine Stimme gern«, sagte Asmodis.
    Tendyke erschauerte. Er begriff, was der Mann meinte, der wie lange vor ihm sein Bruder Merlin der Hölle den Rücken gekehrt hatte, aber immer noch Schwarzes Blut in seinen Adern hatte. Rachsucht war eine negative Eigenschaft. Wenn Robert Tendyke diesen Weg beschritt, war er auf dem direkten Pfad zur Hölle…
    Er gab sich einen Ruck.
    Er war in einem seiner früheren Leben schon einmal dicht daran gewesen, endgültig dem Bösen zu verfallen. In jenen dreißig Jahren um 1680 herum, als Robert de-Digue… aber er hatte es geschafft, seiner dunklen Bestimmung doch noch zu entgehen. Er würde es auch diesmal schaffen. Es gab immer irgendwelche Tricks und Wege.
    Aber Lucifuge Rofocale hatte das Recht zu leben verwirkt.
    ***
    Finde den Sammler; bevor er dich findet!
    Dieser Gedanke ging Zamorra nicht mehr aus dem Sinn. Er fragte sich, wie er das anstellen sollte. Wer war dieser Sammler? In jener anderen Spiegelwelt war es sein negativer Doppelgänger gewesen. Aber hier konnte das nicht sein. Hier gab es nur ihn selbst, den Original-Zamorra. Aber von sich selbst wusste er natürlich mit absoluter Sicherheit, dass er alles andere als ein Amulett-Sammler war!
    Er verließ sein »Zauberzimmer« wieder. Auf dem breiten Korridor, an dessen den Fenstern gegenüberliegender Wand eine lange Reihe von Ahnenporträts hing, lief ihm die Katze über den Weg. Sie miaute, als er sie vom Boden hob, auf dem Arm hielt und sanft streichelte. Kurz darauf begann sie zu schnurren. Eine so freundliche Behandlung war sie von ihm gar nicht gewohnt.
    »Wollen doch mal sehen«, schmunzelte er, »ob ich dich Nicole nicht abspenstig machen kann.«
    Die Katze antwortete natürlich nicht, sondern schnurrte nur etwas lauter.
    »Kannst du mir helfen?«, fragte er. »Wer ist der Sammler der Amulette?«
    Da schnurrte sie nicht mehr. Sie legte die Ohren an, ihr Fell sträubte sich, und ihr Schweif peitschte nervös hin und her. Sie befreite sich aus Zamorras Griff und sprang zu Boden, fauchte dabei.
    »Du kennst ihn also«, deutete er ihre Reaktion. »Gib mir irgendeinen Tipp. Ich muss ihn finden. Und ihn möglichst aus dem Verkehr ziehen.«
    Aber sie hatte keinen Tipp für ihn -oder er verstand ihn nicht. Nun, er hatte zeitlebens nur recht wenig mit Katzen zu tun gehabt, und wenn, waren sie meist dämonischer Art. Da hatte er sich nicht lange mit Verhaltensforschung abgegeben…
    Entsprechend wenig kannte er sich mit Katzen aus. Er wusste, dass sie Mäuse fingen, über alles Essbare herfielen, als gehöre es ihnen und niemandem sonst, und dass sie sich zu nichts zwingen ließen, aber Faulheit und Bequemlichkeit zu ihrem Lebensziel erklärt hatten.
    Für den Hausgebrauch reichte das, hatte er bislang immer gedacht. Jetzt, wo er hin und wieder eine Katze als uneingeladenen Gast im Háus hatte, stellte er fest, dass es eben nicht reichte.
    Er wünschte, der Jungdrache Fooly wäre in diesem Moment hier. Auf irgendeine Weise schaffte der es, mit der Katze zu »sprechen«. Aber Fooly hatte sich wohl in sein Quartier zurückgezogen, um zu schlafen oder irgendwelchen Studien nachzugehen. Schließlich fiel einem die Drachenmagie nicht einfach in den Schoss, nur weil man ein Drache war. Er experimentierte und lernte. Und darüber hinaus verschaffte er sich auch Wissen über die Menschen, ihre Gesellschaft und ihre Geschichte.
    Immerhin war das besser, als würde er ständig in seiner-Tollpatschigkeit allerlei Dummheiten begehen und Chaos um sich herum verbreiten - oder »den Entropiewert der Umgebung erhöhen«, wie er es selbst nannte.
    Die Katze zog sich wieder einmal zurück, indem sie einfach, durch die Wand ging. Aber durch die falsche - dahinter befand sich nur noch gähnende Tiefe.
    Zamorra sprang zum Fenster, riss es auf und sah nach draußen.
    Na gut, da war
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