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0848 - Die letzte Bastion

Titel: 0848 - Die letzte Bastion
Autoren: Unbekannt
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Aktivität im Innern des Systems.
    Daraufhin aktivierte Coden Gonz die kleine Sendestation, die eigens für den geheimen Funkverkehr mit Hotrenor-Taak entworfen worden war, und sandte das Erkennungszeichen.
    Hotrenor-Taak meldete sich nicht sofort. Es verging fast eine Stunde, bis Gonz Antwort erhielt.
    „Hat man Sie aufgenommen?" war die erste Frage des Kommandanten.
    „Das hat man", bestätigte der Lare. „Ein günstiger Umstand kam mir zustatten. Ich habe ziemlich viel Bewegungsfreiheit."
    „Das ist gut. Ich bin im Begriff, in das Solsystem einzudringen. Rechnen Sie mit meinem Auftauchen in zehn bis zwölf Stunden. Irgendwann kurz danach sollten Sie aktiv werden."
    „Ich gebe mir Mühe!" versicherte der Lare.
     
    *
     
    Nachdem die angegebene Zeit verstrichen war, setzte Coden Gonz seinen Verband von neuem in Bewegung.
    Nach kurzem Anlauf verschwanden die sechzehn Einheiten im Linearraum. Sie tauchten „unter" der Sonne hindurch und rematerialisierten auf der von Titan abgewendeten Seite des Systems.
    Die Begleiteinheiten nahmen die vorgesehenen Positionen ein.
    Sie bildeten einen lockeren Ring um die EX-1950.
    Zwei Schwere Kreuzer drangen in die obersten Schichten der Sonnenkorona ein, wo feindliche Orter sie nicht erfassen konnten.
    Sie bildeten eine Art Reserve, auf die Coden Gonz zurückgreifen konnte, wenn er einem gegnerischen Angriff ausgesetzt war und einen Überraschungseffekt brauchte, um sich der Übermacht zu erwehren.
    Die Lage der EX-1950 und ihrer Begleitschiffe war alles andere als angenehm. Es war kein Geheimnis, daß in den riesigen unterirdischen Hangars von Titan die mächtigste Überschweren-Flotte diesseits des galaktischen Zentrums auf der Lauer lag.
    Noch vor einem Jahr hätte eine Flottille von sechzehn gäanischen Raumschiffen nicht die geringste Überlebenschance in diesem Raumsektor gehabt. Coden Gonz' Hoffnung war darauf gerichtet, daß sich die Lage in der Zwischenzeit grundlegend geändert hatte.
    Die Laren waren nicht mehr da - auf Titan mußte man davon gehört haben.
    Die Überschweren erlitten seit neuestem Niederlage auf Niederlage von den Händen der GAVÖK-Flotten, auch diese Information war ohne Zweifel bis zur Stahlfestung gelangt.
    Man konnte also davon ausgehen, daß die Überschweren auf Titan nicht so blindwütig losschlagen würden, wie es bisher ihre Art gewesen war.
    Trotzdem blieb die Lage prekär. Alle sechzehn Einheiten der Flottille waren angewiesen, zu jeder Zeit aufbruchbereit zu sein.
    Coden Gonz behielt sich vor, für den Fall des Angriffs einer deutlich überlegenen feindlichen Streitmacht den sofortigen Rückzug anzuordnen.
    Das waren die Sorgen des Kommandanten. Die sechshundert Wissenschaftler, die unter seiner Obhut standen, hatten andere.
    Die EX-1950 war kaum aus dem Linearraum hervorgebrochen, da stürzten sie sich an die Meßgeräte und begannen mit der Bestandsaufnahme des Solsystems.
    Die EX-1950 war auf einer Position halbwegs zwischen Erd- und Marsbahn vorläufig zur Ruhe gekommen. Der Abstand zwischen dem Forschungsschiff und jenem geheimnisvollen Himmelskörper namens Kobold, der vor mehr als 140 Jahren Terra zum Transmittersprung in Richtung des Archi-Tritrans-Systems verhelfen hatte, betrug etwas mehr als sechzig Millionen Kilometer.
    Als Menschenaugen Kobold zum letzten Mal erblickt hatten, war er ein hyperdichter Gnom gewesen, ein Ball von fünfzig Kilometern Durchmesser, der nichtsdestoweniger dieselbe Masse besaß wie die Erde.
    Auf diesen Himmelskörper richtete sich die Aufmerksamkeit Kershyll Vannes. Er gehörte nicht eigentlich zum Stab der Wissenschaftler, sondern eher zur Kernbesatzung der EX-1950.
    Aber es war etwas in ihm, das ihm keine Ruhe ließ. Er hatte das Gefühl, daß die Dinge in Bewegung geraten waren, und er war nahezu überzeugt, daß er im Solsystem den Hinweis darauf finden würde, wohin die Bewegung zielte.
    Vanne kalibrierte seine Meßinstrumente. Er tat dies mit großer Sorgfalt, weil er vermutete, daß der Hinweis, nach dem er suchte, womöglich ein kaum wahrnehmbarer sein werde.
    Er trimmte die Geräte bis an den Rand ihrer Empfindlichkeit und wandte dabei sehr viel Geduld auf, denn es war etwas in ihm, das ihn drängte, mit den Messungen so rasch wie möglich zu beginnen.
    Und dann, als er die ersten Meßergebnisse vor sich liegen hatte, erkannte er, daß entweder der ganze Aufwand gar nicht nötig gewesen wäre oder seine Instrumente trotz aller Sorgfalt noch immer falsch anzeigten. Denn was das Resultat
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