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0848 - Die letzte Bastion

Titel: 0848 - Die letzte Bastion
Autoren: Unbekannt
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hielt geradewegs darauf zu.
    Die Lichtverhältnisse auf Titan waren so, daß die Augen sich anstrengen mußten, um Einzelheiten zu erkennen.
    Diese Hälfte des Mondes lag im Sonnenschein, aber die Sonne war so weit entfernt, daß die Helligkeit nicht mehr als die einer irdischen Vollmondnacht war.
    Das änderte sich allerdings, als die Space-Jet das Tor in der Felswand passiert hatte. Ringsum flammten grelle Sonnenlampen auf. Sie enthüllten einen mächtigen Stollen, der schräg durch das Urgestein in die Tiefe führte.
    Der Stollen hatte eine Länge von mehr als zwanzig Kilometern. Dann weitete er sich und mündete in eine gigantische Felsenhalle. Hotrenor-Taak zählte mehr als fünfzig Walzenraumschiffe, die in diesem Hangar lagen. Sie waren an den Wänden entlang aufgereiht. Der Vordergrund des gewaltigen Hohlraums diente als Landebahn.
    Und noch etwas beobachtete der Verkünder: Am Ende der Landebahn war eine Schar kleinerer Fahrzeuge aufgefahren, Bodenfahrzeuge, und um sie herum stand eine Gruppe von Leuten. Das war das Empfangskomitee.
    Hotrenor-Taak sah an der Anzeige, daß die Landebeine ausgefahren wurden. Einem spontanen Einfall folgend, nahm er in rascher Folge eine Reihe von Schaltungen vor. Er überspielte den Autopiloten und sorgte dafür, daß zwei Landebeine stehen blieben, bevor sie völlig ausgefahren waren.
    „Das wird eine Bruchlandung geben", erklärte Messerschmidt ungerührt.
    Im nächsten Augenblick setzte die Space-Jet auf. Es gab einen fürchterlichen Krach. Das Fahrzeug wurde herumgewirbelt.
    Die zwei völlig ausgefahrenen Teleskopbeine rissen Furchen in den harten Belag der Landefläche.
    Hotrenor-Taak wurde in seinem Sitz nach vorn gerissen und prallte mit dem Schädel gegen etwas unangenehm Hartes. Als das Fahrzeug endlich zur Ruhe kam, war er noch immer halb benommen.
    Er löste die Gurte und stand auf. Die Space-Jet lag schräg.
    Der Gang zur Schleuse, der sonst waagrecht gewesen war, führte jetzt steil bergab. Der Lare schaltete den Schwerkraftprojektor seiner Raummontur an.
    Er legte keinen Wert darauf, der mörderischen Gravitation, die die Überschweren für ihre eigenen Zwecke erschaffen hatten, schutzlos ausgeliefert zu sein.
    Infolge der Schräglage des Fahrzeugs befand sich die Bodenschleuse kaum noch zwei Meter über dem Boden des Hangars. Hotrenor-Taak ließ sich hinab. Er trat unter dem Leib der Space-Jet hervor und bewegte sich auf die Gruppe der Überschweren zu, die in der Nähe der Bodenfahrzeuge stand.
    Er erkannte Mimikar. Er sah auch, daß Mimikars Begleitung aus einer Schar schwerbewaffneter Uniformierter bestand.
    Sie trugen die Waffen an Schlingen über der Schulter, und die Mündungen folgten den Schritten des Laren.
    Hotrenor-Taak tat so, als sehe er dies alles nicht. Er ging auf Mimikar zu und machte die zeremonielle Geste der Begrüßung.
    Der Überschwere dagegen blickte den Laren finster an.
    „Meine Augen freuen sich, dich nach so langer Zeit wieder zu sehen", sagte Hotrenor-Taak. „Aber mein Herz blutet bei der Erkenntnis, daß du mir kein Willkommen bietest."
    Mimikar wollte antworten. Aber Hotrenor-Taaks Auftritt war auf den Sekundenbruchteil genau berechnet. Plötzlich machte der Lare einen kurzen Schritt vorwärts. Sein Arm schoß vorwärts. Die Hand packte den Überschweren, der den Verkünder um mehr als zwei Haupteslängen überragte, bei der breiten Gürtelschnalle. Mit einem Ruck zog der Verkünder Mimikar zu sich heran.
    „Du wirst deinen Leuten befehlen, die Waffen zu senken!" herrschte er ihn an. „Oder es trifft dich der Zorn des Laren!"
    Mimikar blickte auf Hotrenor-Taak hinab. Sein Blick war frei von Furcht.
    „Dein Zorn, Herr, schreckt mich nicht mehr", sagte er. „Die Männer werden ihre Waffen nicht senken.
    Denn du bist mein Gefangener."
    Das war der Augenblick, in dem das Beiboot aus dem Stollen herausglitt und zur Landung ansetzte.
     
    *
     
    Im Gegensatz zu der Space-Jet des Laren hatte das Beiboot eine einwandfreie Landung.
    Das Fahrzeug hatte die Form eines plumpen Eis. Es landete auf einem künstlichen Schwerefeld und schwebte mit der unteren Bordrundung kaum eine Handbreit über dem Boden der Hangarhalle.
    Die Aufmerksamkeit der Anwesenden richtete sich auf das Boot. Ein Luk schwang auf. In der Öffnung erschien ein ungewöhnlich kräftig gebauter Überschwerer.
    Er trug die Uniform eines hohen Flottenoffiziers. Vor kurzer Zeit mußte er mitten im Getümmel einer Schlacht gestanden haben.
    Die Uniform war derart
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