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0845 - Das Höllenhaus

0845 - Das Höllenhaus

Titel: 0845 - Das Höllenhaus
Autoren: Jason Dark
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Geschichten gehört und sie dann für bare Münze genommen und dies aufgeschrieben. Möglich ist alles.«
    »Das kann durchaus sein.«
    Ich schaute mir die Decke genauer an, weil ich dort nach einem Ausstieg suchte, der uns zum Dach brachte. Dabei dachte ich an den kleinen Turm auf dem Haus. Er mußte eine Bedeutung haben, aber es zeichnete sich im Holz kein Umriß ab. Da war einfach keine Klappe vorhanden, die nach unten hätte gezogen werden können.
    »Trotz allem fühle ich mich nicht wohl«, sagte der Reporter. »Es ist anders, als würde ich ein normales, leerstehendes Haus betreten. Ich weiß nicht, ob du das nachvollziehen kannst, John, aber ich bleibe einfach dabei.«
    »Stimmt.«
    »Was stimmt?«
    »Deine Worte stimmen.«
    »Dann denkst du ähnlich?«
    Ich wiegte den Kopf. »Fast. Wir müssen uns praktisch auf unser Gefühl verlassen, was ich zumindest auch tue.« Ich fing an zu wandern und trat dabei bewußt leise auf, um keine Echos zu hinterlassen. »Wenn du mich so direkt fragst, habe ich kein gutes Gefühl und auch kein normales. So leer uns das Haus auch vorkommt, so leer es auch ist, ich könnte trotzdem fast schwören, daß sich etwas hier versteckt hält.«
    »Das ist vage, John.«
    »Klar. Es wird auch vage bleiben, denn ich kann dieses Etwas nicht in Worte fassen.«
    »Du glaubst aber, daß es da ist.«
    »Richtig. Ich glaube auch noch mehr. Ich habe den Eindruck, als wäre es hier im Haus viel kälter, als es sein dürfte. Erinnere dich. Hat nicht die Sonne auf das Dach geschienen?«
    »Und ob.«
    »Spürst du was davon?«
    »Nein.«
    »Eben«, sagte ich. »Hier unter dem Dach müßte es eigentlich wärmer sein als unten. Zwar hat die Sonne noch nicht die Kraft wie im Sommer, wir müßten sie trotzdem hier spüren, und das ist nicht der Fall. Es kommt mir vor, als würde ihre Wärme von irgend etwas, das ich nicht näher definieren kann, aufgesaugt.«
    »Von den Wänden, vom Dach…«
    »Kann sein.«
    »Was schlägst du vor, John?«
    Ich lächelte. »Bist du es nicht gewesen, der dieses Haus unbedingt besichtigen wollte?«
    Bill winkte ab. »Laß das mal sein. Wer immer auch hinfahren wollte, jetzt sind wir zusammen und sollten gemeinsam eine Lösung finden. Wir können wieder zurück nach London fahren und das Haus einfach Haus sein lassen. Das würde dich, wie ich dich kenne, John, bestimmt nicht beruhigen. Du würdest immer daran denken, einen Fehler begangen zu haben. Das ist doch so - oder?«
    »Exakt.«
    »Dann bleiben wir.«
    Ich lächelte. »Sagen wir so, Bill. Ich würde diesem Haus auch gern in der Nacht noch einen zweiten Besuch abstatten. Es kann sein, daß seine wahren Kräfte dann zum Vorschein kommen und wir auch unsere Gegner erkennen können.«
    »Daran habe ich auch gedacht.«
    »Ich will nicht die Stunden über hier im Haus bleiben. Wir können uns in Wye aufhalten, uns vielleicht etwas umhören und uns so bis zum Einbruch der Dunkelheit die Zeit vertreiben. Wäre das in deinem Sinne?«
    »Immer doch.«
    »Du mußt nur Sheila Bescheid geben. Sie wird sich freuen, wenn keiner von uns zum Essen kommt.«
    »Ja, das wird sie.« Bill setzte ein raffiniertes Lächeln auf. »Du bist doch ein Freund, John?«
    Ich war mißtrauisch und ahnte, auf was er hinauswollte. »Kommt ganz darauf an.«
    »Ganz einfach. Ich wollte dich nur bitten, daß du Sheila anrufst und ihr klarmachst, daß wir das Essen verschieben, auf morgen abend vielleicht. Es schmeckt auch an einem Sonntag.«
    »Das stimmt allerdings.«
    Bill wirkte erleichtert. »Dann laß uns jetzt verschwinden. Hier gefällt es mir nicht mehr.«
    Er war der erste, der auf die Treppe zuging. Ich folgte ihm langsamer und drehte mich immer wieder um, aber die Wände blieben starr und glatt, sie zeigten nichts.
    Bill Conolly hatte schon den Fuß ausgestreckt, um die oberste Stufe zu berühren, als er und ich zusammenzuckten.
    Beide hatten wir den Knall gehört!
    Wir blieben bewegungslos stehen, die Ohren gespitzt und dabei völlig überrascht. Mit diesem Geräusch hatte keiner von uns rechnen können, und wir lauschten auch dem Echo nach. Es hatte sich so angehört, als wäre eine Tür sehr hart zugeschlagen worden, und wir suchten nach den Sinn dieses Geräusches.
    Hatte jemand das Haus heimlich betreten und dann die Tür hinter sich zugeschlagen?
    »Allmählich werden die Rätsel größer, John.«
    »Geh vor.«
    Wir hatten leise gesprochen und bemühten uns auch, so leise wie möglich die Stufen nach unten zu steigen, was nicht immer
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