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0842 - Teufels-Schönheit

0842 - Teufels-Schönheit

Titel: 0842 - Teufels-Schönheit
Autoren: Jason Dark
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wieder lebenswert gemacht.«
    »So denkst du.«
    »Ist es denn falsch?«
    Er lachte. »Im Prinzip nicht, aber…«
    »Sprich weiter«, bat Della.
    Er überlegte einen Moment und drückte dabei die rechte Zeigefingerspitze gegen das Kinn. »Ich kann dir keine konkrete Antwort geben, sondern möchte mehr allgemein sprechen. Deshalb will ich dir sagen, daß die Menschheit noch nicht reif für gewisse Dinge ist. Es gibt noch zu viele Ignoranten, die mir im Weg stehen, die ich erst noch überzeugen muß.«
    »Mich hast du überzeugt.«
    »Ja - dich, und das ist auch gut so. Bei anderen schaffe ich es nicht. Sie müssen noch zuviel lernen. Sie sehen nur die Dinge, die sie sehen wollen, aber nicht die anderen, die wirklich das Leben und die Existenz ausmachen. Ich habe das geschafft, was viele sich erträumen, du bist das beste Beispiel, und ich werde mich auch nicht für immer von dir verabschieden. Wir sehen uns bald wieder, denke ich, denn da gibt es eine Sache, die ich mir nicht entgehen lassen möchte.« Sein Mund zeigte ein wissendes Lächeln.
    Della sprach ihn darauf an. »Du meinst Mandy Rice damit?«
    »Ja, die schöne Mandy.«
    Della lachte hart. »Schön?« Sie lachte wieder, und es klang Haß aus diesem Gelächter. »Ist sie wirklich so schön? Ist sie denn auch schöner als ich?«
    »Das möchte ich nicht beurteilen«, erwiderte er. »Du wirst es bald herausfinden.«
    Della verengte die Augen. Sie starrte ihn für einen Moment hart an. »Ja, ich denke schon, daß ich es herausfinden werde.«
    Er nickte. »Tu es und vergiß mich dabei nicht. Du wirst Überraschungen erleben, das verspreche ich dir.«
    »Das hoffe ich.«
    Für Romanow war das Gespräch beendet. Er lächelte Della noch einmal zu, bevor er sich auf der Stelle umdrehte und wegging. Er verschwand einfach aus dem Leben der Frau.
    Eine Zeitlang starrte Della Streep noch auf die geschlossene Tür. Sie dachte über die letzten Worte des Russen nach, doch sie begriff den Sinn nicht.
    Egal, er würde es schon richten.
    Mit der rechten Hand griff sie in die Hosentasche. Die Jeans waren weit geschnitten, es bereitete ihr keine Mühe, genau nach dem Gegenstand zu fassen, den sie suchte.
    Als sie ihn zwischen den Fingern spürte, zog sie ihn behutsam hervor. Schwarzweiß, etwas verknickt, aber dennoch sehr gut zu erkennen. Das Bild zeigte das Gesicht einer Frau.
    Ebenfalls ein wunderschönes Gesicht, mit sehr weiblichen Formen, ein Gesicht, wie es Männer liebten, wie sie es immer geliebt hatten, das wußte Della Streep genau. Sie hatte lange genug darunter leiden müssen.
    Sie war die häßliche Person gewesen, die andere jedoch die absolut schöne.
    »Nicht mehr, Mandy«, flüsterte sie. »Nicht mehr, das verspreche ich dir. Und ich freue mich schon darauf, wenn wir beide wieder zusammentreffen.« Sie lachte grell auf, knüllte das Foto zusammen und schleuderte den Rest wütend zu Boden.
    Dann verließ sie das Zimmer.
    ***
    »Ich will es mal so sagen, John. Seit der Eiserne Vorhang zwischen Ost und West gefallen ist, sind Dinge passiert, die ich mir vor Jahren nicht habe vorstellen können.« Wladimir Golenkow, mein Freund aus Rußland, schüttelte den Kopf. »Ich will nicht auf den politischen Rechtsruck in meinem Land eingehen, der ist schlimm genug, ich denke dabei mehr an die Menschen, an die Individuen, die sich so verhalten, daß ich kaum noch eine Erklärung dafür finden kann.«
    »Was meinst du da im Besonderen?«
    »Das kann ich dir sagen.« Der blonde Russe mit dem hart geschnittenen Gesicht überlegte einen Moment. »Viele meiner Landsleute verlassen diesen Staat. Sie kehren ihm einfach den Rücken, anstatt mitzuhelfen, an ihm zu bauen. Das überlassen sie anderen und oft sogar den falschen Personen. Sie setzen sich ins Ausland ab, sie wollen nicht mehr bleiben, sie verschwinden, sie tauchen mittellos im Westen unter und suchen sich neue Staaten. Holland gehört dazu, aber auch Frankreich, Deutschland und England. Wie sie leben, ist ihnen egal, Hauptsache, sie haben Väterchen Rußland den Rücken gekehrt.«
    »Da kann ich nicht widersprechen. Aber was hat dieser Romanow damit zu tun?«
    »Er gehört zu den schlimmsten.«
    »Ohne ein Gangster zu sein.«
    »Ja.«
    Wir befanden uns auf dem Weg vom Flughafen in die City. Ich wußte nur, daß dieser Romanow in einem bestimmten Haus Unterschlupf gefunden hatte. Er war seinem Jäger, Wladimir Golenkow, durch die Lappen gegangen und hatte sich nach England abgesetzt. Wo konnte er besser untertauchen als
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