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0842 - Teufels-Schönheit

0842 - Teufels-Schönheit

Titel: 0842 - Teufels-Schönheit
Autoren: Jason Dark
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»edle Schönheit« beschreiben konnte. Das Haar umrahmte die vollen Wangen weich und lang. Es floß wie Wasser, das Wellen geschlagen hatte. Es war einfach wunderbar, und als sie ihre gespreizten Hände in die Haare hineinschob, fühlten sie sich an wie eine weiche Flut.
    Nicht so starr und so borstig wie sonst, genau das hatte sie sich immer gewünscht und erträumt.
    Und dann lächelte sie.
    Wie herrlich es aussah und wie herrlich sie sich fühlte, als sie die Lippen in die Breite zog. Es war das Lächeln eines Stars, einer Frau, die genau wußte, wo es langging. Ein wunderschönes Lächeln, freundlich, aber auch sinnlich und hintergründig. Die Männer würden auf dieses Lächeln reagieren, man würde sie umschwärmen, ein Mädchentraum würde sich für sie erfüllen, und sie würde so werden, wie sie es sich früher immer vorgestellt hatte.
    Sieg!
    Sieg auf der ganzen Linie. Und das allein hatte sie nur Romanow zu verdanken.
    Mit beiden Handflächen strich sie über ihre Wangen. Sie suchte nach irgendwelchen Fehlern, weil sie davon überzeugt war, daß es welche geben mußte, nur fand sie keine. Alles an ihr war perfekt, war so, wie sie es sich erträumt hatte.
    Ihre Hände sanken nach unten. Eigentlich hätte sie jetzt die Nähe des Spiegels verlassen müssen. Sie tat es nicht. Es kostete sie einfach eine zu große Überwindung, und Della konnte sich an sich selbst nicht satt sehen. Welch ein Gesicht, welch ein Körper! Sie betete darum, daß es so bleiben würde.
    Es störte sie auch nicht, daß der Raum fensterlos war. Die Tür an der linken Seite reichte ihr. Durch sie konnte Della das Zimmer verlassen, was sie auch vorhatte.
    Dazu kam es nicht.
    Sie sah im Spiegel, wie sich die Klinke nach unten bewegte, und einen Augenblick später betrat er das Zimmer.
    Romanow war da!
    Er sagte kein einziges Wort. Noch bei geöffneter Tür blieb er auf der Schwelle stehen und schaute sie nur an. Della hatte sich ebenfalls nicht gedreht, denn sie sah den Mann im Spiegel, und er kam ihr mit seinem grauen Haar und dem etwas bleichen, faltigen Gesicht plötzlich sehr, sehr alt vor.
    Dort das Alter, bei ihr die Jugend!
    Es war wunderbar, es war einfach herrlich, so zu leben, und der Strom der Dankbarkeit mußte dem Russen einfach entgegenfließen.
    »Bist du zufrieden?«
    Auf diese schlichte Frage hätte sie zahlreiche Antworten gewußt, die ihr wie Blitze durch den Kopf zuckten. Ihre Reaktion jedoch war eine andere.
    Della Streep nickte nur.
    Zuerst langsam, dann heftig, um Romanow zu überzeugen, wie zufrieden sie letztendlich war. Sie hatte ja selbst nicht mit einem derartigen Erfolg gerechnet, und als sie sich schließlich nach links drehte, da sah sie ihn lächeln.
    »Ich… ich… weiß nicht, was ich sagen soll«, stotterte sie herum. »Ich weiß es wirklich nicht…«
    »Du brauchst nichts zu sagen, Della. Es reicht mir schon, wie du aussiehst, wenn ich dich anschaue. Ich glaube, daß ich dir sehr geholfen habe.«
    »Ja, das hast du wirklich.«
    »Dann behalte mich in guter Erinnerung!«
    Die Antwort erstaunte sie. Della kam damit nicht zurecht und fragte: »Wieso soll ich dich in guter Erinnerung behalten? Werden sich unsere Wege trennen?«
    »Für eine Weile schon.«
    »Aber warum?« Sie streckte dem Mann beide Arme entgegen, ohne allerdings auf ihn zuzulaufen.
    »Warum denn?«
    »Es hat seine Gründe.«
    Della nickte. »Ja, seine Gründe«, wiederholte sie murmelnd. »Die du mir nicht nennen willst, denke ich.«
    »Richtig.«
    Die Frau versuchte es trotzdem. »Auch nicht eine Andeutung?«
    Romanow zögerte. Er brummte etwas und bewegte dabei seinen Kopf mal nach links, mal nach rechts. »Es ist so, man ist mir bereits auf den Fersen, wenn du verstehst.«
    »Überhaupt nicht.«
    »Man hat gewissermaßen einen Jäger aus meiner Heimat in dieses Land geschickt.«
    »Aus… aus Rußland?«
    »Ja.«
    »Wer ist es?«
    »Du kennst ihn nicht. Es kann sein, daß ich nicht vorsichtig genug war und Spuren hinterlassen habe. Aber das soll dich nicht weiter interessieren.«
    Da dachte Della Streep anders. »Doch, Romanow, es muß mich interessieren. Vergiß nicht, daß du mein Freund bist, nein, du bist mehr als mein Freund. Für mich bist du so etwas wie ein Schöpfer, denn du hast aus mir eine neue Person gemacht. Man muß dir dankbar sein, und nicht nur ich, alle müßten dir dankbar sein, denn du hast es geschafft, die Unzufriedenheit von den Menschen zu nehmen und ihnen wieder die Erfüllung zu geben. Du hast ihr Leben
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