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0842 - Teufels-Schönheit

0842 - Teufels-Schönheit

Titel: 0842 - Teufels-Schönheit
Autoren: Jason Dark
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in London? Das herauszufinden, hatte meinen Freund Zeit und Mühe gekostet. Es war einige Wochen ins Land gegangen, bis es ihm gelungen war, die Spur aufzunehmen.
    Er hatte dann mich alarmiert, denn allein kam er nicht zurecht, auch deshalb nicht, weil es ein Problem war, das auch mich anging.
    »Du hast mich nicht gerade mit Informationen gefüttert, Wladimir. Deshalb möchte ich mehr über diesen Romanow wissen.«
    Golenkow nickte. Dabei strich er über sein glatt gekämmtes Blondhaar. »Kannst du, John, mußt du sogar. Ich war hinter Romanow her, weil er gewisse Experimente durchführte.«
    »Welcher Art?«
    »Das ist schwer zu erklären.«
    »An Menschen?«
    Wladimir nickte. »Ja, an Menschen, John. Und diese Art fällt mir nicht leicht. Romanow hat sich Menschen vorgenommen und ihnen das versprochen, wovon sie schon immer träumten.«
    Ich überholte einen Lastwagen, dessen Plane grellgelb leuchtete. »Ewiges Leben?«
    »Nein, das nicht gerade.«
    »Ich bin auch nicht allzu weit entfernt.«
    »Stimmt. Es geht um die Schönheit.«
    »Ach.« Von der Seite her warf ich ihm einen raschen Blick zu. »Die Schönheit?«
    Er hob den Zeigefinger. »Nicht lächeln, John, das ist für viele Menschen ein Problem. Dabei geht es um Frauen ebenso wie um Männer. Und dieser Romanow hat es tatsächlich geschafft, Menschen die Schönheit zu geben. Um es platt auszudrücken. Er hat aus häßlichen Gesichtern schöne Gesichter gemacht.«
    »Das kann man.«
    »Wie denn?«
    »Durch Facelifting. Durch Schminke, durch ein perfektes Make-up.«
    Nahezu mitleidig lächelte er mich an. »Aber John, hätte ich dich dann alarmiert? Wäre ich dann diesem Romanow nachgefahren?«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Eben, denn hier geht es einfach um andere Dinge. Er greift nicht zu den Mitteln der Kosmetik, dieser Romanow sorgt auf eine andere Weise dafür.«
    »Auf welche?«
    »Er bedient sich der Magie!«
    Ich war nicht mal überrascht, denn mein Freund Wladimir hatte es in einem ersten Telefongespräch bereits angedeutet.
    Strahlender Sonnenschein lag über London, der Himmel schimmerte azurblau. Es war eine herrliche Wintersonne, die allerdings kaum wärmte. Die Minustemperaturen waren geblieben, und das Eis auf den Teichen und Seen im Hyde Park taute nicht weg.
    Ich genoß dieses Wetter, auch wenn der Hauch des Frühlings noch nicht zu spüren war. Ich setzte mir die dunkle Brille auf und erkundigte mich nach Einzelheiten.
    »Die kann ich dir auch nicht sagen.«
    »Schade. Gibt es denn Gerüchte?«
    Golenkow hob die Schultern und ließ sie wieder sacken. »Natürlich habe ich Hinweise erhalten. Ich gehöre zu den Menschen, die auch noch jetzt ihre Verbindungen haben. Man spricht von einem ungewöhnlichen Ingredienz, die sich im Besitz dieses Mannes befindet.«
    Mein Mund verzog sich zu einem säuerlichen Grinsen. »Viel kann ich damit nicht anfangen.«
    »Ich auch nicht. Deshalb habe ich mich auch nach dem ersten zaghaften Hinweis dahintergeklemmt. Was dabei herausgekommen ist, hat mich nicht jubeln lassen. Ich bin auf die Spur eines jungen Mannes gestoßen, der unter seiner, ich sage ruhig Häßlichkeit, gelitten hat. Dieser Mann traf mit Romanow zusammen.« Er räusperte sich. »Wie sagt ihr hier noch im Westen zu den männlichen Mannequins?«
    »Dressman!«
    »Genau. Er war später so attraktiv wie ein Dressman. Das ist kaum zu fassen, entspricht allerdings den Tatsachen, die wir zu akzeptieren haben.«
    »Hast du ihn gesehen?«
    »Nein, nicht persönlich, aber sein Vater hat ihn heimlich fotografiert. Vorher und nachher. Ich habe mich dahintergeklemmt und geriet an den Namen Romanow. Er hat in Moskau so etwas wie ein Schönheits-Studio betrieben.«
    »Davon konnte er leben?«
    »Sicher. Bis er sich absetzte und einige seiner Schöpfungen mitgenommen hat.«
    »Warum verschwand er?«
    »Weil er erfahren hat, daß ihm jemand auf die Schliche gekommen ist. Und daß er ein verdammt schlechtes Gewissen gehabt haben muß. Ich hatte Glück und konnte einen seiner Schützlinge kurz verhören. So erfuhr ich, daß sich Romanow auf die Macht eines Verstorbenen verläßt, die der durch ein gewisses Erbe auf ihn übertragen hat.«
    »Und dieses Erbe ist dir nicht bekannt, denke ich mal.«
    »Das ist mein Problem, und jetzt auch deines, denn ich befürchte, daß Romanow in Rußland erst geübt hat, um seinen Erfolg hier in London richtig erleben und genießen zu können.«
    »Du denkst an Schwarze Magie?«
    »Zumindest an Magie, denn ich habe
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