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0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!

0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!

Titel: 0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!
Autoren: Jason Dark
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waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen. Während hinter mir die Tür wieder zuschwang, hatte ich die Blutsaugerin angesprochen, die in ihrer Bewegung für einen Moment erstarrt war, sich dann wieder fing und plötzlich in die Höhe und auch herumschnellte.
    Sie kniete schräg auf dem Bett, sie starrte mich an, vor ihr lag Maria Sanchez, das Opfer, das ich ihr entreißen wollte.
    Wie würde sie sich verhalten? Angreifen?
    Nein, sie wollte beißen, drehte sich wieder und senkte ihren Oberkörper dem Opfer zu.
    Ich war schneller.
    Mit einem Hechtsprung warf ich mich auf sie. Ich hatte versucht, sie zu packen, wollte sie zurückzerren, aber Cynthia klammerte sich mit einer Hand an der Matratze fest. Sie hatte die Finger in den Spalt der Besucherritze geschoben, so daß ich Mühe hatte, sie in die Höhe zu bekommen. Ich wollte sie nicht im Bett vernichten, zwischen den beiden Menschen, im Zimmer war Platz genug. Auch wenn sie fauchte, sie würde mir nicht entwischen, ich zerrte an ihr und beugte mich ihr dabei entgegen.
    Da erwischte mich der Hieb.
    Zugleich, als er in meinem Nacken explodierte, hörte ich auch den Schrei des Mannes.
    Juan Sanchez hatte sich in seiner Betthälfte aufgerichtet und mit beiden Händen zugeschlagen.
    Ich schlaffte ab.
    Innerhalb einer Sekunde floß sämtliche Kraft aus meinem Körper. Ich hatte den Eindruck, in ein Loch zu fallen und hörte das Lachen des Mannes wie ein weit entferntes Echo.
    Hätte ich gekonnt, ich hätte mich einen Narren gescholten, aber ich war zu schwach. Nicht bewußtlos, ich bekam noch mit, wie mich jemand an der Schulter packte und herumdrehte.
    »Wirf ihn zu Boden!« schrie die Frauenstimme. »Ich werde mich gleich um ihn kümmern.«
    »Ja, ja…«
    Ich wurde um die eigene Achse gerollt, dann glitt ich über die Kante und schlug neben dem Bett auf.
    Da blieb ich liegen.
    »Jetzt zu mir!« hechelte Juan. »Du hast es mir versprochen.« Er kniete und riß sein Pflaster ab, um der Blutsaugerin den Hals zu präsentieren. Cynthia schaute hin, sie sah auch die bittenden Augen in dem schweißüberströmten Gesicht.
    »Willst du es tun?«
    »Gleich!« flüsterte sie. »Erst ist sie an der Reihe…«
    Juan verzog das Gesicht. Er dachte an das herrliche Erlebnis in der letzten Nacht, und plötzlich haßte er seine Frau dafür, daß sie sich zwischen Cynthia und ihn gestellt hatte.
    Er drehte sich um, stieg aus dem Bett und schlich durch den großen Raum.
    Sein Ziel war ein kleiner Tisch mit runder Platte. Dort stand genau der Gegenstand, den er brauchte.
    Es war ein eiserner Kerzenleuchter…
    ***
    Bill Conolly war allein zurückgeblieben. Als John und auch die Malerin ihn verlassen hatten, da überkam es ihn plötzlich. Da kehrte der Sinn für die Realität wieder zurück. Obwohl er einiges getrunken hatte, war er doch so klar im Kopf, daß er die Dinge wieder aus dem richtigen Blickwinkel betrachtete und ihm einfiel, daß er sich benommen hatte wie ein alter Esel.
    Er schämte sich.
    Die anderen Gäste hatten kaum einen Blick für ihn übrig. Es war ihnen wichtig, daß sie gut zu essen und zu trinken bekamen, und das war hier der Fall.
    Bill stemmte sich vor. Er biß die Zähne zusammen, daß es knirschte, er ärgerte sich über sich selbst, gleichzeitig war er auch froh, daß er sich nicht zum erstenmal in diesem Haus befand. Er war genug in dem Gebäude herumgekommen, um sich auszukennen und um zu wissen, wo er die Privatwohnung der Sanchez fand.
    Den Weg dorthin schlug er ein.
    Die ersten Schritte gefielen ihm überhaupt nicht. Er, schwankte ziemlich. Es mochte an dem genossenen Alkohol liegen, aber auch am zu langen Sitzen. In seinen Ohren klang noch immer das Lachen der Malerin nach. Sie schien sich herrlich amüsiert zu haben, zudem hattèsie ihm immer wieder nachgeschenkt, wobei sie sich nicht gedrückt und ebenfalls die Gläser geleert hatte.
    Nur war sie nüchtern geblieben.
    Bill blieb an einem mit Eis gefüllten Kübel stehen. Drei Hälse der bauchigen Champagnerflaschen schauten daraus hervor. Mit der rechten Hand griff er in das Eis, holte einige Stücke hervor und fuhr damit durch sein Gesicht und über den verschwitzten Nacken. Die meisten Würfel rutschten ihm aus der Hand und knallten auf den Boden.
    Es störte ihn nicht.
    Er lief weiter, und es ging ihm besser. Er fühlte sich erfrischt, auch wenn die leichten Kopfschmerzen geblieben waren. Den Weg in die Halle fand er sicher.
    Hier hatten sich ebenfalls einige Gäste zurückgezogen, die in
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