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0841 - Die Glaswelt

Titel: 0841 - Die Glaswelt
Autoren: Unbekannt
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Bauwerk schließen, die Hitze würde unerträglich werden, auch unter der Oberfläche. Geschmolzenes Glas würde in den Spalten versickern und den Keller füllen.
    Verzweifelt versuchte Ellert, Rhodan durch Agais Bewegungen dies verständlich zu machen. Er verspürte ungemeine Erleichterung, als insofern ein gewisser Erfolg eintrat, als Rhodan nicht über die Grundmauer kletterte, sondern ihm zögernd folgte.
    Im Westen war die Lücke in dem Flammenmeer.
    Immer wieder sah Agai sich um - das war Ellert/Ashdon.
    Dann wieder hastete er der Lücke entgegen - das war dann Agai.
    Nun wurde das Frettchen abwechselnd von drei Bewußtseinen gelenkt.
    Es war Ellert klar, daß später eine bessere Verständigungsmöglichkeit gefunden werden mußte, aber im Augenblick ging es ums Überleben.
    Das hatte Vorrang. Wenn Rhodan auch nicht begreifen konnte, warum ein primitives Tier ihm zu helfen versuchte, so würde er sich doch seine Gedanken machen. Immerhin war er nun bereit, sich der auf dieser Welt geborenen Kreatur anzuvertrauen.
    Agai hastete geschickt durch die noch nicht vom Feuer bedrohten Lücken und sorgte dafür, daß der Abstand zu dem ihm folgenden Rhodan nicht zu groß wurde. Zum Glück entstanden keine neuen Brände mehr, da die Sonne weitergewandert und die größte Hitze vorbei war.
    Die letzte Lücke war auch die schmälste. Nur knapp dreißig Meter trennte die beiden aufeinander zuwandernden Feuerzungen.
    Agai lief schneller, um noch hindurchzukommen. Rhodan folgte, denn er sah die Gefahr des endgültigen Einschließens.
    Atemlos erreichten sie ein neues gläsernes Trümmerfeld, in dem es kaum noch Vegetation gab.
    Der Linseneffekt hatte zwar seine Spuren hinterlassen, aber keine Brände verursachen können.
    Das Glas war längst wieder erstarrt und kaum noch warm.
    Agai wartete, bis Rhodan ihn erreichte, der sich erschöpft auf einen gläsernen Block setzte und das Tier mit neuem Erstaunen musterte.
    „Ohne dich, kleiner Kerl, wäre ich wahrscheinlich in der Ruine erstickt. Na, komm schon her, du scheinst wahrhaftig ganz zahm zu sein ..."
    Agai kam herbei und ließ sich streicheln. Rhodan griff vorsichtig zu und nahm das Tier auf seinen Schoß. Es schien nun endgültig alle Furcht vor ihm verloren zu haben und benahm sich wie ein gut erzogenes Haustier.
    „Ich möchte wissen, ob du mich verstehst - fast könnte man es meinen. Du hast uns beide gerettet.
    Aber morgen müssen wir zurück, ich kann hier nicht bleiben."
    Der kleine Kerl auf seinem Schoß hielt den Kopf etwas schief, und dann geschah etwas für Rhodan Unbegreifliches.
    Die rechte Pfote hob sich und deutete in nördliche Richtung, wo um riesige Glastrümmerhalden nackte Felsen standen und dunkle Öffnungen auf schützende Höhlen schließen ließen, Rhodan holte tief Luft.
    „Du hast mich tatsächlich verstanden?" fragte er fassungslos.
    Er wußte, daß es unmöglich war, und doch ... „Die Felsen dort? Die Höhlen?"
    Fast erwartete er, daß sein kleiner Retter nun mit dem Kopf nicken würde, aber er tat es nicht. Statt dessen glitt er vom Schoß und wieselte ein paar Meter in das Trümmerfeld hinein, auf besagte Felsen zu. Dann blieb er sitzen und wartete.
    Rhodan seufzte und stand auf.
    „Nun ja, du wirst es besser wissen als ich, du hast schon immer hier gelebt - und du verstehst mich, wie immer das auch möglich sein mag. Gehen wir also ..."
    Einst mußten hier größere Gebäude gestanden haben, die zusammen mit der Kuppel eingestürzt waren.
    Die Grundmauern waren zum Teil noch erhalten und zwangen die beiden einsamen Wanderer immer wieder zu zeitraubenden Umwegen. Im Osten verrieten die aufsteigenden Rauchsäulen den immer noch schwelenden Brand. Der Wind hatte sich gedreht und trieb den Qualm nach Süden.
    Je näher sie den Felsen kamen, desto mehr war Rhodan überzeugt, sich im ehemaligen Zentrum der rätselhaften Zivilisation zu befinden. Hier mußten in der Tat große Gebäudekomplexe gestanden haben, die alle zusammen mit der Kuppel, die sich über ihnen spannte, eingestürzt waren.
    Auch das Frettchen hatte nun Schwierigkeiten, die riesigen Halden zu überqueren. Mehrmals gab es zu verstehen, daß es getragen werden möchte.
    Rhodan nahm es dann auf den Arm, vorsichtig und behutsam, und überquerte so die schwierigen Stellen. Seine kräftigen Stiefelsohlen schützten ihn vor scharfen Glassplittern.
    Die Felsen selbst waren nicht sehr hoch und erinnerten mehr an künstlich bearbeitete Natursteine. Sie besaßen alle die Form flacher
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