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0841 - Die Glaswelt

Titel: 0841 - Die Glaswelt
Autoren: Unbekannt
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erhielt er, als er kurz vor Mittag anhielt, um Pause zu machen. Er stand auf einer flachen Felsplatte, die von riesigen Glasbruchstücken umgeben war. Sie mußten aus der ehemaligen Kuppel stammen, die wiederum von den Säulen getragen worden war. Fast alle diese Glasstücke waren leicht gebogen.
    Rhodan spürte, daß seine Füße warm wurden. Als er nach unten blickte, begannen die Sohlen seiner Stiefel gerade zu qualmen. Der Fels war glühendheiß, man hätte Wasser auf ihm kochen können.
    Mit einem Satz sprang Rhodan zur Seite und war froh, wieder im Gras zu stehen. Während er weiterging, achtete er darauf, niemals in das scharf gebündelte Licht einer zufälligen Linse zu geraten.
    Im Brennpunkt mußte die Temperatur mehrere hundert Grad betragen.
    Als er die Ruinen erreichte, stand die Sonne ziemlich im Zenit. Das verringerte zwar die Möglichkeiten des Brennglaseffekts, weil die entsprechenden Glasstücke fast horizontal liegen und eine entsprechende Entfernung von der Oberfläche haben mußten, um einen Brennpunkt zu erzeugen, aber wenn ein solcher entstand, dann auch mit zerstörerischer Wirkung.
    Rhodan sah in der Ebene die aufsteigenden Rauchsäulen und die brennenden Büsche. Hier bei den Ruinen fühlte er sich einigermaßen sicher, denn die Vegetation war so spärlich, daß das Feuer keine Nahrung finden würde.
    Dafür schmolz das Glas an verschiedenen Stellen und bildete seltsam geformte Tropfsäulen und Klumpen.
    Rhodan überstieg die Ruinenmauer an einer kalten Stelle und befand sich in einem Innenhof, der völlig mit den Trümmern des einst darüber befindlichen Bauwerks bedeckt war.
    Ein gläserner Block erregte seine Aufmerksamkeit.
    Im ersten Augenblick erinnerte er Rhodan an einen gigantischen Bernsteintropfen, in den ein großes Insekt eingeschlossen war. Aber der von dem Glas umgebene Gegenstand war alles andere als ein Insekt.
    Er war zweifellos eine Waffe.
    Griff, Energiespeicher und Lauf waren unverkennbar.
    Die Größe ließ darauf schließen, daß ihr längst verschwundener Besitzer zumindest in seinen körperlichen Ausmaßen dem Menschen ähnlich gewesen war.
    Rhodan hätte eine Waffe gut gebrauchen können, wenn auch nur als Mittel der Beruhigung. Aber selbst wenn es ihm gelingen würde, den Glasblock zu zertrümmern, so bestand nur wenig Hoffnung, daß das Ding noch zu gebrauchen war. Das flüssige und dann wieder erstarrte Glas mußte es zerstört haben.
    Glas! Dieses verdammte Glas!
    Hatte denn diese ganze Welt nur aus Glas bestanden ...?
    Diese Frage beschäftigte Rhodan immer mehr, und er war entschlossen, eine Antwort darauf zu finden. Vorsichtig umging er einige Pfützen, die mit allem anderen als mit Wasser gefüllt waren.
    Nein, mit verflüssigtem Glas!
    Zwei stabile Mauerstücke hatten sich derart verklemmt, daß darunter so etwas wie ein Hohlraum entstanden war.
    Dieser wiederum hatte einen Gang in die Tiefe regelrecht konserviert.
    Endlich hatte Rhodan das gefunden, was er schon lange gesucht hatte. Wenn auf dieser Welt überhaupt noch etwas erhalten war, dann eine Anlage, die unter der Oberfläche lag.
    Dort hatte die Sonne mit ihren verheerenden Auswirkungen keinen Schaden anrichten können.
    Vorsichtig näherte er sich dem zufällig entstandenen Eingang. Soweit er das nach seinen bisherigen Erfahrungen beurteilen konnte, bestand im Augenblick nicht die Gefahr einer zufälligen Brennpunktkonstellation.
    Er mußte sich bücken, um,nicht mit dem Kopf gegen die beiden Pfeiler zu stoßen. Die Kühle, die ihm aus dem halb verschütteten Loch entgegenschlug, tat wohl. Die ehemaligen Stufen waren mit Trümmern bedeckt. Sie führten steil nach unten. Ihrer Höhe und Breite nach zu urteilen, waren die Erbauer humanoidenähnlich gewesen, obwohl das täuschen konnte.
    Rhodans anfänglicher Optimismus schwand schnell, als er bereits nach wenigen Metern auf unüberwindliche Hindernisse stieß. Noch bevor die Treppe zu Ende war, reichten die herabgestürzten Trümmer, darunter auch massive Felsbrocken aus der Decke, bis zur eigenen Höhe. Um weiter in die Tiefe zu gelangen, hätte er sich regelrecht durchgraben müssen.
    Enttäuscht machte er kehrt, um an die Oberfläche zurückzukehren.
    Vielleicht fand er einen anderen Eingang. Er war fest davon überzeugt, in den unterirdischen Gewölben noch unversehrte Überreste der verschollenen Zivilisation zu finden. Er mußte nur an sie herankommen.
    Als er wieder im Innenhof der Großruine stand, bekam er kaum noch Luft. Die Sicht betrug nur
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