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0840 - Auf BULLOCS Spuren

Titel: 0840 - Auf BULLOCS Spuren
Autoren: Unbekannt
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Wochen haben die Kommandierenden und Wissenschaftler an Bord ausführlich darüber diskutiert. Drei Möglichkeiten, die für die Erfolglosigkeit in Frage kommen könnten, wurden dabei erwogen: Entweder wir verstehen die Impulse des Kristalls nicht richtig und werten sie nicht richtig aus, oder wir erkennen die Fehler nicht, die der Kristall eventuell macht. Die dritte Möglichkeit ist, daß dieser Stein beeinflußt wird, vielleicht durch die hyperenergetische Strahlung des Zentrums von Ganuhr."
    „So ist es", bestätigte Douc Langur. „Die Solgeborenen haben gerade wieder gegen einen längeren Aufenthalt des Schiffes im Zentrumsgebiet protestiert. Zu Recht, wie mir scheint, denn das Schiff ist hier besonders gefährdet. Wir sollten die Suche abbrechen. Der Kristall hat uns in die Irre geführt."
    „Sind Sie deshalb zu mir gekommen?" fragte Alaska ärgerlich. „Nur, um mir das zu sagen?"
    „Nein", sagte der Forscher. „Ich will Sie auffordern, den Kristall an mich zu übergeben!"
    Alaska richtete sich auf. „Unsinn, Douc! Solange Rhodan nicht an Bord ist, trage ich diesen Kristall. Atlan als Kommandant der SOL ist damit einverstanden." Er schwang die Beine von der Liege. „Oder hat Atlan Sie etwa geschickt, den Kristall abzuholen?"
    Er schüttelte den Kopf und beantwortete die Frage selbst: „Natürlich nicht, der Arkonide hätte mich in diesem Fall von seinen Absichten unterrichtet."
    „Ich komme aus eigenem Antrieb", bestätigte Langur. „Und ich werde den Kristall mitnehmen."
    Seine Bestimmtheit hatte etwas Beunruhigendes. Alaska fühlte sich plötzlich unbehaglich, und er wünschte, er wäre nicht allein mit Langur hier in dieser Kabine gewesen. Unwillkürlich öffnete er sein Uniformhemd und ergriff den Kristall. „Nun?" pfiff Langur erwartungsvoll. „Haben Sie einen Entschluß gefaßt? Ich hoffe, daß er in unserem Sinn ausgefallen ist."
    Mit „in unserem Sinn" meinte Douc zweifellos sich und die drei anderen Forscher, überlegte Alaska, und sein Verdacht, daß die vierbeinigen Helfer der Kaiserin von Therm einen bestimmten Plan verfolgten, erhärtete sich. „Wir wollen mit Atlan darüber reden", bot Alaska einen Kompromiß an, denn er wollte Langur nicht verärgern.
    Bedächtig, als könnte jede falsche Bewegung eine Katastrophe heraufbeschwören, öffnete Douc Langur seine Gürteltasche und zog einen Pa-ralysator terranischer Bauart daraus hervor, um ihn auf Alaska zu richten.
    Der Zellaktivatorträger sah ihm dabei mit wachsender Bestürzung zu. „Douc, was tun Sie da? Sind Sie übergeschnappt?" rief er aus., „Wenn Sie auf meine geistige Verfassung anspielen, kann ich Ihnen versichern, daß damit alles in bester Ordnung ist", entgegnete der Extra-terrestier. „Ich tue nur das, was unvermeidbar ist, und hoffe, daß ich zu einem späteren Zeitpunkt Ihr Verständnis für meine Handlungsweise finden werde. Bitte entschuldigen Sie, wenn ich jetzt abdrücke."
    Dies, dachte Alaska Saedelaere sarkastisch, war der höflichste Überfall, der jemals auf ihn verübt worden war.
    Doch der Effekt war der gleiche.
    Kaum, daß der Forscher die Waffe abgefeuert hatte, sackte Alaska auf die Liege zurück und blieb bewegungslos liegen. „Wirklich, ich bedaure das außerordentlich", sagte Langur. Er ging auf Alaska zu und zog den Oberkörper des Mannes zum Rand der Liege. Dann öffnete er das Uniformhemd endgültig und löste das Band mit dem Kristall der Kaiserin von Therm daran vom Hals Alaskas. Eine Zeitlang hielt er den Stein mit einer Greifklaue direkt vor seine Sinnesorgane, dann schob er ihn in die Gürteltasche, die er sorgfältig verschloß.
    Der Forscher begab sich zur Kabinentür und richtete seine Sinne auf den dahinter liegenden Korridor. Als er sicher zu sein glaubte, daß sich dort niemand aufhielt, verließ er die Kabine des Transmittergeschädig-ten. Mit schnellen Schritten eilte er zum nächsten Antigravschacht. Erleichtert stellte er fest, daß auch dieser verlassen war. Mit einem Satz sprang er hinein. Für einen Menschen hätte der im Schacht dahin-schwebende Langur einen seltsamen Anblick geboten, doch es war niemand da, der ihn hätte beobachten können. Langur hielt die Beine leicht angewinkelt und streckte beide Arme von sich. Seine Sinnesorgane waren steil nach oben gerichtet.
    Drei Decks weiter oben im Schiff landete Langur auf einer Plattform und hastete auf einen breiten Korridor.
    Dort begegnete er einigen Besatzungsmitgliedern, doch diese waren an den Anblick der Forscher
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