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084 - Medusenblick

084 - Medusenblick

Titel: 084 - Medusenblick
Autoren: A.F.Morland
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die alten Leute ließen sich davon nicht abbringen. Es gab einen Dieb unter ihnen.
    Direktor Eaton behauptete, die alten Menschen wären nicht mehr ganz klar im Kopf, würden dies oder jenes irgendwohin legen und vergessen, und wenn sie ihr Eigentum dann nicht fanden, sprachen sie von Diebstahl und riefen nach der Polizei, die Eaton aber nicht ins Haus holte. Er hatte ein gestörtes Verhältnis zu ihr, und es war ihm unangenehm genug, die Polizisten in allernächster Nachbarschaft zu haben.
    Ty Alexander hatte sich geschworen, mit dem Stock hart und unbarmherzig zuzuschlagen, wenn sich jemand an seinem Eigentum vergreifen wollte.
    Er war zwar schon gebrechlich, aber dieses eine Mal würde er in seinem Zorn über sich selbst hinauswachsen, davon war er überzeugt.
    Langsam näherte sich der greise Schauspieler der Tür.
    Mir nimmt niemand etwas ungestraft weg! dachte er grimmig.
    Er drückte die Klinke langsam nach unten. Dumpf hallten Stimmen durch das Haus. Ein Großteil der Heimbewohner befand sich im Fernsehraum und schaute sich einen Monumentalfilm aus Hollywoods besten Tagen an.
    Jetzt öffnete der greise Schauspieler die Tür ganz und trat entschlossen aus dem Zimmer…
    ***
    Man konnte behaupten, sie hatten sich gesucht und gefunden: Max Eaton und Heather Connelli.
    Er: ein rücksichtsloser, hartherziger, habgieriger Schurke. Sie: ein Flittchen, das nur auf ihren eigenen Vorteil aus war.
    Eaton sah großartig aus. Sein Gesicht war gesund gebräunt, er war schlank und hatte dichtes jettschwarzes Haar, das immer sehr, sehr korrekt gekämmt war. Jede Strähne lag an ihrem Platz. Dunkel, fast schwarz waren seine Augen, und wenn er lächelte, entblößte er Zähne, die so regelmäßig und weiß waren, daß manche sie nicht für echt hielten, aber das waren sie.
    Heather Connelli war jung, ungemein schmal und beweglich in der Taille, hatte gewelltes blondes, schulterlanges Haar und einen hübschen, herzförmigen Mund.
    Wie ein Engel sah sie aus. Deshalb fiel es ihr auch so leicht, die Menschen zu täuschen. Kaum ein Mädchen war weiter davon entfernt, ein Engel zu sein, als sie. Heather hatte keine Skrupel und war genauso rücksichtslos wie ihr Freund.
    Sie arbeitete als Krankenschwester und Betreuerin im Altersheim - und nebenbei war sie Direktor Eatons leidenschaftliche Geliebte, die für jedes Spielchen zu haben war.
    Sie hatten zusammen eine Flasche Wein geleert. Ein edler Tropfen war es gewesen, gehaltvoll und süffig, ein wenig süß und so stark, daß das Mädchen davon leicht beschwipst war.
    Sie befanden sich in Eatons Büro, das gleichzeitig auch als dessen Wohnzimmer diente. Nebenan befand sich sein Schlafzimmer, in dem Heather schon einige ereignisreiche Nächte verbracht hatte.
    Sie selbst hatte ein eigenes Zimmer im Haus, um Tag und Nacht zur Verfügung zu stehen, wenn sie gebraucht wurde. Am liebsten war es ihr natürlich, wenn Max sie brauchte.
    Der Wein, der ihr in den Kopf gestiegen war, machte sie übermütig. Sie summte ein Lied und tanzte dazu durch den Raum, bewegte sich mit der Geschmeidigkeit einer Raubkatze, wiegte die wunderbaren breiten Hüften, hob das lange Haar und ließ es wie einen Vorhang über die Augen fallen.
    Sie tanzte auch um Eatons Schreibtisch herum und fragte: »Weißt du, worauf ich jetzt Lust hätte?«
    Er grinste. »Ich kann es mir vorstellen. Ich weiß, woran du denkst, Baby. Ich weiß es immer. Weil du kleines Luder immer nur daran denkst. Du bist unersättlich.«
    »Tu nicht so, als würde dir das nicht gefallen«, sagte sie und schlüpfte aus den Schuhen. In Strümpfen schritt sie über den weichen Teppichboden. Langsam kam sie auf ihn zu. Ihre Zunge glitt über die sinnlich aufgeworfenen Lippen, und sie lächelte ihn so verführerisch an, daß in seinem Nacken ein angenehmes Prickeln entstand.
    Einen Schritt vor ihm blieb sie stehen. Ihr junger, gut gebauter Körper bog sich ihm entgegen, und ihre vollen Brüste drohten die Bluse zu sprengen.
    Heather schaute ihm tief in die Augen, während sie anfing, die Blusenknöpfe zu öffnen. Nach dem zweiten Knopf wurden die hübschen Rundungen sichtbar.
    Das Mädchen ließ die Hände sinken.
    »Was ist?« fragte Max Eaton. »Warum hörst du auf? Warum machst du nicht weiter?«
    »Möchtest du das denn, Direktorchen?«
    »Dumme Frage. Natürlich.«
    »Warum machst du nicht weiter? Ich glaube, das würde mich auf Touren bringen.«
    »Du bist doch schon in Fahrt. Ich seh's dir an«, sagte Eaton und griff nach der Bluse. Als
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