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084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

Titel: 084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi
Autoren: Larry Brent
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können, aber pures Feuer, das klassische Element, das zu
allen Zeiten symbolhaft das Böse vertilgt hatte, versetzte sie in Panik.
    Lodernde
Flammen schlugen aus ihrem Körper. Wie eine Puppe drehte sie sich im Kreis und rannte
hinaus über die zuckenden, grauen, schlammigen Gliedmaßen hinweg.
    Larry setzte
ihr nach.
    Rauch und
Qualm hüllten Machetta ein, drangen Larry in Mund und Augen und reizten ihn zum
Husten.
    Der Rauch
verflüchtigte sich und mit ihm ein grauer Nebel, der groß und mächtig über dem wie
Zunder brennenden Körper aufstieg.
    Der sich
aufblasende Dunst wurde zu einer Wolke, die ein schreckliches, dämonisches
Aussehen annahm. Aus dem Nebeltitan, der Machettas Körper verließ, wurde eine
zerstiebende Wolke, die sich auf den Boden herabsenkte, sich mit dem Bodennebel
vermählte und wie ein Schleier davonwehte.
    Machetta
hatte Larry Brent nicht mehr angegriffen.
    Lag das
daran, daß er den magischen Abwehrzauber trug? Kurz vor seiner Abreise hatte X-
RAY-1 von dem Forschungsreisenden Professor Vestbury ein Gegenstück des
Talismans Kai-Oram-Tingi erhalten, den dieser von einem längeren Aufenthalt aus
Neu-Guinea mitbrachte.
    Aber es war
mehr geschehen. Auch die schlammigen Gliedmaßen lagen still.
    Der Meister,
der die Geister beschworen und gerufen hatte, existierte nicht mehr.
    »Deshalb also
die Suche nach Perry Wilkinsons Plan«, kam es über Larry Brents Lippen.
    »Sie wollte
nicht, daß Menschen kamen, die ihr Geheimnis um ihr Leben ergründeten und
entdeckten. Davor hatte sie Angst.«
    Iwan
Kunaritschew hörte mit, da das Sprechfunkgerät eingeschaltet war. »Was meinst
du, Towarischtsch? Wie kommst du da unten zurecht?«
    »Ich meine,
daß Machetta auf ihren alten Körper angewiesen war. Daß in diesem Körper all das
steckte, was wir grob als ihr Geheimnis umschreiben können. In dem Augenblick,
wo ihr dieser Körper verlorenging, wurde sie hilflos und aktionsunfähig. So muß
es sein. Vielleicht irre ich auch. Vielleicht gibt es jetzt, in diesem
Augenblick zwischen den Nebeln ein undefinierbares, dunstiges Etwas, das denkt,
fühlt und mich belauert. Kann es zurückkommen, Brüderchen?«
    »Ich verstehe
nur Bahnhof. Mann, wovon redest du denn eigentlich?«
    »Ich werde
dir das später verklickern, Rotbart. Jetzt breite die Arme aus! Ich bringe dir
zwei hübsche weibliche Wesen nach oben.«
    »Gleich zwei?«
freute sich der Russe.
    »So ist es.
Und du fliegst beide erst mal ins nächste Krankenhaus. Mich holst du dann ab, okay?«
    »Soll das
heißen, du hast es schon hinter dich gebracht? In der kurzen Zeit?«
    »Mir reicht
das bißchen, Brüderchen. Länger hätte ich wahrscheinlich gar nicht mehr
durchgehalten. Ich war mit meinem Latein am Ende.«
    »Daran merkt
man, daß du nur mit Mühe das Abitur geschafft hast!«
     
    ●
     
    Iwan
Kunaritschew kehrte nach vierzig Minuten wieder zurück. In dieser Zeit fand
Larry die Gelegenheit, sich in der näheren Umgebung und auch im Haus und in der
Kammer, die durch eine Geheimtür zu betreten und zu verlassen war, eingehend
umzuschauen.
    In der
kleinen schwarzen Kammer waren zahllose Menschen über Generationen hinweg von einem
unfaßbaren Menschenfeind regelrecht hingerichtet worden.
    Als er wieder
neben Iwan Kunaritschew im Helikopter saß, meinte Larry: »Nun kommst du noch
schnell genug nach Paris. Du bist mir die Antwort schuldig geblieben, warum du
es so eilig damit hast? Ich kann mich nicht erinnern, daß du schon zwei Tage
vorher zu einem Einsatzort aufgebrochen bist, nur um rechtzeitig da zu sein.«
    Iwan
Kunaritschew grinste. »Soll ich es wirklich sagen?« fragte er.
    »Klar.«
    »Ein
Bekannter hat mir dort etwas besorgt, Towarischtsch. Aber ganz im Vertrauen, du
redest mit keinem Menschen darüber?«
    »Ich bin
verschwiegen wie eine Marktfrau.«
    »Dort läuft
ein toller Film«, flüsterte Iwan Kunaritschew. »Er ist seit Wochen ausverkauft.
    Die Sexpuppen
von Amsterdam heißt der Streifen. Als mündiger Staatsbürger kann man es schon
riskieren, da einen Blick reinzuwerfen.«
    »Und du
hältst dich für mündig, Brüderchen?«
     
    ●
     
    Zwei Tage
später wurden Soldaten eingesetzt, die das Sumpfgebiet durchforsteten. Man stieß
auf noch mehr Leichenteile.
    Im
Hauptquartier der PSA verfolgte man den Einsatz der Männer genau. Es kam zu
keinem Zwischenfall. Vereinzelt jedoch sagten die Soldaten aus, daß sich der
Bodennebel in ihrer Nähe wie unter einem Luftzug bewegt habe, obwohl sie sonst
keinerlei Windbewegung festgestellt
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