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084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

Titel: 084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi
Autoren: Larry Brent
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ihn zeigten,
wie er vor zwanzig Jahren ausgesehen hatte und ein Bild von heute.
    Für dieses
Bild hatte man eine Aufnahme verwertet, die nach Wilkinsons Tod gemacht worden
war.
    »Mrs. Punter
behauptet, das Medium zu sein, mit dem der Okkultforscher Wilkinson vor zwanzig
Jahren zusammenarbeitete«, fuhr X-RAY-1 fort. »Die Dame wünscht heute morgen zu
einem ausführlichen Gespräch besucht zu werden. Das ist doch etwas für Sie,
habe ich mir gedacht. Ein Kaffeeplausch am Vormittag.«
    »Ist sie
hübsch?« fragte Larry schnell, während er sich streckte.
    »Das werden
Sie an Ort und Stelle selbst feststellen können, X-RAY-3. Ich habe jedenfalls
Captain Gregory persönlich davon unterrichtet, daß Sie den Besuch machen und er
sich nicht darum zu bemühen braucht. Er ist völlig überlastet.«
    »Wann soll
ich bei der Dame antanzen, Sir?«
    »Mrs. Punter
erwartet Ihren Besuch um neun Uhr.«
    »Okay, dann
kann ich mich wenigstens noch in aller Eile rasieren und ein paar Eier in die Pfanne
hauen.«
     
    ●
     
    Eleonore
Punter lebte auf Coney Island im vornehmsten Viertel. Sie bewohnte dort einen Zwölfzimmer-Bungalow,
den sie mit drei Windhunden, fünf siamesischen Katzen, einer Hausgehilfin und
einem Diener teilte.
    Das Haus war
bestens in Schuß, von einem großen parkähnlichen Garten umgeben und lag abseits
des Verkehrs, so daß man den Straßenlärm nicht hören konnte.
    Larry Brent
passierte das hohe Außentor und lief dann den gepflegten, breiten Parkweg zum Haus
vor. Seine Schritte knirschten auf dem Boden.
    Larry Brent
wurde bereits erwartet. Eleonore Punter empfing ihn in ihrem Arbeitszimmer.
    Große
astrologische Kalender hingen an den Wänden. Auf dem ausladenden Schreibtisch
stapelten sich Post und Papiere. Nichts aber wirkte unordentlich.
    Die Dame des
Hauses war Anfang Siebzig und in ihrer Jugend vermutlich sehr schön gewesen,
wie diverse Bilder zeigten, die an der Wand hingen oder auf Marmorablagen standen.
    Noch jetzt
strahlte sie einen jugendlichen Charme aus. Sie trug eine moderne Frisur und kleidete
sich extravagant. Ihre Haut war glatt, und sie wirkte gut zwanzig Jahre jünger.
    Eleonore
Punter war Millionen von Amerikanern bekannt. Sie schrieb in zahlreichen
Zeitungen und Magazinen, stellte Prognosen über die politische und soziale
Zukunft Amerikas und der Welt auf, bezeichnete sich selbst nicht nur als
Wahrsagerin, sondern als Chiromantin. Sie las den Kunden, die persönlich zu ihr
kamen, deren Schicksal aus der Hand. Bekannte Schauspieler und finanzkräftige
Neureiche gehörten dazu. Sogar Fürstenfamilien ließen sich von ihr beraten, und
man munkelte, daß die Punter dem Präsidenten Ratschläge erteile und ihn
angeblich auf Gefahren und Risiken aufmerksam mache.
    Eleonore
Punter bot ihrem frühen Gast eine Tasse heißen Tee an. »Das ist besser als
Kaffee«, sagte sie freundlich. »Tee regt an und nicht auf. Sie wissen, weshalb
ich Sie sprechen will, und ich weiß, aus welchem Grund Sie hier sind. Wir
können uns also lange Vorreden ersparen. Hinzu kommt, daß meine Zeit sehr
kostbar ist. Um zehn Uhr erwarte ich bereits wieder Besuch. Bis dahin müssen
wir zu einem Abschluß gekommen sein.« Sie sprach schnell und resolut, und man
merkte ihr an, daß sie genau wußte, was sie wollte.
    Sie setzte
sich Larry gegenüber. »Ich bin eine Frau mit Vergangenheit«, erzählte sie
frisch von der Leber weg, und ein verschmitztes Lächeln spielte um ihre dezent
geschminkten Lippen. »Ich vertraue mich Ihnen an. Perry Wilkinsons Schicksal
geht mir nahe. Alles, was ich Ihnen erzähle, geschieht unter dem Siegel
strengster Verschwiegenheit. Sie werden nichts von dem, was ich Ihnen sage,
kommerziell auswerten. Sie werden die Fakten nur benutzen, um Perry Wilkinsons
Schicksal zu klären?«
    »Ja! Sie
haben mein Wort!«
    »Fein. Sie
haben ein gutes Gesicht, man kann Ihnen vertrauen. Die Sache ist die: Ich
möchte nicht, daß gewisse Dinge in der Öffentlichkeit breitgetreten werden. Ich
hätte mich ebensogut nicht zu melden brauchen, und niemand wäre auf die Idee
gekommen, mich über Wilkinson zu befragen. Aber ich bin es ihm gegenüber
schuldig zu sprechen. Ich habe es ihm versprochen, vor zwanzig Jahren!«
    »Was ist
damals geschehen?« Larry lehnte sich in den hohen Sessel zurück.
    Sie seufzte. »Perry
Wilkinson lernte mich in der Redaktion einer esoterischen Zeitschrift kennen,
die ich damals herausgab. Er unterrichtete mich über seine okkulten Studien,
und wir trafen uns öfters. Bei ihm zu Hause
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