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084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

Titel: 084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi
Autoren: Larry Brent
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daß es zu Hause eigentlich doch am schönsten ist. Bei Ihrer Cindy
wird das nicht anders sein. Sie wird ihre eigenen Erfahrungen machen und
reumütig zurückkommen.«
    »Hoffentlich
haben Sie recht, Mrs. Sleecher.«
    Die
Reporterin setzte sich aufrecht, schnippte die Asche in den bereitstehenden
Ascher und meinte: »Aber Sie wollten mir noch etwas über diese sagenhafte
Sumpfhexe erzählen. Die Story interessiert mich, ich bin von Berufs wegen
neugierig.«
    »Sie wissen
überhaupt nichts von Machetta?«
    »Ich habe zum
ersten Mal von Ihnen darüber gehört.«
    Mrs. Fuller
wirkte plötzlich noch ernster, steckte ihre Finger ineinander und betrachtete
ihre weiße, gepflegte Haut. »Man sagt, daß Machetta ihre Opfer vierteilt, die
Gliedmaßen in den Sumpf wirft, wo sie vom morastigen Boden konserviert werden.
Die Köpfe aber würde sie aushöhlen und mit den Totenschädeln ihr Haus
schmücken!« Mrs. Fuller erschauerte, und Daisy Sleecher sah förmlich, wie sich
eine Gänsehaut auf ihren Händen und Unterarmen bildete. »Hoffentlich hat Cindy
mit diesem Andrew Coaches nicht den Weg durch den Sumpf gewählt!«
    Mrs. Fuller
schien eine panische Angst davor zu haben.
     
    ●
     
    Sie waren
erst seit einer halben Stunde unterwegs und hatten bis um elf Uhr fest geschlafen.
    Andrew
Coaches war nicht zufrieden mit dem Platz, an dem sie Rast gemacht hatten.
Seiner Meinung nach war der Wald hier noch nicht dicht genug.
    Wenn man mit
dem Hubschrauber oder dem Flugzeug nach ihnen suchte, bestand die
Wahrscheinlichkeit, daß man sie entdeckte. Andrew suchte eine Stelle, wo sie
das Blätterdach besser schützte.
    Es hatte
angefangen zu regnen. Zunächst war es nur ein Tröpfeln gewesen.
    Doch dann
wurde es stärker.
    Es goß durch
das Blattwerk der Bäume, und auch die Blätter hielten die Regenflut nicht ab.
    Sie
erschwerte das Gehen, und der Boden unter ihren Füßen weichte so stark auf, daß
die beiden bis zu den Knöcheln im Erdreich versanken.
    »Wenn es so
weiter regnet, dann wird die Sache kritisch«, bemerkte Cindy. Sie sah nicht mehr
so glücklich aus wie zuvor, als das Abenteuer begann. Sie wäre am liebsten
sofort nach Jackson aufgebrochen, aber Andrew war der Ansicht, daß es besser
sei, sich erst eine Zeitlang im Sumpfwald zu verstecken.
    Andrew
Coaches lachte. »Mach dir keine Sorgen, Baby! Wir schaffen das schon. Das
bißchen Regen macht uns doch nichts aus. Da vorn wird der Wald wieder dichter.
Ich glaube, wir haben genau das gefunden, was wir suchen.«
    Es goß in
Strömen. Der gewittrige Schauer schwächte sich ebenso schnell ab, wie er
begonnen hatte, aber ein ständig nieselnder Dauerregen fiel.
    Sie rutschten
über den Boden und glitten ab. Cindy schlitterte förmlich und konnte sich nicht
mehr halten. Sie fiel der Länge nach hin. Der Schlamm spritzte nach allen
Seiten hoch.
    Andrew war
ihr beim Aufstehen behilflich. »Jetzt siehst du wie eine Moorleiche aus«,
lachte er.
    Aber dann
wurde es wirklich ungemütlich. Ein neuer heftiger Schauer prasselte auf sie herab.
Sie konnten kaum die Hand vor Augen sehen.
    Der Boden
unter ihren Füßen wurde zu einem schmatzenden, schlammigen Teppich, und da gab
es keinen Unterschied mehr zwischen Fußweg und Morast, der sich wie ein
riesiger, brackiger See um sie herum ausbreitete. Hier wuchsen Bäume, dichtes
Buschwerk und Gestrüpp, und der Boden ringsum befand sich in steter Bewegung
und schien zu leben.
    Es ging jetzt
etwas bergauf.
    »Wir müssen
weg hier. Wir haben Glück, daß der Boden ansteigt.« Andrew stürmte voran.
    Er umrundete
eine Baumgruppe. Schweiß und Regen vermischten sich auf seinem heißen Gesicht.
    Er probierte
die Festigkeit des Bodens, ehe er auftrat. Cindy hielt sich dicht hinter ihm
und drückte seine Hand wie eine Ertrinkende, die Angst hatte, von dem um ihre
Füße gurgelnden Wasser mitgerissen zu werden.
    »Mensch!
Baby!« kam plötzlich ein erstaunter Ausruf über seine Lippen.
    Sie hob den
Blick. Der Regen lief in Bächen über ihre Augen. Sah verschleiert hinter tiefhängenden
Ästen die Umrisse einer Hütte.
    Andrew zog
das Mädchen hinter sich her.
    Sie
erreichten die Blockhütte und stellten sich unter das vorspringende Dach.
    Andrew
wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht. »Wahrscheinlich die Hütte eines
Holzfällers«, murmelte er. »Aber die Unterkunft ist schon eine Ewigkeit nicht
mehr benutzt worden.« Er versuchte einen Blick durch die blinden Scheiben in
das dunkle Innere der armseligen Behausung zu werfen. Aber
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