Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0839 - Ruhe sanft und komm nie wieder

0839 - Ruhe sanft und komm nie wieder

Titel: 0839 - Ruhe sanft und komm nie wieder
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
vorne und dann nach hinten weg.
    Er kämpfte sich förmlich weiter. Hin und wieder schrammte er mit seiner Auspuffanlage über den Boden. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn sie auf der Strecke geblieben wäre.
    Außerdem funktionierte die Lenkung auch nicht so, wie es vielleicht hatte sein sollen. Mehr als einmal schlingerte das Fahrzeug über den schmalen Weg, so daß wir damit rechnen konnten, irgendwann in den Büschen zu landen.
    Wider Erwarten klappte alles gut - bis zum plötzlichen Stopp!
    So schnell, daß auch wir davon überrascht wurden und uns nicht mehr fangen konnten. Wir kippten beide um, und Jane stieß mit ihren Füßen gegen meinen Hals.
    Wir sprachen kein Wort, denn wir hörten Stimmen. Die Männer im Fahrerhaus unterhielten sich.
    Ich ging davon aus, daß wir das Ziel erreicht hatten und winkte Jane Collins heftig zu. Gleichzeitig bewegte ich mich auf allen vieren dem ›Ausgang‹ entgegen, denn wir mußten vor Sellnick und seinen beiden Leuten den Wagen verlassen haben.
    Jane sprang als erste in die Dunkelheit. Ich folgte ihr und sah dabei, daß sie zur Seite hin weghuschte. Ich folgte ihr. Den Wald hatten wir verlassen. Jane lief zwar in seine Richtung, doch er war zu weit entfernt, als daß wir ihn ungesehen erreicht hätten.
    Plötzlich war sie verschwunden. Einen Moment später tauchte auch ich weg. Nebeneinander lagen wir in einer kleinen Mulde, deren dicht wachsendes Gras uns den nötigen Schutz bot.
    Die Detektivin atmete zunächst mal durch. Dann sah ich sie lächeln. »Das war gut.«
    »Abwarten.«
    In meine Antwort hinein hörten wir den dumpfen Knall, mit dem die Tür zufiel. Wenig später auch die Stimmen, aber wir bekamen nicht mit, was die Männer sagten.
    Ich kroch dem Muldenrand entgegen und schaute darüber hinweg. Es war zwar finster, aber nicht so dunkel, als daß ich den Wagen nicht mehr gesehen hätte. Und ich entdeckte auch die beiden Schatten, die sich auf das Heck des Fahrzeugs zubewegten.
    Sellnick blieb davor stehen. Seine Leute hatte er auf die Ladefläche klettern lassen, und sie kehrten auch schon sehr bald zurück, den Sarg vor sich herschiebend. Sie hievten ihn danach an, und Sellnick machte sich ebenfalls nützlich, als er ihn abstemmte.
    Jane lag neben mir. Sie schaute ebenfalls zu. Wir hörten beide Sellnicks Worte. »Unser Freund kann zufrieden sein. Bald wird er seine ewige Ruhe haben.«
    »Hat er sie nicht jetzt schon, Chef?«
    »Aber nicht so gut.«
    Die Totenkiste stand vor dem Wagen, und die drei Männer blieben ebenfalls dort stehen.
    »Es fehlt nur noch Grundel«, sagte Alvin.
    »Halt den Mund und faß an!« Sellnick schien das Thema unangenehm zu sein, also wußte er auch nicht mehr als wir. Das tat mir gut. Daß sich zwei Verfolger auf ihren Fersen befanden, daran dachten sie nicht im Traum. So konnten wir zuschauen, wie Alvin und der Fahrer den Sarg anhoben und in die Richtung gingen, die Sellnick ihnen anzeigte.
    Neben mir nahm ich eine Bewegung wahr. Als ich hinschaute, hatte Jane ihren Kopf gedreht. In ihren Augen las ich die Frage, bevor sie diese aussprechen konnte.
    »Warte erst mal ab«, flüsterte ich. »Wenn die Männer den Sarg schleppen, kann das Ziel nicht allzu weit von hier entfernt liegen.«
    »Das denke ich auch.«
    Die drei Männer waren mittlerweile von der Dunkelheit verschluckt worden. Wir konnten es riskieren, uns aufzurichten und hefteten uns an ihre Fersen.
    Den Wald ließen wir zurück. Vor uns breitete sich ein flaches Gelände aus.
    Wir näherten uns der kleinen Gruppe nur so weit, daß wir die schwankenden Gestalten sahen, selbst aber bereit waren, schnell zu Boden zu tauchen, sollten sie sich umdrehen.
    Das taten sie nicht. Zwei von ihnen hatten genug damit zu tun, den Sarg zu schleppen, während es Sellnick wohl kaum erwarten konnte und vor ihnen herging.
    Es war wirklich eine sehr stille Nacht. Die letzten Lücken im Himmel hatten sich wieder geschlossen, und die düsteren Wolken sahen aus, als wären sie durch dicke Pinselstriche gezeichnet worden.
    Wir sahen es zugleich und blieben stehen!
    Ob sich das Ziel noch sehr weit von den drei Männern entfernt befand, war nicht genau zu erkennen, dem Umriß nach mußte es ein Haus sein. Ein ideales Versteck, um hier Monate zu verbringen, abseits der normalen Straßen. Für Sellnicks Beerdigungen ideal.
    Wir hatten angehalten, ließen die anderen weiter vorgehen und folgten ihnen dann.
    Es war nicht nur das Haus zu sehen, auch ein hellerer Gegenstand fiel uns auf. Er war nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher