Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0837 - Taran kehrt zurück

0837 - Taran kehrt zurück

Titel: 0837 - Taran kehrt zurück
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
es mit den sechs anderen ist. Die Amulette wiederum sind mit den Siegeln verknüpft. Du hast ja selbst gesagt, dass du neue Erkenntnisse über die Funktion deiner Silberscheibe gewonnen hast. Durch diese gegenseitigen Verknüpfungen weiß ich mehr über das Buch als du, viel mehr! Und viel mehr, als du dir selbst in deinen bösesten Albträumen ausmalen kannst.«
    »Dann ist Shirona logischerweise auch - informiert«, sagte Nicole. »Stimmt's oder habe ich Recht?«
    »Ja«, sagte Taran. »Sie weiß alles, was auch ich weiß. Deshalb versucht sie dringender denn je, mich zu vernichten. Sie… sie…«
    »Nicht stammeln, reden«, drängte Zamorra.
    »Sie scheut die finale Begegnung«, sagte Taran leise. »Denn sie kann nicht sicher sein, dass sie dann siegt.«
    Verblüfft starrte Zamorra ihn an.
    »Willst du damit etwa sagen, dass…«
    »Dass sechs Amulette gegen das siebte stehen werden.«
    ***
    Ein Geschöpf, das schon lange tot war, glitt lautlos durch Château Montagne. Massive Wände waren kein Hindernis.
    Misstrauisch war es geworden, weil sich Dinge in seiner Nähe ereigneten, die nicht sein durften. So hatte es wieder einmal seine Gruft verlassen, in der es nicht einmal seinen Körper gab. Der hatte damals vollständig vernichtet werden müssen, weil er von Amun-Res Frostmagie durchsetzt war. Ted Ewigk hatte diese traurige Pflicht übernommen, weil nur sein Machtkristall in der Lage war, den dämonischen Frost zu zerstören.
    Raffael Bois, der alte Diener, hatte den jungen Sir Rhett vor der Frostmagie bewahrt und sich selbst dafür geopfert… [2]
    In der Grabstätte im Park hinter dem Château gab es nur noch die Erinnerung an Raffael. Sein Körper existierte nicht mehr.
    Doch sein Geist war noch da, die Essenz seines Daseins. Er war sein ganzes Leben lang Diener gewesen, schon unter Professor Zamorras Vorgänger, und er konnte auch im Tod nichts anderes als dienen. Wirkliche Ruhe hatte er im Leben nie gefunden, und er fand sie auch im Tode nicht. Hin und wieder, wenn es nötig wurde, verließ sein Geist die Gruft und tat, was getan werden musste.
    So wie jetzt.
    Früher hatten sie ihn »den guten Geist des Hauses« genannt. Jetzt war er es tatsächlich.
    Und er fühlte, dass etwas nicht in Ord- nung war. Ganz und gar nicht in Ordnung.
    Er musste etwas unternehmen!
    ***
    Zamorra ließ sich rücklings auf das Bett fallen. »Ein Kampf der Amulette«, sagte er kopfschüttelnd. »Das hatten wir doch vor langer Zeit schon mal. Und was ist dabei herausgekommen? Nichts.«
    »Du weißt genau, warum das so war«, erinnerte Taran. »Weil einer aus der Front der sechs anderen Amulette ausscherte und die Angriffsfront damit zusammenbrach. Wer weiß, wie es sonst geendet hätte.«
    »Über ›wenn‹ und ›aber‹ mache ich mir keine Gedanken«, wehrte Zamorra ab. »Das ist alles Vergangenheit und nicht mehr zu ändern - und das ist in diesem Fall auch gut so. Wichtig ist die Gegenwart, aus der wir die Zukunft schmieden.«
    »Wie du meinst«, brummte Taran. »Der Schriftsteller Hanns Kneifel hat einmal gesagt: ›Diskussion ist die beste Möglichkeit, andere in ihren Irrtümern zu festigen‹.«
    »Und was soll uns diese Weisheit jetzt sagen?«, hakte Nicole nach.
    »Dass es in der Tat einiges zu tun gibt. Da ist zum Beispiel dieser schattenwerfende Schatten…«
    »Der Meegh, den du gesehen haben willst. Und an dessen Existenz ich nicht so recht glaube. Mich interessiert aber eher, was du uns über das Buch verraten wolltest«, sagte Zamorra düster. »Wozu dieses ganze Theater? Was hat das Buch mit dem Kampf der Amulette zu tun?«
    »Und weshalb hast du diese irre Show in PLANET's INN abgezogen?«, fragte Nicole.
    »Die gehört zu meiner Tarnung, so wie Jupiter Fendrooks Wirtsdasein zu seiner Tarnung gehört.«
    »Hättest du vielleicht einmal am Tag die Freundlichkeit, nicht in sphingischen Rätseln zu sprechen?«, fauchte sie.
    »Fendrook arbeitet tatsächlich für die NSA«, erklärte Taran. »Seit ich hier in Roswell und Umgebung bin, ist das ein Spielchen zwischen uns. Ich mache den Clown und beschimpfe ihn als Agenten aller möglichen Dienste. Damit wird er gewissermaßen unglaubwürdig und kann seiner Tätigkeit um so ungestörter nachgehen.«
    »Und was ist dein Profit dabei?«
    »Schutz«, sagte Taran einfach.
    »Au ja, ein toller Schutz«, spöttelte Nicole. »Fast hätte Shirona dich umgebracht.«
    »Deswegen werde ich in Kürze hier verschwinden und mir eine andere Ecke dieses Planeten suchen, wo ich meine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher