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0837 - Taran kehrt zurück

0837 - Taran kehrt zurück

Titel: 0837 - Taran kehrt zurück
Autoren: W.K. Giesa
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hoch -das wenige Zentimeter kurze Kabel baumelte frei in der Luft, der Stecker war abgeschnitten. Und eine Telefonsteckdose gab es auch nirgendwo.
    »Hoffentlich funktioniert wenigstens die Toilettenspülung«, ächzte Nicole. »Wir sollten ganz schnell wieder verschwinden und uns eine andere Bleibe suchen - zur Not schlafe ich auch im Auto!«
    »Nichts da. Ich habe schon fünf Dollar Trinkgeld investiert. Die müssen sich doch irgendwie rechnen!«
    Nicoles Augen wurden groß. Sie starrte etwas an, das sich hinter Zamorra befand. Der spürte einen leichten Luftzug im Nacken. Er wirbelte herum und - sie waren nicht mehr allein im Zimmer.
    ***
    Der Blaster flog Zamorra fast in die Hand. Die Mündung auf den Ankömmling gerichtet, schaltete Zamorra mit leichtem Daumendruck von Laser auf Betäuben um. Sein Zeigefinger berührte den Strahlkontakt, aber er schoss noch nicht.
    Er starrte den Fremden an.
    Den Fremden?
    Nein, das war kein Fremder.
    Das war - er selbst!
    Lautlos war Zamorra in dem Hotelzimmer materialisiert, in dem sich Zamorra und Nicole unterhielten! Aus dem Nichts war er gekommen, von einem Moment zum anderen.
    Aber der Spiegelwelt-Zamorra war doch tot! Er konnte sich nicht hierher teleportiert haben, zumal er diese Fähigkeit überhaupt nicht besaß! Aber Zamorras Amulett zeigte auch kein Weltentor an, das sich in diesem Zimmer geöffnet hatte, um den Doppelgänger hereinzulassen!
    Und dieser Doppelgänger war splitternackt!
    Da endlich begriff Zamorra, mit wem er es zu tun hatte. Er senkte die Waffe und heftete sie wieder an die Magnetplatte.
    Nicole hatte es schon ein paar Sekunden vorher begriffen. Zamorra sah sie lächeln, und aus diesem Lächeln wurde ein geradezu provozierendes Grinsen, als sie an ihm vorbei auf den Doppelgänger zuging. Sie breitete die Arme aus.
    »Na, Geliebter, bekomme ich keinen Begrüßungskuss?« Und schon umarmte sie ihn, streichelte seinen Rücken und berührte seine Lippen mit den ihren.
    Der Nackte bemühte sich, der Umarmung wieder zu entrinnen. Diese Begrüßung war ihm sichtlich unangenehm. Zamorra unterstützte sein Bestreben und zog Nicole am Gürtel ihrer Jeans in die andere Richtung. »Heh, ich bin dein Chef und Professor! Du sollst keine anderen Zamorras lieben außer mir!«, verlangte er.
    »Ich glaube, in der Bibel steht aber ein etwas anderer Wortlaut!«
    »Da steht ja auch nicht drin, dass Moses nicht zwei Tafeln mit zehn Geboten, sondern deren drei mit elf Geboten ausgehändigt bekam, nur war der dann so tatterig, dass ihm eine der Tafeln aus der Hand fiel. Ausgerechnet die mit dem elften, dem wichtigsten Gebot.«
    »Und wie lautet das?«
    »Du sollst dich nicht erwischen lassen!«
    »Ach ja, ich erinnere mich vage, dass ich es damals in die Steinplatte meißelte, ehe ich sie Moses gab.«
    Derweil begann-Taran sein Aussehen zu verändern. Er bildete Kleidung um sich herum, die er ja bei seinen Teleportationen nicht »mitnehmen« konnte. Also schuf er sie grundsätzlich aus verstoff lichter Magie.
    Auch seine Gestalt veränderte sich.
    »Wo hast du eigentlich die ganze Zeit über gesteckt?«, wollte Zamorra wissen.
    »Versteckt«, gestand Taran. »Shirona ist immer noch hinter mir her und versucht, mich umzubringen.«
    »Das fiel uns jüngst auf«, stellte Nicole fest.
    »Und was machst du jetzt hier?«, fragte Zamorra weiter.
    »Eure dämlichen Radkappen zurückholen und montieren«, dröhnte die Stimme in Überlautstärke. Verblüfft registrierten Zamorra und Nicole, dass Taran sich in ihren dürren Informanten verwandelt hatte. »Und mit euch über Schatten reden, die Schatten werfen!«
    »Ich fasse es nicht«, murmelte der Dämonenjäger. »Ausgerechnet du, Taran… als eine so groteske Figur…«
    »Was sein muss, muss sein«, brüllte der Dürre. »So was ist die beste Tarnung überhaupt.«
    »Beim Telefonat war die Rede davon, dass du Informationen über das Buch mit den dreizehn Siegeln hast. Von den Meeghs war nicht die Rede. Außerdem kann es die überhaupt nicht mehr geben.«
    »Sag's denen, nicht mir. Meeghs nennen sie sich also?«
    »Uns ist nichts anderes bekannt. Sie waren ein Hilf svolk der MÄCHTIGEN. Aber sie wurden durch den goldenen Schädel der Ansu-Tanaar komplett ausgelöscht. Sie existieren schon lange nicht mehr, sehr lange.«
    »Diesen habe ich jedenfalls gesehen«, dröhnte Taran mit der Stimme des Dürren.
    »Und was ist nun mit dem Buch?«, drängte Zamorra. »Was willst du uns darüber verraten?«
    »Das Buch«, seufzte Taran.
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