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0837 - Taran kehrt zurück

0837 - Taran kehrt zurück

Titel: 0837 - Taran kehrt zurück
Autoren: W.K. Giesa
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habe es vielleicht einmal vor sehr langer Zeit bei dem Zauberer Merlin gesehen, aber er war sich dessen selbst nicht absolut sicher. Und niemand konnte sagen, wie dieses Buch in Zamorras Bibliothek gelangt war, in der er es eher zufällig entdeckt hatte.
    Oder war es kein Zufall gewesen…?
    Noch etwas anderes war seltsam. Jedes Mal, wenn eines der Siegel geöffnet wurde, tauchte eine rätselhafte schwarze Katze im Château Montagne auf. Eine Katze, die kam und später wieder spurlos verschwand, die durch Wände gehen konnte… Immer wieder fragte sich Nicole, in welcher Beziehung diese Katze zu dem Buch stand. Aber mehr als ein recht allgemein gehaltenes »Miau« war von dem potenziellen Mäusemörder nicht zu erfahren.
    Und Nicole war froh über jeden Vorfall, über jedes Abenteuer, das Zamorra von dem Buch fernhielt, von dem inzwischen acht der dreizehn Siegel offen waren.
    Es gab für ihre Begriffe schon zu wenige dieser »Ablenkungen«. Die Geisterpiraten in der Nordsee, die rätselhafte Weiße Stadt in den Schwefelklüften, der Dämon, der die Traumzeit der australischen Ureinwohner vernichten wollte… es waren kurze Episoden, mehr nicht. Es gab zwar lebensgefährliche Auseinandersetzungen, aber Nicole wollte sich und ihren geliebten Partner lieber darin verwickelt sehen als schon wieder in einen Siegel-Zwang.
    Deshalb war sie auch sehr skeptisch gewesen, als Zamorra in einem Telefonat mit einem Unbekannten aufgefordert wurde, dringend nach Roswell zu kommen. Der Informant hatte sich nur beschrieben und den Ort des Zusammentreffens genannt, nicht aber seinen Namen erwähnt. Ehe Zamorra da tiefer nachhaken konnte, hatte er aufgelegt.
    Aber Zamorras Neugierde war geweckt!
    Und deshalb waren sie hier in diesem Ort, in dessen Nähe die geheimnisvolle »AREA 51« lag. Hier wurden neue Flugzeugtypen oder mehr entwickelt, hier forschten Experten des Geheimdienstes NSA seit vielen Jahren an außerirdischer Technologie. Einst waren über Roswell zwei Kleinraumschiffe der Gkirr, so genannte UFOs, kollidiert und abgestürzt. Die NSA hatte die Leichen der Insassen und wohl auch Überlebende geborgen, die an einem ganz anderen, geheim gehaltenen Ort untersucht wurden. Derweil lebte Roswell vom »Alien-Tourismus«; kein Lokal, das nicht mit den kleinen grauen oder fälschlich grünen Männchen warb, kein Händler, der nicht irgendwelche UFO-Andenken verkaufte, von angeblichen Wrackteilen über Figuren und Figürchen bis zu Postern, Aufklebern und Anstecknadeln.
    Zamorra und Nicole waren aus unterschiedlichen Gründen schon öfters in dieser Stadt gewesen. Ganz bestimmt aber noch nie, weil jemand sie anrief und ihnen Informationen anbot - und das jetzt auch noch ausgerechnet über das böse Buch!
    Deshalb war Nicole froh, dass sich das Blatt wendete.
    Ein Meegh?
    Shirona? Vielleicht auch Taran?
    Das würde Zamorra wohl erstmal von dem Buch abbringen.
    »Ich schlage vor, wir suchen uns erst mal ein Hotelzimmer. Möglichst frei von Kakerlaken und anderen Außerirdischen«, sagte sie.
    Zamorra nickte. »Und wir informieren die Polizei von dem Radkappen-Diebstahl. Verdammt, wenn wir den Wagen ohne die Dinger zurückgeben, fallen wir bei der Autovermietung auch noch in Ungnade!«
    In der Tat standen sie bei einigen Verleihketten auf der Schwarzen Liste, weil sie im Laufe der Jahre etliche Mietwagen zu Schrott gefahren hatten. Zwar meist unverschuldet, aber das interessierte die Autoverleiher nicht. In der letzten Zeit hatten diese Schrottaktionen zwar erheblich nachgelassen, aber die Listeneinträge waren immer noch da. Und so bekamen sie entweder kleine, ältere Billigfahrzeuge, die Nicole als absolut nicht standesgemäß und unakzeptabel ablehnte, oder sie mussten ins absolute Luxussegment ausweichen.
    Und so war ihnen nun dieser Rolls-Royce »zugelaufen«. Groß und teuer.
    Und mit Stahlfelgen und Radkappen anstelle eleganterer Alufelgen.
    Und diese Radkappen waren nun ärgerlicherweise weg…
    ***
    Das Hotel, das einzige, das überhaupt noch freie Zimmer hatte, verdiente eher die Bezeichnung »Absteige«. Eine hauseigene Garage gab es nicht, nur einen offenen Hof, zu dem jeder Witzbold ungehindert Zutritt hatte. Dass hier jetzt ein waschechter Rolls-Royce einparkte, versetzte die ganze Belegschaft in begeistertes Erstaunen. Diese Belegschaft bestand aus einer äußerst rundlichen Dame, aufgetakelt bis zum Umfallen und mit einer Stimme, die jeden Vogel, jeden Hund und jede Gila-Echse im Umkreis von tausend Meilen zu vertreiben
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