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0836 - Das Puppenmonster

0836 - Das Puppenmonster

Titel: 0836 - Das Puppenmonster
Autoren: Jason Dark
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Weste. »Ein Mord.«
    Leona erschrak. »Das ist ja schrecklich!«
    »Stimmt, jedes Verbrechen ist schrecklich. Es hat einen Mieter hier aus Ihrem Haus erwischt, vor der Tür. Er hat es nicht mehr geschafft, sich in den Flur zu retten.«
    »Und wer war es?« Sie hatte stockend gesprochen.
    »Ein Mann. Harry Nelson.«
    »Den von unten?«
    »Ja, sieht so aus.«
    Leona lehnte sich zurück. Der Schock war nicht gespielt. Sie kannte Harry Nelson nicht gut, hin und wieder hatten sie einige Worte miteinander gesprochen und sich auch mal auf einer Feier getroffen, die von den Mietern veranstaltet worden war. Das war alles.
    »Ich muß Sie natürlich auch das fragen, was ich die anderen Hausbewohner gefragt habe. Sie verstehen…«
    ***
    »Natürlich. Fragen Sie!«
    »Kannten Sie ihn gut?«
    »Nein.«
    »Gut, lassen wir das dahingestellt. Die nächste Frage ist mir auch wichtiger. Haben Sie vielleicht etwas gesehen, das uns weiterhelfen könnte?«
    »Sie meinen den Mörder?«
    Tanner lachte. »Im besten Fall schon.«
    Leona schüttelte den Kopf. »Ich habe nichts gesehen, gar nichts. Das konnte ich auch nicht, denn ich habe geschlafen. Ich bin erst durch den Lärm aufgewacht.«
    Tanner nickte und zeigte dabei ein betrübtes Gesicht. »Das haben leider viele gesagt, Mrs. Lockwood, zu viele. Aus dem Haus hat niemand etwas gesehen.«
    »Darf ich Sie etwas fragen?«
    »Bitte.«
    »Wie kam er denn um?«
    Tanner hob eine Hand und wackelte dabei mit dem ausgestreckten Zeigefinger. »Eine gute Frage. Er wurde zerhackt.«
    »Wie bitte!«
    Tanner schaffte es, traurig zu nicken. »Ja, so ist es geschehen. Ich will mich da nicht wiederholen, Mrs. Lockwood.«
    »Nein«, flüsterte sie, »nein, das brauchen Sie auch nicht.« Sie schüttelte sich und dachte an das Blut, das sie im Gesicht ihrer Puppe gesehen hatte. Sollte die etwas mit dem Mord zu tun gehabt haben?
    Das war unmöglich.
    Tanner hatte Mrs. Lockwood genau beobachtet. Er sagte noch nichts, setzte sich nur leicht nach vorn gebeugt hin und hatte beide Hände gegeneinander gelegt. »Es ist Ihnen doch klar, daß wir den Killer unbedingt finden müssen.«
    »Natürlich, das versteht sich.«
    »Ich befürchte auch, daß er noch weiterkillt. Alles können wir hier in London gebrauchen, nur keinen Serienmörder. So etwas wäre kaum auszuhalten, das wäre sogar schlimm.« Er redete und redete, weil er die Frau einlullen wollte. Plötzlich aber hob er seine Stimme. »Ja, und da ist noch etwas, Mrs. Lockwood.«
    »Was denn?«, flüsterte die Frau.
    Er winkte mit der Hand ab. »Ich weiß es nicht so genau, aber die Zeugen scheinen sich nicht geirrt zu haben. Zumindest haben sie beide darauf bestanden.«
    »Zeugen?«
    Tanner lachte. »Stellen Sie sich vor, Mrs. Lockwood, es hat tatsächlich Zeugen gegeben.«
    »Puh.« Sie blies eine Haarsträhne aus der Stirn. »Das muß ich erst verdauen. Zeugen aus dem Haus hier?«
    »Nein, das nicht.«
    »Wer denn?«
    »Ein junges Liebespaar, das seine Spielchen in einem auf dem Parkplatz abgestellten Wagen trieb. Beide konnten bis zur Haustür schauen, die ja beleuchtet gewesen ist.«
    »Und da haben sie alles gesehen?«
    »Genau.«
    »Wer war es denn?«
    Tanner räusperte sich. »Tja, Mrs. Lockwood, das ist so eine Sache. Ich bin ebenfalls nicht von den Aussagen überzeugt, aber beide behaupten übereinstimmend, daß der Mörder eine sehr kleine Person gewesen ist.«
    »Ein kleiner Mensch?«
    »Nicht ganz.«
    »Ein Liliputaner vielleicht?«
    Tanner schüttelte den Kopf. »Das trifft auch nicht genau zu.«
    »Wer war es dann?«
    »Wenn ich Ihnen das sage, werden Sie überrascht sein. Die sprachen von einer Person, die so groß wie eine Puppe war. Können Sie sich das vorstellen, Mrs. Lockwood?«
    Eine Flamme schoß in ihrem Innern hoch. Sie erreichte auch ihren Kopf und rötete die Wangen.
    Leona war nicht dumm, sie wußte genau, worauf der Polizist hinauswollte, und sie stellte flüsternd ihre Frage. »Dann wissen Sie sicherlich, wer ich bin, Mr. Tanner?«
    »Ja, ich habe mich kundig gemacht.«
    »Und weiter?«
    »Wie ich Ihnen schon sagte, Mrs. Lockwood, ich kann es nicht glauben, aber Sie wohnen in diesem Haus, und Sie befinden sich auch im Besitz dieser Puppe.«
    »Da haben Sie recht.«
    Tanner schaute auf seine Hände. »Es macht Ihnen doch sicherlich nichts aus, mir diese Puppe einmal zu zeigen?«
    »Ihnen? Nein - warum?«
    »Ich bin Polizist, Mrs. Lockwood, und ich muß jeder Aussage nachgehen. Auch wenn sie noch so verrückt klingt.« Er beugte
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