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0834 - Shaos Ende?

0834 - Shaos Ende?

Titel: 0834 - Shaos Ende?
Autoren: Jason Dark
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die Beretta stecken, da es noch ein anderes Mittel gab - das Kreuz!
    Es hing nicht um meinen Hals, es steckte in der Tasche, und ich gab den beiden Hexen zunächst einmal die Gelegenheit, sich auf der Siegerstraße zu fühlen.
    Der Weg nach oben war mir durch das Feuer versperrt, der nach unten durch die dritte Hexe, es blieb mir nur eine Chance: Ich mußte mich mit dem Rücken zur Wand aufbauen und die beiden Gegnerinnen kommen lassen. Kaum hatte ich die Wand berührt, da hörte ich über mir das gewaltige Krachen und Bersten. In diesem Moment mußte auch der Rest des Dachstuhls zusammengefallen sein.
    Zwei Balken tickten irgendwo auf und donnerten die Treppe hinab. Einige glühende Teile hatten es sogar bis zum zweiten Absatz geschafft, wo sie qualmend liegenblieben, und der Rauch wie ein träger Schleier über die kantigen Stufen zog.
    Ich stand an der Wand.
    Die Hexen waren durch das Krachen ebenso abgelenkt worden wie ich. Dann kamen sie.
    Leichtes Spiel mit einem Menschen, das hatten sie sich wohl vorgestellt, aber sie irrten sich.
    Ich ließ sie nahe an mich herankommen, griff im richtigen Augenblick in die Tasche und holte mein Kreuz hervor. Plötzlich schimmerte es silbrig auf, und vier Augen sahen es gleichzeitig.
    Vier Augen erstarrten.
    Zwei Körper ebenfalls.
    Angst zeichnete die verlebten und bösen Gesichter. Die Hexen wollten sich herumwerfen und fliehen, diesmal allerdings ließ ich sie nicht entkommen. Meine rechte Hand war schneller.
    Ich erwischte die erste Hexe.
    Sie war kein weiblicher Dämon, sondern ein Mensch, aber sie stand unter einem bösen Einfluß. Sie würde das Kreuz hassen, denn sie diente dem Teufel.
    Wenn man sich in einer derartigen Streßlage befand wie ich, dann sieht man viele Dinge anders. Ich hatte das Gefühl, die Zeit wäre in einzelne Sequenzen aufgeteilt worden, die mir immer wieder nur wenige Bilder zeigten.
    So kam es, daß mir das Gesicht dieser Hexe zuerst bruchteilhaft ein irres Staunen zeigte und anschließend einen immensen, beinahe schon unbeschreiblichen Schrecken.
    Dann spürte sie das Kreuz mitten in ihrem Gesicht!
    Sie stand für einen kaum meßbaren Moment auf den Zehenspitzen, dann riß sie beide Arme hoch, preßte die Hände gegen ihr Gesicht und drehte sich um. Sie rannte weg, wohin, das konnte ich nicht erkennen, denn ich beschäftigte mich bereits mit der zweiten Person.
    Wieder trat das Kreuz in Aktion.
    Und abermals erlebte ich den grauenhaften Schrei der Hexe, denn sie war am Hals erwischt worden, als sie sich im letzten Moment noch hatte wegducken können.
    Blieb die dritte Hexe.
    Auf der Treppe hatte ich sie gesehen, da befand sie sich auch noch, aber sie war im Begriff, die Flucht zu ergreifen, und sie hatte mir den Rücken zugedreht.
    Da war nichts mehr mit fliegen, wie es bei Tatjana der Fall gewesen war, diese Hexen waren nur Mitläufer und standen zudem nicht unter ihrem unmittelbaren Schutz.
    Ich hätte sie mit einer Kugel in den Rücken stoppen können, doch so etwas widerstrebt mir einfach.
    Dieses Weib würde ich auch auf eine andere Weise zwischen die Finger kriegen.
    Einen schnellen Blick warf ich auf die anderen beiden. Eine von ihnen hockte am Boden, die Hände gegen ihr verletztes Gesicht gepreßt. Die andere lag auf dem Boden, sie wimmerte, und sie rollte sich dabei immer wieder um die eigene Achse.
    Ich konnte und durfte mit ihnen kein Mitleid haben sie hatten sich ihren Zustand selbst zuzuschreiben. Für mich war es wichtig, zumindest eine von ihnen in meine Gewalt zu bekommen, denn ich brauchte Informationen. So schnell sie auch laufen konnte, ich würde sie bestimmt einholen.
    Die fliehende Hexe machte es mir leicht, denn ich hörte sie vor Wut und Haß kreischen. Sie mußte bereits den unteren Bereich des Stadthauses erreicht haben.
    Da war auch ich schnell.
    Ich huschte aus dem Eingang, sah die Hexe zuerst nicht und rechnete damit, daß sie sich versteckt hatte. Ich gab mir die Zeit, mich erst einmal umzublicken und auch nach oben zu schauen, wo der Himmel nicht nur durch graue Winterwolken dunkel geworden war, sondern auch durch die vom Dachstuhl her aufsteigenden Schwaden.
    Vom Dach selbst war nicht mehr viel zu sehen. Geschwärzte Fragmente, über die unregelmäßig Flammen zuckten. Auch Zuschauer hatten sich versammelt, hielten sich zum Glück jenseits des Grundstücks auf, wie auch die Mitarbeiter des Restaurants. Sicherlich hatte jemand die Feuerwehr alarmiert, doch noch hörte ich die Sirenen nicht, was auch gut war, denn
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