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0834 - Shaos Ende?

0834 - Shaos Ende?

Titel: 0834 - Shaos Ende?
Autoren: Jason Dark
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Händen hielt und dabei versuchte, ihn zu zerbrechen.
    Tatjana war nicht lange überrascht. Sie hatte zugeschaut, sie sah auch, wie sich der Besen durchbog, aber nicht brach. Und deshalb lachte sie laut gellend auf, bis sie plötzlich mitten in das Gelächter hinein eine Zauberformel sprach.
    Sie holte den Besen.
    Und der riß Suko hoch!
    ***
    Genau in dem Moment hatte ich meinen luftigen Sitz verlassen und hatte wieder den Erdboden erreicht. Ich mußte mich beeilen, wenn ich noch etwas ausrichten wollte.
    Suko war es zwar gelungen, den Besen zu packen, nur hatte er sich damit keinen Gefallen getan, das bekam er Sekunden später zu spüren, als die Hexe den alten Bannspruch in die Dunkelheit geschrieen hatte.
    Suko wurde in die Höhe gerissen, er konnte nichts dagegen machen. Der Hexenbesen zerrte ihn einfach hoch und kippte ihn, so daß Suko bäuchlings über dem Stein schwebte, auf dem er einmal gesessen hatte. Auch die Ketten waren für die Kraft des Hexenbesens kein Hindernis, es gab sie gar nicht, er hantierte leicht und locker mit seinen Gegnern.
    Tatjana freute sich.
    Sie geiferte, sie drohte Suko, daß ihn der Besen in einen flammenden Kometen verwandeln würde.
    »Feuer komm herbei und brenne ihn entzwei!«
    Da waren die Flammen, die plötzlich aus dem dichten Reisigbündel am Ende schlugen.
    Aber da war auch ich.
    Und da war mein Kreuz!
    ***
    Ich war mit einem gewaltigen Satz auf den Stein gesprungen, der Suko als Sitzplatz gedient hatte.
    Dabei erfüllte mich die Hoffnung, rechtzeitig genug zu kommen, denn auch die Hexe war abgelenkt worden. Sie hatte nur Augen für den brennenden Besen, der Suko töten sollte und dessen kaltes Feuer nicht unbedingt auf die Reisigarme beschränkt blieb, sondern am Griff entlang in Sukos Richtung flackerte.
    Ich schleuderte mein Kreuz in das brennende Zentrum.
    Was dann folgte, glich einem magischen Feuerwerk, denn der Besen explodierte in einem grellen Licht. Er flog in verschiedene Richtungen weg, und ich dachte daran, daß ich ihn schon viel früher hätte zerstören können.
    Suko fiel in das Strauchwerk hinein, das seinen Aufprall dämpfte.
    Der Hexenbesen war nicht mehr als ein glühendes, geschrumpftes Etwas, das sich wie ein gekrümmter Wurm durch die Luft wand und allmählich verglühte.
    Er bedeutete keine Gefahr mehr.
    Was aber war mit Tatjana?
    Ich sah sie stehen, ich sprang vom Stein her auf sie zu, und ihr schrecklicher Schrei gellte mir entgegen, denn durch die Zerstörung des Besens war auch ihr Recht auf Leben verwirkt.
    Der Teufel selbst schlug zu.
    Plötzlich drehte sich ihr Kopf vor meinen Augen um die eigene Achse. Ich prallte auf, der Schädel drehte sich noch immer, und ich sah für winzige Augenblicke die dreieckige Fratze des Asmodis erscheinen und dann wieder verschwinden.
    Dann kippte sie zur Seite.
    Tot blieb sie liegen.
    Mit einem Kopf, dessen Gesicht entstellt war und zum Rücken hin zeigte.
    So rächte sich der Teufel an Menschen, die ihm nichts mehr nutzten. Aber davon hatte Shao nichts…
    ***
    Selbst Suko verspürte keinen Triumph, als er Tatjana auf der kalten Erde liegen sah. »Es ist wohl vorbei«, sagte er nur.
    Ich nickte.
    »Was willst du jetzt tun?«
    »Ich lasse dich allein. Unten habe ich eine Straße entdeckt, das heißt nur die Wagen, die dort fahren. Ich werde versuchen, ein Auto anzuhalten, um in die nächste Ortschaft zu fahren. Oder weißt du, wo wir hier sind?«
    »Nein.«
    »Gut, dann warte.«
    Bevor ich ging, hielt mich Sukos Stimme auf. »Es kann sein, daß du mich bei deiner Rückkehr hier oben nicht findest. Du weißt dann, wo du zu suchen hast?«
    »Ja, ich kenne den Weg.« Bei dieser Antwort lief mir ein Schauer über den Rücken.
    Dann ging ich, folgte dem Pfad und stellte fest, wie leer mein Kopf war. Ich wollte an so vieles denken, aber nichts kam mir in den Sinn, nur dieses dumpfe Gefühl blieb zurück.
    Irgendwann erreichte ich die Straße. Zwei Wagen fuhren vorbei, ein dritter Fahrer hielt an. Es war ein älterer Mann, der mich bat, einzusteigen. »Haben Sie sich verlaufen?« fragte er mich.
    »So ungefähr«, erwiderte ich und stieg ein.
    Bevor er anfuhr, sagte er: »Ich nehme ja sonst keine Anhalter mit, aber in vier Tagen haben wir Weihnachten, da kann man schon eine Ausnahme machen.«
    Weihnachten! dachte ich.
    Und Shao war tot.
    Verdammte Zeit…
    ENDE des Zweiteilers
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