Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0834 - Shaos Ende?

0834 - Shaos Ende?

Titel: 0834 - Shaos Ende?
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
eine Störung konnte ich bei der Hexenjagd nicht brauchen.
    Am liebsten wäre mir Tatjana gewesen, die aber verstand es immer, sich rechtzeitig genug aus dem Staub zu machen. Da war sie schlau genug, und sie konnte sich dabei auf ihren verfluchten Besen verlassen. Ich bewegte meinen Kopf, aber die Hexe war nicht so dumm, sich mir zu zeigen. Deckung gab es genug. Sie konnte sich hinter einem Bretterstapel ebenso verkrochen haben wie hinter einem Sandhügel, aber ich glaubte nicht daran, daß sie das Gelände verlassen hatte.
    Die jammernden Klänge der Sirene jaulten in der Ferne auf. Es würde nicht mehr lange dauern, dann strömten die Männer der Feuerwehr herbei, um zu löschen, denn das war nötig. Ein zufälliger Blick nach oben zeigte mir, daß die Flammen auf das angrenzende Nachbarhaus übergriffen.
    Ein Geräusch irritierte mich!
    Es hatte sich angehört, als würde ein Gegenstand über einen anderen hinwegrutschen und dabei ein gewisses Schaben verursachen. Eine flüsternde Beschimpfung folgte. Ich lief schon vor und sah die Hexe, wie sie auf das Nachbargrundstück zu fliehen versuchte. Nur mußte sie da eine freie Fläche überwinden. Ich bückte mich blitzschnell, hob ein Brett auf und warf es ihr hinterher.
    Zielen konnte ich.
    Das Brett erwischte sie im Rücken und riß sie mitten im Lauf von den Beinen. Mit hochgerissenen Armen und wütend schreiend landete sie auf dem Boden, direkt neben einer dieser großen Mischmaschinen, an der sie sich beim Hochkommen abstützte.
    Da war ich schon bei ihr.
    Die Hexe war zu stark mit sich selbst beschäftigt. Sie schrie erst, als ich sie gepackt hatte und durch die Öffnung der Maschine mit dem Kopf zuerst drückte.
    Plötzlich steckte sie fest. Nur ihre strampelnden Beine schauten noch hervor, als wollte sie mich mit ihren Füßen verletzen.
    »Wenn ich die Maschine anstelle, ist es aus mit dir!« drohte ich. Ich hätte es nicht getan, aber sie faßte es so auf und erstarrte.
    »Komm wieder zurück!«
    Sie sagte etwas, das ich nicht verstand.
    Ich wollte hier nicht lange warten, deshalb zerrte ich sie aus dem Ding hervor. Sie hielt sich noch am Rand fest, die Hände rutschten aber ab. Wieder landete sie auf dem Boden.
    Die Löschzüge hatten den Ort des Geschehens mittlerweile erreicht. Die Sirenen erstarben, ich hörte Männerstimmen. Befehle wurden geschrieen, die Wagen selbst sah ich nicht, weil sie an der Vorderseite der drei Häuser standen.
    Dafür erschienen Männer in Uniformen, sie wollten die Rückseite absichern. Ich zerrte die Hexe auf die andere Seite der großen Maschine, wo wir zunächst einmal nicht gesehen werden konnten. Mit dem Rücken lehnte sie an diesem Apparat. Sie wäre am liebsten wieder hineingekrochen, nur, um mein Kreuz nicht sehen zu können, das ich auf der Handfläche liegen hatte.
    Auch die Augen wollte sie schließen, immer wieder zuckten sie, da war einfach der Drang, hinzuschauen, um zu sehen, ob da noch etwas hinzukam.
    Ich nickte ihr zu. »Wir beide werden uns unterhalten. Wie es deinen Schwestern ergangen ist, kann ich dir gern erzählen. Auch sie mochten das Kreuz nicht, doch darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen. Ich hoffe, du hast mich verstanden.«
    Sie schwieg. Ihre Hände schlossen sich zu Fäusten und öffneten sich wieder. Sie hatte lange Fingernägel, die krumm wie gebogene Messerklingen gewachsen waren. Damit konnte sie mich schon verletzen, nur würde sie sich in diesem Fall vor einem Angriff hüten. Sie trug einen dunkelroten Mantel, der in den letzten Minuten schmutzig geworden war. Im Hintergrund löschte die Feuerwehr, da schäumten die ersten Wasserstrahlen aus den Rohren, und ich dachte für einen Moment an die beiden anderen Hexen, die im Haus zurückgeblieben waren.
    Die Frau hatte ein aufgequollenes Gesicht, dadurch wirkten die Augen kleiner.
    Ich lächelte kalt. »Wir können es kurz oder lang machen. Es liegt an dir.«
    »Was ist denn?«
    »Ich will deinen Namen.«
    »Clara.«
    »Okay, wunderbar. Wenn du immer so auskunftsfreudig bist, können wir uns verstehen.« Durch ein Räuspern machte ich mir die Kehle frei. »Ich kenne dich, ich kenne Tatjana, und von dir möchte ich gern wissen, wo ich sie finden kann.«
    Clara hob die Schultern. »Ist sie eure Anführerin?«
    »Ja.«
    »Und sie kann fliegen?«
    »Auf dem Besen.«
    »Woher hat sie ihn?«
    Das runde Gesicht zuckte, bevor es sich in die Breite zog. »Es war ein Geschenk, das Geschenk eines Mächtigen, gegen den wir alle nur ein Nichts sind. Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher