Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0834 - Shaos Ende?

0834 - Shaos Ende?

Titel: 0834 - Shaos Ende?
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Möglichkeit.
    Tatjana mußte den Sprung geschafft haben. Sie war eingetaucht in die andere Dimension, und sie hatte sich dort auch nicht durch irgendwelche Widerstände aufhalten lassen. Als er sich näher mit dem Gedanken beschäftigte, wurde ihm bewußt, über welche Macht diese Tatjana verfügte, und er erinnerte sich wieder daran, wie er aus dem Fenster seiner Wohnung gestoßen wurde, dem Boden entgegenfiel und eigentlich keine Chance gehabt hatte, den Aufprall zu überleben, aber es war da jemand erschienen, der ihn dicht über dem Boden abgefangen hatte.
    Eben diese Tatjana!
    Allmählich verdichteten sich Sukos Gedanken. Sie kreisten einzig und allein um diese eine Frau, die vom Teufel persönlich eine ungeheure Machtfülle mit auf den Weg bekommen hatte und diese auch ausnutzen würde. Tatjana war der springende Punkt, um sie drehte sich alles, und sie trug, nach Sukos Meinung, auch die Schuld an Shaos Zustand.
    Nur durch sie würde er etwas erreichen können, aber sie war weg, verschwunden. Er konnte sie nicht herbeizaubern, denn sie diktierte hier die Bedingungen.
    Ein Geräusch schreckte ihn auf. Es klang in dieser Umgebung, wo er eigentlich nur seinen eigenen Atem hörte, so fremd, daß er mißtrauisch wurde. Rasch trat er in den Ketten einen Schritt zurück und schaute an der Säule vorbei, genau auf den Mann, der das Geräusch verursacht hatte.
    Es war der Glatzkopf!
    Nur einen Schritt war er nach vorn gegangen, tat jetzt den zweiten und veränderte die Haltung seines gewaltigen Henkerbeils. Er kippte es nach links und hielt es schräg vor seinem Körper wie mittelalterliche Soldaten ihre Hellebarden.
    Warum hatte sich dieser Mensch bewegt? War Suko schon zu weit gegangen? Hatte er Befehle, die unter allen Umständen eingehalten werden mußten?
    Suko mußte Shao vergessen und sich auf diesen immens großen Glatzkopf konzentrieren. Er wußte nicht, ob er einem Kampf ausweichen konnte. Wenn nicht, war er möglicherweise der unterlegene Teil, deshalb suchte er nach einer Möglichkeit, diesem Kampf aus dem Weg zu gehen.
    Oft half dabei einfach nur das Reden mit der anderen Person, denn Suko wollte auf keinen Fall seine Partnerin Shao in Gefahr bringen.
    Er sprach den Glatzkopf an. »He, du siehst, daß ich gefesselt bin. Du bist mir überlegen. Bitte, ich möchte nicht mit dir kämpfen, nur von dir erfahren, was mit dieser Frau geschehen ist.«
    Der Wächter reagierte nicht. Er ging den nächsten Schritt, und er bewegte dabei seinen Körper schaukelnd und gleichzeitig leicht roboterhaft, denn er stampfte auf dem Boden auf.
    »Kannst du nicht sprechen?«
    Es war eine rein rhetorische Frage gewesen, die Antwort aber überraschte Suko völlig, denn plötzlich kam die Antwort. Nur völlig anders, als er es sich vorgestellt hatte, denn der Mund des Farbigen bewegte sich zwar, aber er stieß nur dumpfe Laute hervor, auf keinen Fall irgendwelche Worte. Sie klangen schrecklich, und auch sein Gesicht bewegte sich dabei, als bestünde die Haut aus Gummi.
    Dann öffnete er den Mund, als wollte er noch etwas sagen, aber der Laut drang erst gar nicht über die Lippen.
    Dafür blieb der Mund offen. Suko konnte hineinschauen, weil der Wächter entsprechend nahe an ihn herangekommen war, und Suko sah mit an, daß dieser Mensch keine Zunge mehr hatte.
    Sie war ihm herausgeschnitten worden! So fiel die Möglichkeit, sich mit diesem Mann zu unterhalten, flach, und Suko kam sich plötzlich vor, als wäre er vom Kopf bis zu den Füßen in eiskaltes Wasser getaucht worden.
    Diese Entdeckung hatte die Lage nicht verbessert, im Gegenteil, sie war schlechter geworden.
    Er ging weiter.
    Suko schaute auf Shao.
    Sie bewegte sich noch immer nicht. Allmählich dachte er darüber nach, ob dieser Glatzkopf von Tatjana einen Mordauftrag erhalten hatte. Seine Haltung zumindest wies darauf hin, denn er hielt seine mörderische Waffe so, daß die scharfe Schneide jetzt direkt auf den Inspektor wies. Und dann hob er sie langsam in die Höhe, um mit einer blitzschnellen und schräg geführten Bewegung zuschlagen zu könne…
    ***
    Ich hatte meine alten, verbrannten Sockenfetzen von den Füßen gestreift und die Wunden mit einer heilenden Salbe behandelt. Sie brannte zuerst etwas, kühlte aber zugleich, und ich wickelte noch dünne Verbände darum, bevor ich wieder ein frisches Paar Socken überstreifte.
    Danach trat ich vorsichtig auf die Fliesen des Bads und verließ den Raum mit ziemlich krummen Schritten, um ins Wohnzimmer zu gehen, wo Clara
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher