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0834 - Shaos Ende?

0834 - Shaos Ende?

Titel: 0834 - Shaos Ende?
Autoren: Jason Dark
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beiden Feuer.
    Suko wollte sich auch von dieser muskulösen Figur nicht ablenken lassen, Shao war für ihn wichtiger. Er brauchte nur mehr wenige kleine Schritte nach vorn zu gehen, um sie endlich zu erreichen.
    Wieder klingelten die Kettenglieder, und Suko versuchte, die Hände anzuheben. Es ging leichter, als er gedacht hatte, aber er war noch sehr langsam.
    Mit dem nächsten Schritt hatte er sein Ziel beinahe erreicht und blieb vor der Säule stehen. Sein sehr trauriger Blick forschte in Shaos Gesicht und suchte nach einer Spur von Leben. Da war nichts, gar nichts.
    Um sie zu berühren, mußte er beide Hände vorstrecken, und irgendwie schreckte er auch davor zurück. Das gleiche Feeling wie kurz vor dem Öffnen der Tür war wieder über ihn gekommen. Er wußte genau, daß er Schreckliches erleben konnte, wenn er mit den Fingerkuppen über eine Haut strich, die sich plötzlich starr und kalt anfühlte und er erkennen mußte, daß seine Partnerin tot war.
    Er zitterte und nicht allein wegen des Gewichtes der Ketten. In seinen Augen brannte es. Er schluckte. Der Geschmack in seinem Mund war ihm fremd geworden. Hinter der Stirn spürte er den Druck.
    Suko hatte sich auf ein Loch im Kleid konzentriert, durch das die Haut schimmerte. Schon bei der ersten Berührung wollte er zurückschrecken, er riß sich zusammen und…
    Nein, sie war nicht kalt!
    Sie war auch nicht starr!
    Es war nicht die Haut einer Toten!
    Suko atmete erleichtert aus. Dabei sanken seine Hände nach unten, ein Lächeln überzog die Lippen, und er hätte am liebsten laut gelacht.
    Shao reagierte zwar nicht, aber in ihr steckte noch immer das normale Leben, und nichts anderes zählte für ihn. Er ballte die Hände zusammen und zwang sich zur Ruhe. Er durfte jetzt nichts überstürzen.
    Wenn er etwas erreichen wollte, dann klappte das nur schrittweise. Nur keine Hektik oder Panik.
    Er betrachtete Shaos Gesicht, es war noch immer so wunderschön und ebenmäßig geschnitten, aber ihm fiel auch die Leere in den Zügen auf. Das Gesicht wirkte wie die Maske einer Schlafenden.
    »Shao…« Der Name war ihm wie von selbst über die Lippen gedrungen. Er hatte ihn nur geflüstert.
    Sie rührte sich nicht.
    »Bitte, Shao…«
    Suko erhielt wieder keine Reaktion, doch so schnell gab er nicht auf. »Shao, ich möchte, daß du weißt, daß ich hier bin. Du… du… bist nicht mehr allein. Hörst du?«
    Sie blieb stumm.
    Suko litt entsetzlich. Da war jemand, der ihn folterte. Allein Shaos Anblick sorgte dafür, und er suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, von Shao eine Reaktion zu erhalten. Sollte sie tatsächlich unter Drogen stehen, war das sehr schwer.
    Wieder stemmte er die Arme hoch. Er spreizte auch die Hände so weit wie möglich, weil er das Gesicht seiner Partnerin streicheln wollte. Möglicherweise sorgte diese intensivere Geste für eine Reaktion, wenn auch nur für eine sehr winzige. Suko gab sich schon mit einem Zucken der Augenlider zufrieden.
    Shaos Haut fühlte sich an wie immer. Sie war so samtig und weich. Bei dieser Berührung durchfluteten Suko Erinnerungen an herrliche Stunden und Tage, die er zusammen mit Shao verbracht hatte.
    Für ihn war es einfach wunderbar, sie so anfassen zu können, auch wenn sie sich als Gefangene präsentierte und in einer Umgebung, die alles andere als freundlich war.
    Er hatte sich geirrt.
    Shao spürte die Berührung nicht. Keine Reaktion ihrerseits wies darauf hin. Sie blieb in ihren verdammten Fesseln, und die Knochenschädel aus Stein schienen sie anzugrinsen.
    Suko streichelte ihre Stirn, er fuhr mit der Fingerkuppe über den schmalen Nasenrücken hinweg, dann zog er ihre Lippen nach, die sich trocken und spröde anfühlten. Das kleine Kinn, die schlanke Linie des Halses, es war wie sonst, und über Sukos Lippen huschte ein verlorenes Lächeln.
    Dann sanken seine Hände nach unten. Sie waren ihm schwer geworden, denn die Kette zog sie in die Tiefe. Er wußte nicht mehr, was er noch tun sollte, um Shao aus diesem Zustand zu erlösen. Aus eigener Kraft war da sicherlich nichts zu machen, und er fühlte sich einfach verlassen und völlig fehl am Platze.
    Wie hatte man sie aus ihrem Reich entführen können? Suko wußte selbst nicht, wohin die Sonnengöttin Amaterasu Shao entführt hatte, denn diese Welt lag für einen normalen Menschen unerreichbar fern. Aber es war einer Person gelungen, sie von dort wegzuholen, ohne daß diese andere aufgehalten worden wäre.
    Für Suko gab es nur eine
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