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0834 - Shaos Ende?

0834 - Shaos Ende?

Titel: 0834 - Shaos Ende?
Autoren: Jason Dark
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die Kälte, denn die Temperaturen bewegten sich knapp oberhalb des Gefrierpunktes. Mittlerweile war auch Zeit vergangen, es hatte nicht so richtig hell werden wollen. An Tagen wie diesen blieb man am besten im Bett, aber daran war für mich keinesfalls zu denken.
    Ich öffnete das Fenster. Die Geräusche der Stadt drangen zu mir hoch. Es war die übliche Kulisse.
    Bald würde die Dämmerung einsetzen. Danach folgte die Nacht. Was würde sie bringen? Hatte ich eine Chance, Suko zu finden?
    Natürlich wollte ich mir nicht nur den Himmel anschauen, mir ging es auch um Tatjana. Die Hexe besaß ein Geschenk des Teufels, auf dem sie durch die Luft reiten konnte. Dieses bekannte Hexenutensil aus dem Mittelalter, der Reisigbesen, der dafür sorgte, daß Entfernungen keine Rolle spielten.
    Wenn Tatjana erschien, dann auf ihm.
    Ich schaute mich am Fenster stehend um. Etwas eingesunken hockte Clara auf dem Platz, die Hände hatte sie geballt, und sie dachte wohl darüber nach, ob ich nicht doch recht hatte, so hoffte ich zumindest. Sie schien meinen Blick bemerkt zu haben, denn plötzlich hob sie den Kopf. »Keine Chance, Sinclair, keine Chance.«
    »Ich weiß.«
    »Du kannst uns nicht stören. Was geschehen ist, das ist geschehen. Wir werden Yannah rächen.«
    »Eine Lebende.«
    »Nein, eine Tote!« schrie sie.
    Ich drehte mich wieder um und zeigte ihr meinen Rücken. Sollte Clara denken, was sie wollte, ich jedenfalls glaubte nicht, daß dieses Spiel so simpel war. Natürlich spielte Yannah eine Rolle, aber welche, das mußte ich herausfinden, und diese Lösung war auch eng mit Sukos Schicksal verknüpft.
    Der Himmel hatte sich nicht verändert. Als dickes, wolkiges, graues Tuch kriegte ich ihn zu sehen.
    Ich hatte meine Hände auf die Fensterbank gestützt und dachte an Tatjana, die es verdammt leicht haben würde, zu mir zu kommen. Ihr Besen konnte in Sekundenschnelle große Entfernungen überwinden. Ich überlegte auch, von wo aus sie unter Umständen angerufen haben konnte. Hier in der Nähe oder weiter weg?
    Etwas irritierte mich, und ich zwinkerte mit den Augen. Da war eine Bewegung am Himmel gewesen.
    Kein Flugzeug!
    Und doch war sie blitzschnell gewesen.
    Ich hatte es gehofft, regelrecht herbeigesehnt, und ich war doch überrascht, als ich Tatjana erkannte.
    Im selben Moment schlug die Klingel an!
    ***
    Tod, Sieg oder Niederlage - etwas anderes gab es für einen Mann wie den dummen Glatzkopf nicht.
    Er gehörte zu den Menschen, die mit ihrer Waffe perfekt umgehen konnten, und es sah nicht so aus, als wollte er Suko schonen.
    Der Inspektor war sich seiner Lage sehr wohl bewußt. Er überlegte auch nicht lange, denn durch die schweren Ketten war er dermaßen stark behindert, daß er irgendwelche Ausweichmanöver würde vergessen können. Er mußte hart und direkt eingreifen.
    Zum Glück hatte er die Beretta vorn in den Gürtel gesteckt. Er brauchte die Hände nicht mehr so weit nach links zu bewegen, und er atmete für einen winzigen Moment auf, als er mit beiden Händen den Griff der Waffe umschloß.
    Er zog sie hervor.
    Alles ging langsamer, er mußte die Hände erst anheben, um auf den Glatzkopf zielen zu können.
    Und dann erstarrte er.
    Dieser Stumme war schlauer, als er gedacht hatte, denn zwei größere Schritte hatten ihn in Shaos Nähe gebracht. Er stand seitlich von ihr, die Waffe angehoben und die halbrunde messerscharfe Schneide befand sich nur eine Fingerbreite von ihrem Hals entfernt.
    Wieder hatte Suko das Nachsehen. Wenn er jetzt schoß, auch wenn die Kugel traf, konnte der Stumme mit einem leichten Reflex Shaos Kopf vom Körper trennen. Dieses Risiko konnte er nicht eingehen.
    Deshalb blieb er stehen.
    Die Mündung wies nicht auf den leicht glänzenden, muskulösen Körper, sie zeigte schräg zu Boden, aber Suko konzentrierte sich auf die Augen des Mannes, denn irgendwie mußte der ihm einfach bekanntgeben, was er vorhatte.
    Noch stand er unbeweglich und hielt die Klinge dicht vor Shaos Hals. Aber er bewegte den Mund und gleichzeitig die Augen. Er rollte sie so stark, daß Suko den Blick deuten konnte. Der wiederum richtete sich auf die Beretta.
    Der Inspektor begriff.
    Seine Hände sanken weiter nach unten.
    Der Stumme gab ihm einen knurrenden Befehl und bewegte auch seine Killerwaffe. Die Schneide tickte nur gegen Shaos Hals, was allerdings ausreichte, um den halbkreisförmigen Blutfaden zu produzieren, der die Haut wie eine Kette aus dünnem Blut umgab.
    »Okay«, keuchte er, »okay, ich habe dich
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