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0832 - Das Siebte Siegel

0832 - Das Siebte Siegel

Titel: 0832 - Das Siebte Siegel
Autoren: W.K. Giesa
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Frage. Also, was bleibt?«
    Sie wusste, worauf er hinauswollte. Aber sie hatte noch einen Trumpf. »Die Regenbogenblumen!«
    Fooly verdrehte die Augen. »Auch diese Antwort ist falschowsky«, behauptete er. »Sehr sogar.«
    »Wieso? Die Blumen transportieren jeden und alles an einen anderen Ort, solange es da ebenfalls Regenbogenblumen gibt und man eine konkrete Vorstellung des Ziels hat.«
    »Das weiß ich. Aber du weißt etwas nicht, Mademoiselle Nicole.«
    »Und das wäre?«
    »Die böse Aura des Buches würde die Blumen absterben lassen«, behauptete Fooly. »Und dagegen schützt auch mein Drachenzauber nicht.«
    Nicole atmete tief durch. »Das glaube ich dir nicht.«
    »Du kannst es ja ausprobieren«, schlug er vor. »Traust du dich, zu riskieren, die Regenbogenblumen des Châteaus auf diese Weise zu zerstören?«
    Sie sah ihn durchdringend an. Und irgendetwas in seinen Augen verriet ihr, dass er die Wahrheit sagte. Woher auch immer er diese Erkenntnis gewonnen hatte…
    Was blieb also?
    »Lastwagen…?«, flüsterte sie.
    »Haben wir einen?«
    »Wir können einen mieten.«
    »Jetzt in der Nacht?«
    Er hatte Recht. Das war unmöglich. Um diese Zeit bekam sie nirgends einen Leihwagen, ganz gleich welcher Art.
    »Und die Zeit verrinnt«, warnte Fooly. »Während wir hier herumstehen und diskutieren, erwacht der Chef möglicherweise und lässt uns nicht mehr an das böse Buch heran. Und wer weiß, ob es morgen nicht schon zu spät ist…«
    Er hatte schon wieder Recht. »Cadillac«, gestand sie leise zu.
    »Na also«, sagte der Jungdrache grinsend. »Es geht doch. Warum nicht gleich?« Und schon watschelte er los in Richtung. »Zauberzimmer«.
    Nicole folgte ihm zähneknirschend.
    ***
    Die Welt existiert noch.
    Welche Welt? Es gibt so viele…
    Ist nicht eine von ihnen untergegangen, als das Buch zerstört wurde? Kann das Buch überhaupt zerstört werden?
    Er zittert. Angst springt ihn an wie ein wildes Tier, umklammert ihn, schlägt die Krallen in seine Seele. Jemand fehlt, jemand ist verschwunden.
    Er ist allein!
    Und sein Schrei ändert nichts daran.
    Etwas ist geschehen, das nie geschehen durfte!
    ***
    Zamorra öffnete die Augen. Jemand hatte geschrien. Warum?
    Er sah sich um. Er war allein.
    Allein in seinem Schlafraum…
    Er hatte geschlafen, hatte geträumt. Von dem Buch mit den 13 Siegeln! Und er war erwacht, weil in seinem Traum das Buch zerstört wurde!
    Es fiel - es fiel tief, und es wurde beim Fallen zerfetzt, beim Aufprall zerschmettert! Das Buch, das aus Dämonenleder geschaffen und mit Dämonenblut geschrieben war. Das Buch, in dem das Böse wohnte?
    Das Buch, dessen Siegel geöffnet werden mussten! Eines nach dem anderen! Die Siegel der Macht!
    Waren sie das wirklich?
    Oder waren sie die Siegel der Vernichtung?
    Beide Begriffe hatte Zamorras Freund, der Silbermond-Druide Gryf, genannt. Beides war also möglich. Aber welche der beiden Eigenschaften traf zu? Gut oder Böse?
    Und was war Gut, was war Böse? Konnte Macht nicht auch Böses bewirken? Konnte Vernichtung nicht das Gute sein, wenn durch sie Böses ausgemerzt wurde?
    Zamorra wusste nicht, für welche Antwort er sich entscheiden sollte.
    Er rieb sich die Augen. Im gedimmten Licht registrierte er, dass Nicole nicht neben ihm im Bett lag.
    Sicher, sie hatte ihre eigenen Räume und auch ihr eigenes Schlafzimmer, in das sie sich hin und wieder zurückzog. Aber es war noch nicht vorgekommen, dass sie von Zamorras Zimmer zu ihrem wechselte. Eher umgekehrt. Und vorhin waren sie gemeinsam eingeschlafen, hier auf diesem Bett, das sie beide ihre »Spielwiese« nannten.
    Sicher ist sie einem dringenden Bedürfnis gefolgt, überlegte Zamorra.
    Aber es dauerte immer länger, bis sie zurückkehrte. Und der Traum…
    Er wusste, dass sie schon einmal versucht hatte, das Buch zu zerstören. Erfolglos, aber vielleicht hatte sie eine andere Möglichkeit ausgeknobelt.
    Er schwang sich aus dem Bett, streifte die Jeans über und tappte zur Tür. Er musste Nicole daran hindern, eine Dummheit zu begehen!
    Sie behauptete immer, das Buch wollte Macht über ihn gewinnen, und das umso mehr, als an Siegeln geöffnet wurde. Das Buch wolle sein Handeln kontrollieren.
    Das war völliger Unsinn!
    Er war nur neugierig. Er wollte herausfinden, was es mit den Siegeln auf sich hatte, nicht mehr und nicht weniger. Und das alles so schnell wie möglich. Es war sicher kein Zufall, dass er das Buch ausrechnet in dieser Zeit gefunden hatte. Etwas würde geschehen, und um angemessen
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