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0832 - Das Siebte Siegel

0832 - Das Siebte Siegel

Titel: 0832 - Das Siebte Siegel
Autoren: W.K. Giesa
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immerhin der Beweis für die richtige Reihenfolge und Zuordnung.
    »Ich werde mich künftig ›Buchmacher‹ nennen«, beschloss er spöttisch.
    Buchbinder, korrigierte die Katze ihn in ihrer lautlosen Art. Ein Buchmacher ist etwas völlig anderes.
    »Ich binde doch nicht, sondern mache, dass es zusammenpasst«, widersprach Fooly. »Also bin ich ein Buch macher«
    Die Katze antwortete nicht.
    Fooly grinste. Natürlich kannte er den Unterschied. Aber manchmal reizte es ihn, anderen vorzumachen, er sei dumm.
    Zum Schluss blieb nur noch der Einband. Fooly musste die Buchseiten hineinlegen.
    Aber das wollte ihm nicht gelingen. Es schien plötzlich nichts mehr zusammenzupassen.
    »Was soll das denn jetzt?«, wunderte er sich. Gerade noch hatte alles bestens funktioniert, und jetzt wollten Buch und Einband nicht mehr zusammenpassen?
    »Was hältst du denn davon, Katze?«, fragte er.
    Sic schwieg sich auch weiterhin aus.
    Seufzend probierte Fooly es immer wieder, aber es klappte einfach nicht.
    Schließlich gab er auf. »Ich habe versagt…«
    ***
    Verblüfft starrten die drei das Amulett an. Die handtellergroße Silberscheibe fiel aus der Luft zu Boden. Und das etliche Meter von ihnen entfernt.
    Die beiden Zamorras hoben gleichzeitig die rechte Hand. Zamorra sandte den telepathischen Ruf aus. Das war etwas, was nur bei ihm und bei Nicole funktionierte, ohne dass es dafür eine Erklärung gab, auch jetzt noch nicht mit dem hinzugekommenen Wissen über das Amulett, das Zamorra dem Siegelbuch entnommen hatte. Wenn er oder Nicole das Amulett riefen, tauchte es nur wenige Sekundenbruchteile später in ihrer ausgestreckten Hand auf, ganz gleich, wo es sich vorher befunden hatte. Entfernungen spielten dabei ebenso wenig eine Rolle wie feste Materie, die sich im Weg befand; das Amulett flog einfach hindurch.
    Es sei denn, sie befanden sich in einer anderen Dimension…
    Aber diese Funktion hatte ihnen beiden schon oft das Leben gerettet, und es bot auch die Möglichkeit, dass sie beide an verschiedenen Orten jederzeit abwechselnd die Amulett-Magie einsetzen konnten, indem jeweils einer die Zauberscheibe zu sich rief und damit agierte, dann wieder der andere es rief und einsetzte…
    Jetzt aber klappte das nicht so wie gewünscht!
    Das Amulett flirrte, schien zum einen, dann zum anderen Zamorra fliegen zu wollen und konnte sich nicht entscheiden.
    Nicole begriff.
    Die beiden Zamorras waren tatsächlich irgendwie identisch. Sie sandten beide zugleich den Ruf aus, befanden sich aber an verschiedenen Standorten. Und so wusste das Amulett nicht, zu welchem Zamorra es fliegen sollte! Aufteilen konnte es sich ja schließlich nicht und verdoppeln auch nicht!
    »Verdammt«, knurrten die beiden Zamorras. »Das darf doch nicht wahr sein!«
    »Warte«, sagte Nicole und versuchte, den beiden den Vorgang zu erklären.
    »Das heißt also, dass ich das verflixte Ding nicht benutzen kann?«
    Nicole nickte. »Zumindest solange nicht, wie du doppelt existierst.«
    »Wieso ist es dann hier?«, fragten die beiden. »Es nützt mir doch nichts!«
    »Euch beiden vielleicht nicht«, erwiderte Nicole, und in ihren Augen funkelte es. »Aber mir!«
    Jetzt war sie es, die die Hand ausstreckte und das Amulett rief.
    Einen Moment später hielt sie es in den Fingern - und begriff, dass sie einen Fehler gemacht hatte…
    ***
    Die Katze stupste Fooly erneut aufmunternd an. Dann wandte sie sich dem Buch zu und zerrte mit der Pfote, mit ausgefahrenen Krallen, an den einzelnen Seiten. Sie versuchte sie umzublättern.
    »Was willst du mir damit sagen?«, fragte der Drache.
    Die Katze antwortete nicht. Sie machte sich weiter an dem Buch zu schaffen. Aber die aus Leder bestehenden Seiten ließen sich nicht so einfach bewegen wie Papier. Sie bekam es nicht hin, die Seiten zu drehen und richtig aufzuschlagen, auch nicht, wenn sie mit der Nase darunter zu hebeln versuchte.
    »Du willst es aufklappen?«
    »Murr«, sagte die Katze.
    »Warte, ich helfe dir.« Fooly griff zu. Ihm gelang es natürlich spielend leicht, das Buch so aufzublättern, als wolle er in den Seiten lesen. Er legte eine Seite nach der anderen herum.
    Die Katze strich mit ihrer Flanke an seinem Bein entlang. Für einen Moment schnurrte sie leise, verstummte aber im nächsten Moment wieder. Als Fooly im Umblättern einhielt, stupste sie ihn wieder an.
    Er machte weiter.
    Ein Kapitel nach dem anderen. Schließlich hatte er das siebte Kapitel erreicht.
    »Meinst du das so?«, fragte er. »Willst du etwa in
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