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0832 - Das Siebte Siegel

0832 - Das Siebte Siegel

Titel: 0832 - Das Siebte Siegel
Autoren: W.K. Giesa
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protestierte, sprang auf und wollte aus seiner Reicheweite flüchten. Aber Fooly war schneller. Er bekam sie gerade noch am Schweif zu fassen, und hielt sie fest. Die Katze kreischte, fuhr herum und wollte nach ihm schlagen, aber er riss sie in die Luft hoch, dass sie nur noch herumzappeln, fauchen und miauen konnte. Sie tat dies in einer Lautstärke, dass Fooly befürchtete, alle noch anwesenden Bewohner des Châteaus müssten davon erwachen.
    »Als Feuermelder bist du klasse«, stellte er fest. »Jetzt sei endlich still, es brennt doch nirgends!«
    Er packte mit der anderen Hand zu, bekam sie im Nackenfell zu fassen und ließ ihren Schweif endlich los. Er trug sie wie eine Katzenmutter ihr Junges mit dem Maul trug, um es zurück zum »Nest« zu bringen, wo unterdessen die anderen Jungen ebenfalls auf Welterkundungsreise gestolpert waren…
    Fooly seufzte. Er als Katzenmutter… eine ihm doch etwas zu bizarre Vorstellung. Er hastete die Treppe hinauf und schlug die Richtung zu Zamorras Arbeitszimmer ein. Erfreulicherweise wurden hier niemals Türen abgeschlossen. Wobei indessen der Safe eine Ausnahme darstellte.
    Der war geradezu mörderisch verriegelt.
    Auf den ersten Blick war er nicht einmal zu erkennen. Er war in die Wand eingelassen, und die Tapetentür schloss geradezu fugenlos. Man musste schon direkt davor stehen und wissen, was sich hier befand, um es zu bemerken.
    Was man dann aber immer noch nicht bemerkte, war das Zahlenschloss, das sich unter der geschlossenen Tapete befand. Durch die Tapete hindurch drückte man auf die Tasten, gab den Code ein, und die Safetür schwang auf.
    Nur musste man den Code dafür erstmal kennen. Aber die Zahlenkombination war nur Zamorra, Nicole und Butler William bekannt. Und keiner der drei dachte auch nur im Traum daran, sie ausgerechnet einem Jungdrachen mitzuteilen…
    Wusste doch jemand die Kombination, gab es eine weitere böse Falle: Die Tür blieb nur für drei Sekunden offen und schloss sich dann automatisch wieder. Drei Sekunden reichten, hineinzugreifen und zu nehmen, was man brauchte, sofern man wusste, wo es lag und nicht erst lange suchen musste. Zog man die Hand nach Ablauf der drei Sekunden nicht zurück, geschahen zwei mehr oder weniger unangenehme Dinge: erstens wurde die Hand unerbittlich abgequetscht, und zweitens gab es über eine Standleitung Einbruchsalarm in der Polizeiwoche von Feurs.
    Bisher war dies in der Praxis noch nicht vorgekommen, und nicht einmal Zamorra war sich sicher, ob der Dieb dann nicht so frech war, seinerseits den Schlossbesitzer wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu verklagen. Indessen hatte Zamorra damals, als er den Safe einbauen ließ, beschlossen, es einfach darauf ankommen zu lassen.
    Nun stand Fooly vor dem Safe.
    Drinnen lag Zamorras Amulett.
    Das wollte er haben.
    Er kannte die Zahlenkombination nicht, aber er hatte die Katze. Und die konnte nicht nur durch Wände, sondern auch durch geschlossene Fenster gehen.
    »Siehst du den Safe da?«, fragte er.
    Nein, erwiderte die Katze.
    »Egal«, winkte Fooly mit der freien Hand ab. »Schlüpf hinein und hol Zamorras Amulett heraus, das du mir dann gibst.«
    Du meinst Merlins Stern ?
    »Du triffst den Kern der Dinge mit ungeheurer Präzision, Katze«, erklärte Fooly. »Du darfst dich von mir gelobt fühlen.«
    Die Katze erwiderte nichts.
    Fooly drückte sie gegen die Safetür. Im ersten Moment spreizte die Katze abwehrend ihre Pfoten, aber dann war sie von einem Moment zum anderen verschwunden.
    Fooly zeigte ein zufriedenes Krokodilgrinsen.
    Augenblicke später kam die Katze wieder heraus. Fooly schnappte sie noch in der Luft, ehe sie entwischen konnte. Das Maul des Tieres war leer.
    Da ist ja überhaupt nichts zu fressen drin!, protestierte das zappelnde Pelzbündel.
    »Was dachtest du denn?«, stöhnte Fooly. »Du sollst da ja auch nichts zu fressen herausholen, sondern das Amulett! Ich buchstabiere: A-Em-U-El-E-Doppel-Te!«
    Ich hatte Kotelett verstanden, konterte die Katze fauchend. Lass mich endlich los, du grünschuppiges Monstrum!
    »Sofort«, versprach Fooly und drückte die Katze erneut durch die Safetür.
    Diesmal kam sie mit dem Amulett zurück; sie hielt die silberne Halskette im Maul, an der die handtellergroße Zauberscheibe hing. Fooly schnappte sich das Amulett und ließ die Katze fallen.
    »Danke«, sagte er.
    Teil eins seines Plans hatte schon mal funktioniert. Blieb noch der Rest…
    ***
    Zamorra fühlte, dass die Gefahr immer größer wurde, je mehr Zeit
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