Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0831 - Patrouille der MVs

Titel: 0831 - Patrouille der MVs
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auf Luna geschieht."
    „Ich glaube nicht, daß wir eine neue Invasion befürchten müssen, solange BARDIOC noch nicht weiß, wie er uns einzustufen hat", sagte Roi Danton.
    Bull schüttelte den Kopf. „Wenn ich es recht bedenke, hat der Gegner schon jetzt keinen Grund mehr, seine Verpflichtung einzuhalten. Nachdem die aus Varben-Nest gerettete Inkarnation nicht vereinbarungsgemäß an die Hulkoos ausgeliefert, sondern von der SOL entführt wurde, ist der ganze Vertrag hinfällig. Deshalb rechne ich damit, daß die Hulkoos bald wieder auftauchen und als erstes wieder die Kleine Majestät auf der Erde absetzen. Danach dürften sie Verstärkung erhalten und Luna mit größerer Aussicht auf Erfolg angreifen."
    „Du darfst nicht davon ausgehen, daß BARDIOC und seine Inkarnationen nach dem gleichen Schema denken und handeln wie wir", widersprach Geoffry Waringer. „Es ist ihnen wahrscheinlich gleichgültig, ob die Erde schon morgen oder erst in tausend Jahren wieder von einer Kleinen Majestät kontrolliert wird."
    „Aber was würden die Hulkoos davon halten?" entgegnete Bull heftig. „Für sie dürfte es bereits ein Zeichen der Ohnmacht ,ihrer' Inkarnation gewesen sein, daß sie die Forderungen von Wesen erfüllte, die tief unter ihr stehen. BARDIOC würde wahrscheinlich an Autorität verlieren ..."
    „Autorität!" unterbrach Waringer und lachte humorlos. „Als ob eine Superintelligenz darauf angewiesen wäre, daß Untergeordnete von sich aus ihre Autorität anerkennen! BARDIOC besitzt alle Autorität, die er benötigt, ganz egal, ob die Hulkoos sie anerkennen oder nicht. Wenn er will, werden sie sich beugen.
    Ich glaube nicht, daß er darauf angewiesen ist, sein Gesicht zu wahren." Er lächelte. „Ich erinnere mich an einen Jesuitenpater, der mit meinen Eltern befreundet war. Wenn darüber diskutiert wurde, ob die Menschen und die anderen intelligenten Lebewesen des Universums noch an einen Gott glauben könnten, obwohl sich die meisten Phänomene mit der Wissenschaft erklären ließen, antwortete er stets, daß Gott unabhängig davon existiere, ob jemand an ihn glaubt oder nicht. So ähnlich verhält es sich in Wirklichkeit mit den Superintelligenzen und den Völkern ihrer Mächtigkeitsballungen."
    Es war Reginald Bull deutlich anzusehen, daß sich sein Verstand dagegen sträubte, etwas anzuerkennen, das allen seinen bisherigen wesentlichen Erfahrungen widersprach. Selbstverständlich leuchteten ihm die Argumente des Hyperphysikers ein, denn er besaß schließlich einen wissenschaftlich geschulten, analytisch arbeitenden Verstand.
    Doch er besaß auch ein überreiches Maß an praktischen Erfahrungen, die ihn gelehrt hatten, daß die meisten Probleme sich lösen ließen, wenn man sie ökonomisch und pragmatisch anging.
    Deshalb widerstand er der Versuchung, sich auf weitere theoretische Erörterungen einzulassen, sondern meinte: „Warten wir ab, was geschieht! Inzwischen werden wir versuchen, unsere Positionen auf der Erde und auf dem Mond, so gut es die Umstände zulassen, zu festigen. Roi, würdest du bitte eine Hyperkomverbindung mit Terrania herstellen!"
    Roi Danton wußte, was der Freund meinte.
    Er ging zum Hyperkomanschluß und überprüfte ihn. Immerhin war das Gerät auch von dem Konzept benutzt worden, und Grukel Athosien hatte Funksprüche nach Goshmos Castle geschickt.
    Doch das Gerät war einwandfrei in Ordnung. Roi tippte die Daten für das Hyperkomgerät ein, dessen sich die Terra-Patrouille bediente, seit sie ihr Hauptquartier in Terrania aufgeschlagen hatte.
    Sekunden später erhellte sich der Bildschirm. Auf ihm war der Oberkörper von Jentho Kanthall zu sehen, des Leiters der TP. „Hallo!" entfuhr es Kanthall, der im gleichen Augenblick das Abbild Rois sehen mußte. „Eben wollte ich euch anrufen und mich erkundigen, wie es weitergehen soll. Wir haben die Leute der Bosketch-Gruppe aus der Gegend von Namsos nach Terrania gebracht. Sie stehen zwar unter keinem direkten Fremdeinfluß mehr, finden sich aber in der harten Wirklichkeit noch nicht zurecht. Wir werden sie praktisch umschulen müssen. Eine große Hilfe für uns können sie aber niemals sein."
    „Das kann ich mir vorstellen", erwiderte Roi Danton. „Auf Luna - beziehungsweise in Luna - haben sich die Verhältnisse auch wieder normalisiert, soweit man angesichts des noch immer stilliegenden größeren Teils von NATHAN von Normalisierung sprechen kann. Ich warne jedoch vor zu großem Optimismus.
    Die Hulkoos und die Kleine Majestät
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher