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0831 - Patrouille der MVs

Titel: 0831 - Patrouille der MVs
Autoren: Unbekannt
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antwortete Kaalech. „Naphoon und ich haben beispielsweise festgestellt, daß die Menschheit in vielen Dingen heimlich und manchmal offen von einer Superintelligenz geleitet wird, die sie ES nennt. Aber obwohl ES es gut mit den Menschen meint und offenbar intelligenter und vorausschauender ist als sie, würden sie bestenfalls mit ihm kooperieren, aber niemals seine Herrschaft anerkennen."
    Lange Zeit war es still in der Halle, dann reckte sich Brekh-Taam und rief: „In den Terranern haben wir die Träger der großen Kraft gefunden, die wir lange suchten! Wir müssen unser Vorgehen dieser Erkenntnis anpassen, denn wenn wir hier in Ganuhr einen Schimmer von Tba finden wollen, dann finden wir ihn dort, wohin diese Terraner sich eines Tages wenden."
    Nach der Versammlung kehrte Kaalech in seinen persönlichen Bereich zurück.
    Nachdenklich musterte er die Sitzstange in seiner Unterkunft, die genau wie die Sitzstange in der Steuerkanzel des elliptischen Raumschiffs an zwei tentakelförmigen Seilen von der Decke hing.
    Er und seine Brüder hatten, seit sie die fremde Forschungsstation - beziehungsweise das, was von ihr übriggeblieben war - zu ihrem Stützpunkt in der Galaxis Ganuhr erkoren hatten, die meisten Sektionen des Bruchstücks gewissenhaft untersucht. Alle Einrichtungsgegenstände, vor allem aber die fast überall vorhandenen Sitzstangen, verrieten, daß die Erbauer und Benutzer der Station intelligente Vogelabkömmlinge gewesen waren. Aber sie mußten im Verlauf ihrer Evolution ihre Flügel längst mit Armen und Greifhänden vertauscht haben, denn die Schaltungen waren dementsprechend angeordnet.
    Außerdem hatte eine sorgfältige Zurückrechnung des Kurses, der die Station in diesen Raumsektor geführt hatte, erwiesen, daß sie aus dem Kalo zur galaktischen Ebene gekommen war. Da sich im Halo von Ganuhr, wie bei allen Spiralnebeln, zahlreiche Kugelsternhaufen befanden, lag die Annahme nahe, daß die Erbauer in einem dieser Kugelsternhaufen beheimatet waren.
    Kaalech bedauerte, daß seine Brüder und er nicht die Mittel besaßen, um eine Altersbestimmung der Metallplastiklegierung durchzuführen, aus der die Station erbaut war. Dann hätte sich nämlich berechnen lassen, wann die Station gestartet war - und dadurch wäre es möglich gewesen, den Kugelsternhaufen zu bestimmen, in dem ihre Erbauer lebten oder gelebt hatten.
    Nicht, daß sich das praktisch hätte verwerten lassen. Kaalech war sich klar darüber, daß die Siebener-Gruppe in Ghor-Chrane vollständig damit ausgelastet war, die Aktivitäten von BARDIOCs Sklaven und neuerdings der Terraner innerhalb von Ganuhr zu beobachten und nach Informationen über das herrliche Tba zu suchen. Außerdem rechnete er nicht damit, daß die Zivilisation, die die Station geschaffen hatte, noch existierte. Da die Kugelsternhaufen die ältesten Sterne einer Galaxis enthalten, entstanden dort auch allzumal die ersten Zivilisationen einer Galaxis. Wenn ihre Existenz aber nicht auf die Sonnensysteme der galaktischen Ebene ausstrahlte, bedeutete das nur, daß sie sich nicht weiterentwickelt hatten.
    Kaalech veränderte seine Körperform etwas, um sich bequem auf die Sitzstange setzen zu können.
    Danach schaltete er die Monitoranlage seiner Unterkunft ein. Ursprünglich hatte er von hier aus nur eine Verbindung mit dem Kommandoraum herstellen können. Aber im Lauf der Jahre war es ihm mit dem überall vorhandenen Material gelungen, diese Anlage zu installieren, mit deren Hilfe er fast ein Zehntel des Bruchstücks der ehemaligen Station optisch kontrollierte.
    Auf den Bildschirmen erschienen und verschwanden in rascher Folge spiralförmig gewundene Korridore mit stillgelegten Transportbändern, Kammern, Magazine mit bislang ungenutztem technischem Material, Hallen, Verteilerplattformen und Maschinenräume.
    Nach einer Weile schaltete Kaalech die Monitoranlage wieder ab. Es befriedigte ihn nicht, Bekanntes zu sehen. Für kurze Zeit schweiften seine Gedanken ab zu dem Planeten Shalgoorch, von dem seine sechs Brüder und er - keine Blutsbrüder, sondern Brüder im Geiste Tbas - nach Ganuhr gekommen waren.
    Ihr Einflug nach Ganuhr war kein Ruhmesblatt in der Geschichte der Gys-Voolbeerah gewesen. Noch in den Randbezirken dieser Galaxis war es zu einem Zusammenstoß mit drei Kampfschiffen der Hulkoos gekommen - und da die Gys-Voolbeerah der Aufforderung zur Kapitulation nicht nachkamen, hatten die Hulkoos das Feuer eröffnet.
    Schwerbeschädigt hatte sich die G'DHON KARTH TBA in
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